Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler…
Inhaltlich
erarbeiten und erklären die Kernelemente von Verhaltens- und Einstellungsmuster im Rechtsextremismus.
ordnen eigene Vorstellungen zum Thema Rechtsextremismus den jeweiligen Verhaltens- und Einstellungsmustern zu.
definieren den Begriff Rechtsextremismus eigenständig und vergleichen ihn mit einer anderen Definition.
untersuchen Fallbeispiele auf Verhaltens- und Einstellungsmuster.
Methodisch
Einstieg
Zum Einstieg in den Baustein wird eine Kartenabfrage (Methode: Kartenabfrage) zum Thema Rechtsextremismus durchgeführt. Die Lehrperson fordert die Schülerinnen und Schüler auf alles auf Karteikarten zuschreiben, was sie mit dem Thema Rechtsextremismus verbinden. Als Hilfestellung gibt es Bilder und Aussagen (Interner Link: M 02.01) zur Thematik, um Schülerinnen und Schüler mit „Anlaufschwierigkeiten“ Anknüpfungspunkte zu bieten und ihnen einen schnellen Zugang zu gewähren. In Kleingruppen vergleichen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse und fassen einige Ergebnisse zu Oberbegriffen zusammen. Nacheinander ergänzen die Kleingruppen ihre Ergebnisse am Plakat. Ziel ist eine erste anschauliche Strukturierung des Begriff Rechtsextremismus. Ein erster Zugang zur Thematik erfolgt über die Erarbeitung der Kernelemente des Rechtsextremismusbegriffs. Ausgangspunkt ist ein Text von Richard Stöss (Interner Link: M 02.02), welcher den Rechtsextremismusbegriff nach Einstellungen und Verhalten aufgliedert. In Einzelarbeit erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Kernelemente (Einstellungen und Verhalten) und präsentieren diese. Als Vertiefung soll hier wieder die Eingangskarteabfrage aufgegriffen werden, welche durch die Ergebnisse der Texterarbeitung weiter strukturiert werden kann, d.h. die Schülerinnen und Schüler ordnen ihrer Ergebnisse der Kartenabfrage nach Einstellungen und Verhalten.
Erarbeitung
Ausgehend von der Einteilung in Einstellungen und Verhalten nach Richard Stöss erarbeiten die Schülerinnen und Schüler in Form eines Gruppenpuzzles (Methodenhinweis finden Sie in der Interner Link: Methodenkiste der bpb: Methoden 24, 25) die Einstellungen im Rechtsextremismus (Interner Link: M 02.03 - Interner Link: M 02.08). Die Einteilung in die jeweiligen Gruppen soll durch die Lehrperson erfolgen, da so möglichst viele heterogene Gruppen entstehen können. In den jeweiligen Stammgruppen erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Informationen für ihren Teil des Gruppenpuzzles. Danach finden sich die Gruppen in den Expertengruppen zusammen, besprechen ihre Ergebnisse und legen gemeinsam fest, welche Aspekte auf dem Plakat vorhanden sein sollen. Abschließend treffen sich die Gruppen wieder in den Stammgruppen. Hier werden nun die Ergebnisse aus den jeweiligen Expertengruppen vorgestellt und gemeinsam erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Übersichtsplakat zu den typischen rechtsextremen Einstellungen (s. Lösungsvorschlag Interner Link: Info 02.02). Diese Plakate werden dann durch einen Museumsgang (Methode: Interner Link: Museumsgang) vorgestellt und offene Fragen können beantwortet werden. In der zweiten Phase der Erarbeitung werden nun die verschiedenen rechtsextremen Verhaltensmuster (Interner Link: M 02.09 - Interner Link: M 02.12) untersucht. Hierzu wird eine Gruppenarbeit durchgeführt. Auch an dieser Stelle soll die Lehrperson die Gruppeneinteilung vornehmen, um somit sicherzustellen, dass heterogene Gruppen entstehen. Es ist auch vorstellbar, bei großen Klassen die Gruppen doppelt zu besetzen. Zuerst erarbeiten die Schülerinnen und Schüler die Thematik in Einzelarbeit. Im zweiten Schritt vergleichen die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse innerhalb der Gruppe und erstellen gemeinsam ein Schaubild zu den typischen rechtsextremen Verhaltensmustern (s. Lösungsvorschlag Interner Link: Info 02.03). Zum Abschluss stellen die jeweiligen Gruppen ihre Ergebnisse dem Plenum vor. Bei doppelter Gruppenbesetzung kann die zweite Gruppe jeweils als Kontroll- und Ergänzungsfunktion dienen. Abschließend zur Erarbeitungsphase sollen die Schülerinnen und Schüler eine eigenständige Definition zum Begriff Rechtsextremismus über die Placemat-Methode erstellen. Ziel hier bei ist es, möglichst viele Aspekte aus der Erarbeitungsphase miteinander zu verknüpfen und diese anzuwenden. (Methode: Interner Link: Placemat) Nachdem nun die verschiedenen Definitionen der Schülerinnen und Schüler im Plenum vorgestellt wurden, wird diese mit der Definition von Jaschke (Interner Link: M 02.13) verglichen.
Vertiefung
In der abschließenden Vertiefungsphase geht es vor allem darum, dass erworbene Wissen zu vertiefen und an konkreten Beispielen anzuwenden. Hierzu werden zwei Fallbeispiele (Interner Link: M 02.14 - Interner Link: M 02.15) zur Verfügung gestellt. Ausgehend von der zeitlichen Planung der Lehrperson kann an dieser Stelle auch nur eins der beiden Fallbeispiele untersucht werden. Zu empfehlen sind aber beide Fallbeispiele, da unterschiedliche Perspektiven (Jugendlicher und Parteimitglied einer rechtsextremistischen Partei) dargestellt werden. Die Erarbeitung der beiden Fallbeispiele erfolgt über eine arbeitsteilige Partnerarbeit. Einer der beiden Partner überprüft den Text auf die typischen rechtsextremen Einstellungsmuster, der andere Partner auf die typischen rechtsextremen Verhaltensmuster. In der Partnerarbeit stellen sich die Schülerinnen und Schüler nun ihrer Ergebnisse mithilfe der Tabelle vor und ergänzen diese gemeinsam. Zum Schluss dieser Phase werden die Ergebnisse in Plenum besprochen und an einer Folie festgehalten (s. Lösungsvorschlag Interner Link: Info 02.04). Um dem Baustein zu schließen, wird als Letztes auf die Gefahren eingegangen, welche durch den Rechtsextremismus entstehen. Zuerst sollen die Schülerinnen und Schüler Folgen aus den Fallbeispielen und einigen Erfahrungen, die durch den Rechtsextremismus entstehen, abschätzen und diese in einer Auflistung darstellen (Interner Link: M 02.16). Ausgehend von diesen Ergebnissen werden nun die Regeln und Maßnahmen (z.B. im Sportverein oder im Staat) untersucht, welche gegen den Rechtsextremismus vorbeugen sollen. Dabei beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in Einzelarbeit genauer mit der freiheitlichen demokratischen Grundordnung (FDGO) und einem Auszug aus dem Strafgesetz (Interner Link: M 02.17 - Interner Link: M 02.18) und stellen die jeweiligen Ergebnisse im Plenum dar. In den letzten beiden Materialien (Interner Link: M 02.19 - Interner Link: M 02.20) wird noch einmal die schwierige Kopplung zwischen staatlichen und persönlichen Folgen des Rechtsextremismus vertieft und somit nochmals für die Schülerinnen und Schüler verstärkt. Interner Link: M 02.19 enthält in der Spalte "Folgen für das Zusammenleben in der Gesellschaft und im Staat" Lösungsvorschläge, die mit den Schülerinnen und Schüler schrittweise erschlossen werden können, um dann im nächsten Schritt die Spalte "Wenn ich davon betroffen wäre, ..." auszufüllen. Dieser teilweise vorbereitete Einstieg in die Zusammenfassung ist dann angebracht, wenn die Zeit knapp ist und/oder die Schülerinnen und Schüler auf diesem Gebiet nicht gut informiert sind. Das Material Interner Link: M 02.20 enthält diese Vorgaben nicht, stellt also für die Schülerinnen und Schüler eine besondere Herausforderung dar. Abschließend soll der Lehrer die Schülerinnen und Schüler zu einer Bewertung der Folgen des Rechtsextremismus auffordern. Als Lehrerimpuls bietet sich zusätzlich die goldene Regel an: „Was du nicht willst, dass man dir tut, dass füg auch keinem anderem zu.“ Im Infomaterial Interner Link: Info 02.06 wird dazu eine Beispiellösung angeboten. Mit einer solchen übersichtlichen Zusammenfassung, die auch als Gedächtnisstütze gut geeignet ist, kann dieser inhaltlich anspruchsvolle Baustein abgeschlossen werden.
Eine tabellarische Übersicht über den Verlauf des Bausteins 2 steht als Interner Link: PDF-Dokument zum Download bereit.