Während Simulationen schon seit längerer Zeit in der außerschulischen Bildungsarbeit stattfinden, werden sie in Schulen erst seit kürzerer Zeit eingesetzt. Die Methodik zählt zu den didaktischen "Großmethoden", die eine umfassende Vorbereitung und einen höheren organisatorischen Aufwand mit sich bringen. Vor allem muss aber genügend Zeit zur Verfügung stehen, die in der Schule mit ihrem regulären 45-Minuten-Schulstundentakt oft nur eingeschränkt vorhanden ist. In der Praxis hat es sich bewährt, mindestens sechseinhalb Zeitstunden für die Durchführung eines Planspiels anzusetzen: fünf Stunden als reine Spielzeit und jeweils 45 Minuten für die Vor- und Nachbereitung der Simulation. Je nach Teilnehmendenzahl und Spielanlage können Politiksimulationen auch mehrere Tage dauern, wie z.B. "Model United Nations", parlamentarische Großsimulationen (Deutscher Bundestag, Länderparlamente) oder die "Schule als Staat". Politiksimulationen können und werden in der Schule vor allem im fächerübergreifenden Unterricht, an Projekttagen oder in einer Projektwoche durchgeführt. Zunehmend werden aber auch sog. Kurzplanspiele für ein bis zwei Unterrichtsstunden (vgl. Planspieldatenbank der Bundeszentrale) eingesetzt.
Die Konzeption einer Politiksimulation ermöglicht es, einzelne Abschnitte zeitlich zu straffen oder auszuweiten, so dass auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Teilnehmenden (z.B. Wunsch nach längerer Beratungszeit) reagiert werden kann. Hierbei sei v.a. auf die "Regie"-Möglichkeiten der Spielleitung über die "Medien" hingewiesen. Es ist sinnvoll, während des Spielverlaufs flexibel mit den vorgesehenen Konferenzgesprächen umzugehen und Pausen für "informelle Gespräche" einzuplanen. Essenszeiten u. ä. sollten spieltechnisch in den Ablauf eingebunden werden.
Tipp
Um einen intensiven und realitätsnahen Verhandlungs- und Entscheidungsprozess und einen nachhaltigen Lernprozess zu ermöglichen, sollten Politiksimulationen, wenn möglich, in der längeren Variante durchgeführt werden.