Themenfelder: |
Polizei, Staat und Gesellschaft |
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Stichworte: |
historisch-politische Bildung |
Zielgruppe(n): |
Polizeischüler*innen |
Bildungskontext(e): |
Ausbildung (mittlerer Dienst) |
Format/Methodik: |
Workshop |
Teilnehmerzahl: |
10 bis 35 |
Zeitansatz: |
< 1/2 Tag |
Bedarf an externen Referent*innen: |
Nein |
Kosten: |
kostenfrei |
In der Praxis seit: |
2016 |
Das Angebot wurde ursprünglich für Auszubildende/Studierende der Polizei konzipiert, deren späterer Dienstort Bonn ist. Inzwischen richtet es sich darüber hinaus an alle Polizeibediensteten, die am Thema "Polizei in der NS-Zeit" interessiert sind.
Neben der historisch-politischen Bildung zur NS-Zeit in Bonn werden speziell historisch bedeutende und belastete Orte und Einrichtungen in Bonn besprochen, die im Dienstalltag der Beamt*innen eine Rolle spielen werden (z.B. Mahnmale, Stolpersteine, die heutige Synagoge etc.).
Biografien von Opfern des Nationalsozialismus und von damaligen Bonner Polizeibeamten werden vorgestellt. Mit Diskussionen und Fragerunden werden - nach einem freien Rundgang durch die Dauerausstellung der Gedenkstätte - die vorgestellten Informationen und Biografien an eigenen Erfahrungen, Erwartungen und Problemen gespiegelt, mit denen die Beamt*innen rechnen bzw. die sie bereits erlebt haben.
Neben der Sensibilisierung der Beamt*innen für die (historischen) Stätten am Dienstort soll ihnen eine kurze Zusammenfassung der lokalen Geschichte der NS-Zeit mit Schwerpunkt auf dem Wirken der Bonner Polizei vermittelt werden.
Als weiterer Teil sollen die Erkenntnisse mit der eigenen Erfahrung und Erwartung an den Polizeidienst verglichen und verknüpft werden. Durch die Bearbeitung von Biografien von Opfern und Tätern in Kleingruppen befassen sich die Teilnehmenden mit Themen wie Vorurteilen, Verfolgung und Pflichterfüllung.
Kurzer historisch-politischer Vortrag zur Geschichte der Polizei in Bonn während der NS-Zeit
Freier Rundgang durch die Dauerausstellung "... und plötzlich gehörte ich nicht mehr dazu"
Bearbeitung von kurzen biografischen Materialien von Bonner*innen und Bonner Poliezeibeamten, inkl. der Möglichkeit zusätzlicher Fragestellungen zu Ausstellungsinhalten
Diskussions- und Fragerunde (zu den Biografien); hierbei wird ein spezielles Augenmerk auf persönliche Erfahrungen, Erwartungen und Ängste gelegt (Diskussionen zu Fragen wie: "Was hätte ich getan?" usw.)
Das Angebot kann auf Bais einer vorherigen schriftlichen Terminanfrage/Anmeldung zentral beim Veranstalter durchgeführt werden.
Ergänzende HinweiseDas Angebot wurde von der wissenschaftlichen Leiterin (Frau Astrid Mehmel) und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter (Herrn Björn Dzieran) der Gedenkstätte Bonn entwickelt.
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Björn Dzieran
Bundesstadt Bonn
Gedenkstätte und NS-Dokumentationszentrum
Franziskanerstraße 9
53113 Bonn
Tel.: +49 (0)151 149 187 18
E-Mail: Externer Link: bjoern.dzieran@bonn.de
Internet: Externer Link: https://gedenkstaette.bonn.de
Die Gedenkstätte Bonn zeigt in einer Dauerausstellung die Ausgrenzung und Verfolgung von Menschen aus Bonn und der Region während der NS-Zeit und dokumentiert auch Versuche von Widerstand. Vorgestellt werden zahlreiche Menschen, die aus unterschiedlichen ideologischen Gründen ausgegrenzt, verfolgt, inhaftiert und deportiert wurden. Viele flohen, noch viel mehr (darunter Juden, Patienten der Kliniken und andere) haben diese Zeit nicht überlebt. Die Ausstellung erinnert auch an die nach Bonn verschleppten Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangenen.
Zum Angebot der Gedenkstätte gehören Führungen und Workshops, Vorträge und Sonderausstellungen. In der Geschäftsstelle der Gedenkstätte stehen eine Präsenzbibliothek und ein Archiv für Besucher*innen zur Verfügung.
Die Gedenkstätte Bonn bietet das Ausbildungsmodul "Bonn und die Polizei in der NS-Zeit" auf Initiative der Bonner Polizei an. Die Kommissaranwärter*innen des Polizeipräsidiums Bonn und der Kreispolizeibehörde des Rhein-Sieg-Kreises des jeweils neuen Studienjahrganges der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV) NRW nehmen seit 2016 an dem Ausbildungsmodul in der Gedenkstätte Bonn teil.