Bei projektbezogenen Formen der Beteiligung geht es um relativ zeitnahe Lösungen für überschaubare und abgrenzbare Probleme bzw. um die Umsetzung konkreter Planungsvorhaben. Kinder und Jugendliche erhalten hier die Gelegenheit, ihre Wünsche und Interessen einzubringen, sodass die Themen stark von ihrem persönlichen Bezug abhängig sind. Dies kann über Zukunftswerkstätten, Workshops, Projektunterricht, Verkehrsplanungs- und Bebauungsplan-Checks, aktivierende Befragungen usw. geschehen.
Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbereiche
Das Engagement in Projekten zielt darauf ab, dass die Ergebnisse in einem vereinbarten und gut überschaubaren Zeitraum fertig gestellt werden. Projektbezogene Formen der Beteiligung widmen sich normalerweise "Ein-Themen-Projekten", wie z B. dem Bau von Spielplätzen und/oder Skateranlagen, dem Umbau von Schulhöfen, Umweltaktionen, Zeitungsprojekten, Kulturprojekten, Kinder- und Jugendstadtplänen etc. Deutlich seltener umgesetzt werden Projekte, in denen es um die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes – wie z.B. eine kinderfreundliche Dorferneuerung – geht.
Vor- und Nachteile
Die Arbeit in Projekten ist zeitlich und räumlich begrenzt und orientiert sich an einem eng umrissenen, stark auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmten Thema. Dies ermöglicht eine starke Identifikation mit dem Produkt der Arbeit. Auf der anderen Seite führt die starke Eingrenzung dazu, dass in einem einzelnen Projekt nicht die Gesamtpalette aller jugendspezifischen Themen – wie in den Kinderparlamenten und -foren – behandelt werden kann. Darüber hinaus kann es sein, dass die Integration in den politischen Entscheidungsprozess und die Umsetzung in einer Gemeinde oft nicht zufriedenstellend gelingt.
Gruppenfindung
Zur Gewinnung geeigneter Gruppen für projektorientierte Verfahren gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten: Entweder arbeitet man mit einer bereits bestehenden Gruppe oder man wählt einen offenen Zusammenschluss. Bei bestehenden Gruppen handelt es sich um feste Institutionen, in denen Kinder und Jugendliche regelmäßig zusammenkommen, wie z. B. in der Schule, dem Kindergarten, Kinder- und Jugendeinrichtungen oder Jugendverbänden. Für Aktionen in bestimmten Einzugsgebieten kann es aber notwendig sein, dass sich Kinder und Jugendliche außerhalb von bestehenden Institutionen zusammenschließen und eine neue Gruppe bilden. Hierfür ist es notwendig, Kinder und Jugendliche über Einladungen, Flugblätter, direkte Ansprache o.ä. anzuwerben. In jedem Fall bedarf die Durchführung von projektbezogenen Formen einer guten Anleitung durch Erwachsene, die als Moderatoren, Organisatoren, "Animateure" und Vermittler tätig werden.
(Eigener Text)
Weitere Informationen zu projektbezogenen Formen der Beteiligung findest du auf den folgenden Internetseiten:
Infostelle des Deutschen Kinderhilfswerks: Externer Link: www.kinderpolitik.de (08.03.2012).
Partizipation und nachhaltige Entwicklung in Europa: Externer Link: www.partizipation.at (08.03.2012).
Aufgaben:
Einzelarbeit:
Lies den Text durch und mache dir dabei Notizen auf dem Arbeitsblatt in den Feldern Kurzbeschreibung, Einsatzmöglichkeiten, Vorteile und Nachteile für deine Beteiligungsform.Gruppenarbeit:
Ergänzt in der Gruppe eure Ergebnisse und tragt sie auf dem Blatt in der entsprechenden Zeile ein.