Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich die globale erdnahe Temperatur um fast ein Grad erhöht. Während der natürliche Treibhauseffekt eine Abkühlung der Erde verhindert, hat sich in der wissenschaftlichen Diskussion die Überzeugung durchgesetzt, dass die anhaltende Temperaturerhöhung vorwiegend Folge menschlicher Aktivitäten ist. Vor allem der Ausstoß von Treibhausgasen ist problematisch. Das wichtigste anthropogene, also vom Menschen verursachte, Treibhausgas ist das Kohlendioxid (CO2) aus der Verbrennung fossiler Energieträger. Methan, primär aus der Landwirtschaft und Massentierhaltung, trägt ebenfalls zum anthropogenen Treibhauseffekt bei. Wie außergewöhnlich die Temperaturerhöhung der letzten Jahrzehnte ist, wird deutlich, wenn die Verteilung der wärmsten Jahre betrachtet wird: Die zwanzig Jahre mit der höchsten Durchschnittstemperatur in den letzten 150 Jahren wurden alle seit 1980 gemessen. Zwölf sogar nach 1990, wobei 2005 das zweitwärmste Jahr überhaupt war. Bezogen auf die nördliche Hemisphäre liegen die Temperaturen heute höher als zu irgendeinem Zeitpunkt in den letzten tausend Jahren.
Methodische Anmerkungen: Um die Veränderung der globalen Durchschnittstemperatur zu ermitteln, existieren unterschiedliche Verfahren. Bei den hier verwendeten Daten wurden sowohl die bei den Landstationen gemessenen Lufttemperaturen als auch die von Schiffen und Bojen ermittelten Temperaturen der Meeresoberfläche kombiniert. Um Verzerrungen zu vermeiden, wurde als Bezugspunkt für die Schwankungsbreite die Durchschnittstemperatur der Jahre 1961 bis 1990 (14°C) gewählt. Auf diesen Zeitraum, in dem die Messungen überdurchschnittlich umfangreich waren und abgesichert sind, werden die Messungen der einzelnen Jahre bezogen und hier als Differenz dargestellt.
Aus: Bundeszentrale für politische Bildung: Erderwärmung, Externer Link: .