Themenfelder: |
Polizei, Staat und Gesellschaft |
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Stichworte: |
Polizei |
Zielgruppe(n): |
Polizeischüler*innen |
Bildungskontext(e): |
Ausbildung (mittlerer Dienst) |
Typus der Planungs-/ Umsetzungshilfe: |
Zum Bildungskonzept liegen Bildungsmaterialien in den folgdenden Formen vor:
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Format/Methodik: |
Workshop |
Teilnehmerzahl: |
10 bis 30 |
Zeitansatz: |
1/2 bis 1 Tag |
Bedarf an externen Referent*innen: |
Nein |
In der Praxis seit: |
2012 |
In diesem Modul werden die historische und die aktuelle Anwendung der Sicherungsverwahrung thematisiert, die in Deutschland im November 1933 mit dem "Gesetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher und über Maßregeln der Sicherung und Besserung" eingeführt wurde und in veränderter Form bis heute besteht. Die Behandlung des Themas bietet sich daher unter dem Gesichtspunkt der Vernetzung aktueller und historischer Fragen an.
In dem Modul werden die Rahmenbedingungen der Sicherungsverwahrung im Nationalsozialismus anhand von Beispielen vorgestellt und mit den rechtlichen Bedingungen sowie den Situationen von Sicherungsverwahrten heute verglichen. Über die Vermittlung historischer und juristischer Inhalte hinaus wird der Fokus dabei auf Fragen des Verhältnisses von Sicherheit und Freiheit, der Universalität der Menschenrechte sowie von Recht und Moral in der Gesellschaft gerichtet.
Die Teilnehmer*innen sollen Veränderungen und Kontinuitäten in der Praxis der Sicherungsverwahrung, aber auch im gesellschaftlichen Umgang mit Sicherungsverwahrten beurteilen lernen. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Behandlung und Unterbringung von Sicherungsverwahrten zu verschiedenen Zeiten mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen in Beziehung zu setzen. Auf individueller Ebene können die Teilnehmer*innen ihre persönlichen (Vor-)Urteile überprüfen.
AblaufplanungDen Teilnehmer*innen werden verschiedene Materialien zur Verfügung gestellt, die sich mit der Sicherungsverwahrung im Nationalsozialismus und heute befassen, ergänzend recherchieren sie in Kleingruppen in den Ausstellungen der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zu historischen Inhalten. Die Arbeitsergebnisse und Diskussionen der Kleingruppen werden anschließend im Plenum gesammelt und gemeinsam besprochen. Zum Überblick über die Entwicklung der Gesetzgebung und Rechtsprechung erhalten sie eine Chronologie der Sicherungsverwahrung zwischen 1933 und 2014.
Eine Modulbeschreibung findet sich unter Externer Link: www.ns-geschichte-institutionen-menschenrechte.de.
Das Angebot kann zentral beim Veranstalter oder dezentral beim Nutzer durchgeführt werden. Nach Absprache kann jederzeit ein Termin vereinbart werden. Für die Terminvereinbarung/Anmeldung wenden Sie sich bitte an:
Dr. Susann Lewerenz
Studienzentrum der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 428 131 536
E-Mail: E-Mail Link: susann.lewerenz@bkm.hamburg.de
Die Teilnehmer*innen können sich selbst verpflegen oder Getränke und/oder Mittagessen bestellen. Je nach Wunsch variiert somit der Preis.
Das Modul "Sicherungsverwahrung in historischer und aktueller Perspektive" wurde von Katharina Möller sowie Ulrike Pastoor entwickelt und kann mit anderen Modulen kombiniert werden.
Anbietende Person(en) bzw. Organisation(en)
Kontakt:
Dr. Oliver von Wrochem
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 428 131 515
E-Mail: Externer Link: oliver.vonwrochem@bkm.hamburg.de
Internet: Externer Link: http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme erinnert am Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Hamburg-Neuengamme mit fünf Ausstellungen an die über 100.000 Menschen, die im größten Konzentrationslager Nordwestdeutschlands und seinen 86 Außenlagern zwischen 1938 und 1945 inhaftiert waren. Sie entwickelt und koordiniert wissenschaftliche Projekte, pädagogische Programme, Ausstellungen und Publikationsreihen, die sich mit dem Nationalsozialismus, seinen Verbrechen und deren Folgen auseinandersetzen. Sie bietet für ca. 2000 Gruppen jährlich (u.a. Jugendliche und Erwachsene, Multiplikator*innen, Berufsgruppen aus dem In- und Ausland) Führungen, Seminare, Studientage und Tagungen, europäische und internationale Austausche, Begegnungen und Fortbildungen an. Die Gedenkstätte publiziert regelmäßig ihre Bildungsangebote und unterhält zahlreiche Webangebote, darunter Externer Link: www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de (Bereich Bildung).
Polizeibezug/ReferenzenDie Seminare und Fortbildungen für die Arbeit mit Polizeigruppen wurden in dem von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" geförderten Projekt "NS-Geschichte, Institutionen, Menschenrechte" (Externer Link: www.ns-geschichte-institutionen-menschenrechte.de) über mehrere Jahre zwischen 2010 und 2014 entwickelt und evaluiert sowie seither ständig aktualisiert. Die Entwicklung wurde von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, in dem auch Mitarbeiter*innen der Polizei sowie Expert*innen der historisch-politischen Bildungsarbeit vertreten waren. Bei der Entwicklung und Durchführung kooperiert die KZ-Gedenkstätte Neuengamme eng mit der Akademie der Polizei in Hamburg und tauscht sich darüber hinaus regelmäßig mit anderen Trägern der historisch-politischen Bildung aus.