Didaktische Hinweise
Der Lückenfüller ist eine geeignete Methode, um Schülerinnen und Schüler bei höchster Aufmerksamkeit einen Text gemeinsam erarbeiten zu lassen. Alle Schülerinnen und Schüler werden bei dieser Methode aktiviert, da jede/r in der Lage sein muss, seinen/ihren Begriff einzusetzen. Dabei wird zudem das genaue Zuhören geschult und Abwechslung in die übliche Erschließungsmethodik von Texten gebracht.
Vorbereitung
Sofern der Lückentext schon vorhanden ist, schreibt der/die Lehrer/in die dazugehörigen, fehlenden Begriffe auf Karten. Ist der Lückentext nicht vorhanden, muss der/die Lehrer/-in selbst Begriffe aus dem Text entnehmen und auf Karten schreiben. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese in einen Sinnzusammenhang eingebettet und eindeutig zuzuordnen sind.
Durchführung
Die Schülerinnen und Schüler bekommen jeweils eine Karte, auf der einer der fehlenden Begriffe oder Satzteile aus dem Text enthalten ist. Der/die Lehrer/in (oder ein/e Schüler/-in) liest den Lückentext laut vor, während die Lerngruppe zuhört. Wenn der Leser/die Leserin an eine Lücke gelangt, hält er/sie inne. Der/die Schüler/-in, der/die einen passenden „Lückenfüller“ auf seiner/ihrer Karte hat, ruft diesen in den Raum. Die anderen signalisieren daraufhin Zustimmung oder Ablehnung. Der/die Lehrer/-in kann direkt im Anschluss Aufschluss darüber geben, ob es sich um die richtige Lösung handelt bzw. ggf. Hilfestellung leisten. Nachdem der gesamte Text durch aufmerksames Zuhören gemeinsam erschlossen wurde, kann der vollständige Text an die Schüler/innen verteilt werden.
Alternativ kann der Lückentext vor Beginn des Vorlesens zur Vorentlastung in jüngeren oder leistungsschwächeren Lerngruppen in Einzelarbeit gelesen und Vermutungen über den Inhalt der freigelassenen Stellen angestellt werden. Die Schüler/innen können daran anschließend während der Aktivität die passenden Begriffe in die Lücken schreiben. Eine weitere Abwandlung besteht darin, den Lückentext auf eine Folie zu kopieren. Ein/e Schüler/-in kann während des Vorlesens die Lösungen in die Lücken eintragen.
Einsatzmöglichkeiten
Diese Methode sollte bei Texten eingesetzt werden, bei deren Erarbeitung die Schülerinnen und Schüler entweder auf ihr Vorwissen zurückgreifen können oder Sachverhalte einfach aus dem Zusammenhang erschließen können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Aufgabe die Jugendlichen nicht überfordert, da es bei einem unbekannten Inhalt schwieriger ist, die Aufgabe zu bearbeiten.
Ein Beispiel für die Anwendung dieser Methode findet sich in M 02.10 (Lösungsskizze Info 02.03).