In DBAW sind sechs allgemeine Besonderheiten für die Spielleitung zu beachten:
1. Gruppeneinteilung: "Wie werden die Spielgruppen zugeordnet?"
Wir empfehlen allgemein, die Gruppen durch ein Losverfahren einzuteilen. Bei spielstarken Gruppen kann die Spielleitung die Gruppeneinteilung übernehmen, bei eher spielschwachen Gruppen könnten dagegen die Teilnehmenden selbst die Gruppen formen (siehe Handbuch zum Planspiel, S. 20, 21, 23, 47f.)
2. Schauspielrolle: "Welche Schauspielrollen dürfen ausgewählt werden?"
Der Phantasie sind hier grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Es empfiehlt sich, den Schauspielerstatus zu betonen, welcher in dem medialen Raum ausprobiert werden kann. Dies lockert die Stimmung auf und bietet eine freundliche Lernatmosphäre. Rollenwechsel und eine kritische Distanz zur eigenen Rolle werden dadurch erleichtert (siehe Handbuch zum Planspiel, S. 36).
3. Gruppeneinarbeitung: "Ist eine inhaltliche Vorbereitung der Lerngruppe erforderlich?"
Nein. Die inhaltlichen Voraussetzungen werden in den Materialien erläutert und die Kleingruppen stellen selbstständig Regeln für das alltägliche Zusammenleben auf. Für die Inselwelt empfehlen wir, Einzelheiten der Herrschaftsformen in späteren Unterrichtseinheiten aufzugreifen (siehe Handbuch zum Planspiel, S.13).
Die Lebensformen bleiben zunächst geheim, daher nicht beim Namen nennen! Dies soll verhindern, dass Vorurteile gegenüber bestimmten Lebensformgruppen entstehen. Es treten offiziell lediglich die blaue, die gelbe, grüne und rote Gruppe an!
4. Spielleitung: "Was ist wichtig bei der Rolle der Spielleitung?"
Die Spielleitung versucht, die Teilnehmenden als die Hauptdarsteller/-‐innen des Spiels in ihrer Eigenaktivität zu unterstützen. Die TN sollten wissen, dass ein Planspiel viele freie Gestaltungsmöglichkeiten offen lässt und sie selbst über den Verlauf des Spielgeschehens bestimmen können.
5. Raum und Zeit als Handlungsfeld: "Was ist wichtig, damit das Planspiel gut funktioniert?"
Ein Planspiel baut auf die selbstständige Aktivität der Teilnehmer/innen, daher müssen diese von Beginn an einen guten Überblick über ihr Handlungsfeld erhalten. Hier ist es wichtig, als Spielleitung die Räumlichkeiten und ihren Zweck sowie wie den zeitlichen Rahmen für alle TN klarzustellen. Die Lagepläne der Orte müssen allen bekannt sein. Allerdings gilt: Jederzeit können neue Räume auf der Insel errichtet werden. Wenn zum Beispiel ein König einen Palast auf dem Marktplatz bauen möchte oder in einem Gottesstaat eine Inselkirche gebraucht wird, sollte dies mit ein wenig Improvisation ermöglicht werden. Ebenfalls können alle vorgegebenen Orte umfunktioniert oder abgeschafft werden, bis auf die TV-‐Station des "Die Beste Aller Welten"-Teams, welche stets ihre "Pressefreiheit" in den Nachrichtensendungen behalten darf (siehe Handbuch zum Planspiel, S.12).