Themenfelder: |
Polizei, Staat und Gesellschaft |
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Stichworte: |
Menschenrechte |
Zielgruppe(n): |
Polizeischüler*innen |
Bildungskontext(e): |
Ausbildung (mittlerer Dienst) |
Typus der Planungs-/ Umsetzungshilfe: |
Zum Bildungskonzept liegen Bildungsmaterialien in den folgdenden Formen vor:
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Format/Methodik: |
Seminar |
Teilnehmerzahl: |
10 bis 30 |
Zeitansatz: |
1/2 bis 1 Tag |
Bedarf an externen Referent*innen: |
Nein |
In der Praxis seit: |
2012 |
Ausgehend von der Geschichte der Kinderflüchtlinge im Nationalsozialismus wird der aktuelle Umgang mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen anhand von Fallbeispielen aus Hamburg zur Diskussion gestellt. Dabei werden Bezüge zwischen Verwaltungshandeln im NS und heutigem Verwaltungshandeln hergestellt, Kontinuitäten und Unterschiede aufgezeigt und Wissen über Menschenrechte vermittelt.
Mitarbeiter*innen von Behörden sind als Teil der Verwaltung an der möglichst reibungslosen Umsetzung von Vorgaben der Legislative beteiligt. Bei der Erfüllung von Vorgaben kommt es zu Eingriffen in die Rechte von Menschen. Die Konsequenzen für die Betroffenen geraten jedoch in der täglichen Routine ebenso aus dem Blick wie die Relevanz von Menschenrechten für das eigene Handeln am Arbeitsplatz.
Am Beispiel des Umgangs mit Flüchtlingen thematisiert das Modul, in welcher Weise Verwaltungshandeln in das Leben von Menschen eingreift und welche Folgen für die Betroffenen damit verbunden sind.
Die Teilnehmer*innen sollen angeregt werden, darüber nachzudenken, welche Eigeninteressen eine Verwaltung verfolgt und inwieweit diese auch in Widerspruch zu Menschenrechten geraten können. Ein weiteres Ziel ist es, die Kenntnisse über Kinder- und Menschenrechte zu erweitern und den Blick der Teilnehmer*innen für mögliches Unrecht im Bereich der Asylverfahren zu schärfen.
Fallbeispiele helfen, Perspektivenwechsel zu vollziehen, eigenes und institutionelles Handeln kritisch zu hinterfragen und das Bewusstsein für die eigene Verantwortung zu schärfen.
Einführend werden Zitate von Kinderflüchtlingen der Gegenwart und aus dem NS im Plenum zeitlich eingeordnet und mögliche Fluchtmotive ermittelt. Ergänzend werden mit einem Quiz grundlegende Infos dargelegt. Vertiefend wird zu den Kindertransporten 1938/39 und Fluchtgründen heute und der Entwicklung des Schutzes von Kinderflüchtlingen gearbeitet. Danach wird ein aktuelles Fallbeispiel zum Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen diskutiert, und auf die Anwendung der Menschenrechte hinterfragt. Abschließend findet eine Auswertung im Plenum statt.
Eine Modulbeschreibung findet sich unter Externer Link: www.ns-geschichte-institutionen-menschenrechte.de.
Das Angebot kann zentral beim Veranstalter oder dezentral beim Nutzer durchgeführt werden. Nach Absprache kann jederzeit ein Termin vereinbart werden. Für die Terminvereinbarung/Anmeldung wenden Sie sich bitte an:
Dr. Susann Lewerenz
Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 428 131 536
E-Mail: E-Mail Link: susann.lewerenz@bkm.hamburg.de
Die Teilnehmer*innen können sich selbst verpflegen oder Getränke und/oder Mittagessen bestellen. Je nach Wunsch variiert somit der Preis.
Das Modul "Menschenrechte im Umgang mit Flüchtlingen" wurde von Martin Reiter sowie Oliver von Wrochem entwickelt und kann mit anderen Modulen kombiniert werden.
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Dr. Oliver von Wrochem
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 428 131 515
E-Mail: Externer Link: oliver.vonwrochem@bkm.hamburg.de
Internet: Externer Link: http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Hamburg-Neuengamme mit fünf Ausstellungen an die über 100.000 Menschen, die im größten Konzentrationslager Nordwestdeutschlands und seinen 86 Außenlagern zwischen 1938 und 1945 inhaftiert waren. Sie entwickelt und koordiniert wissenschaftliche Projekte, pädagogische Programme, Ausstellungen und Publikationsreihen, die sich mit dem Nationalsozialismus, seinen Verbrechen und deren Folgen auseinandersetzen. Sie bietet für ca. 2000 Gruppen jährlich (u.a. Jugendliche und Erwachsene, Multiplikator*innen, Berufsgruppen aus dem In- und Ausland) Führungen, Seminare, Studientage und Tagungen, europäische und internationale Austausche, Begegnungen und Fortbildungen an. Die Gedenkstätte publiziert regelmäßig ihre Bildungsangebote und unterhält zahlreiche Webangebote, darunter Externer Link: www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de (Bereich Bildung).
Polizeibezug/ReferenzenDie Seminare und Fortbildungen für die Arbeit mit Polizeigruppen wurden in dem von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" geförderten Projekt "NS-Geschichte, Institutionen, Menschenrechte" (Externer Link: www.ns-geschichte-institutionen-menschenrechte.de) über mehrere Jahre zwischen 2010 und 2014 entwickelt und evaluiert sowie seither ständig aktualisiert. Die Entwicklung wurde von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, in dem auch Mitarbeiter*innen der Polizei sowie Expert*innen der historisch-politischen Bildungsarbeit vertreten waren. Bei der Entwicklung und Durchführung kooperiert die KZ-Gedenkstätte Neuengamme eng mit der Akademie der Polizei in Hamburg und tauscht sich darüber hinaus regelmäßig mit anderen Trägern der historisch-politischen Bildung aus.