Insofern schließt sich der nachfolgende
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler...
entwickeln eine Sammlung der zentralen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen.
erarbeiten die Hintergründe und Inhalte der UN-Kinderrechtskonvention.
wenden die einzelnen Artikel der Kinderrechtskonvention auf Beispiele an und verfassen eine Rede zur Lage eines betroffenen Jugendlichen.
erschließen die Notwendigkeit des Schutzes, der durch die Artikel der Konvention gewährleistet werden soll, anhand von aktuellen Daten über die Erfüllung ausgewählter Grundbedürfnisse in Industrieländern.
erkennen die Auswirkungen und Möglichkeiten der Kinderrechte auch für ihren Alltag, insbesondere für die Mitbestimmung.
Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen
Um den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass die UN-Kinderrechtskonvention die Wahrung elementarer Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zum Ziel hat, überlegen sie zunächst, welche Wünsche ihrer Meinung nach einen zentralen Stellenwert aufweisen und vergleichen daran anschließend ihre Vorstellungen mit den Artikeln der Konvention.
Trinkwasser - ein kostbares Gut (© UNICEF)
Trinkwasser - ein kostbares Gut (© UNICEF)
Zum Einstieg können die einzelnen Bilder ausgedruckt und jeweils ein Bild an eine Schülerin/einen Schüler ausgeteilt werden. Falls Sie weitere Bilder benötigen (Klassengröße), können geeignete Motive z. B. auf Externer Link: www.younicef.de gefunden werden. Die Schülerinnen und Schüler stehen auf und suchen sich einen Partner. Die Paare beschreiben sich gegenseitig ihre Bilder und stellen dann einen kurzen Vergleich mit ihrem eigenen Leben an. An der Tafel sollten die beiden Arbeitsaufträge während der Aktivität gut sichtbar sein: Anschließend suchen sie sich einen neuen Partner und wiederholen die Aktivität. Dies kann je nach Zeitrahmen 3 bis 5 mal wiederholt werden. Zum Schluss heftet jeder Schüler/jede Schülerin sein/ihr Bild an die Tafel, sodass die Bilder im weiteren Verlauf für die gesamte Gruppe sichtbar sind. Alternativ können die Bilder als Arbeitsblatt ausgeteilt und dann per Meldekette beschrieben werden. Durch den Vergleich ihrer eigenen Lebenswelt mit den Darstellungen erkennen die Jugendlichen, dass Kinder überall auf der Welt ähnliche Wünsche haben, diese allerdings evtl. nicht erfüllt werden. Zur Überleitung wird dieser Gedankengang kurz aufgegriffen. In der anschließenden Erarbeitungsphase untersuchen die Jugendlichen in Einzelarbeit genau, um welche Bedürfnisse es sich hierbei konkret handeln kann. Es sollte hervorgehoben werden, dass die Schülerinnen und Schüler sammeln, was die Jugendlichen brauchen (z. B. "Wasser") und nicht beschreiben, was sie nicht haben (z. B. "kein Essen"). Im Plenum tragen die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse zusammen und die Lehrerin/der Lehrer hält diese in Stichpunkten an der Tafel fest. Befinden sich die Bilder an der Tafel, können die entsprechenden Bedürfnisse neben die Bilder geschrieben werden.
Mögliche Ergebnisse
Die Bilder 2, 4, 5, 6 und 8 stellen Kinder/Jugendliche dar, deren Grundbedürfnisse nicht erfüllt sind. Sie verweisen auf Freizeit, Spiel, Erholung (2); Hilfe für Menschen mit Behinderung, gesundheitliche Versorgung, Schutz vor Krieg (4); elterliche Fürsorge, ein sicheres Zuhause (5); angemessene Lebensbedingungen, eine Grundversorgung (6, 8).
Bilder 1, 3, 7 und 9 stellen Kinder/Jugendliche dar, deren Grundbedürfnisse erfüllt sind. Sie verweisen auf Freizeit, Spiel, Erholung (1); elterliche Fürsorge (3) und Bildung (7, 9).
Diese Sammlung kann anschließend von den Schülerinnen und Schülern aufgegriffen, erweitert und bewertet werden. Nach der
Die UN-Kinderrechtskonvention
Ausgehend von den Ergebnissen können die Schülerinnen und Schüler den Nutzen sowie die Schwerpunkte der UN-Kinderrechtskonvention verstehen und einordnen. Zum Einstieg entwickeln die Schülerinnen und Schüler in einem Blitzlicht spontane Ideen zur Gewährleistung gewisser Grundbedürfnisse. Die Ideen können von der Lehrerin oder dem Lehrer oder von zwei Schülerinnen oder Schülern auf einer Folie festgehalten werden. Auf die Sammlung kann zum Ende der Stunde noch einmal zurückgegriffen werden. Die Schülerinnen und Schüler erkunden nun, wie die Konvention dazu beitragen soll, Rechte zu sichern. Hierzu erarbeiten sie die informativen Materialien
Fallbeispiele
In einer anschließenden Anwendungsphase können die neuen Inhalte gefestigt und erprobt werden. Die Schülerinnen und Schüler ordnen konkrete Fallbeispiele (
Lage von Kindern und Jugendlichen in Industrieländern
Index der Entbehrungen in 29 Industrieländern (2009) (© UNICEF)
Index der Entbehrungen in 29 Industrieländern (2009) (© UNICEF)
In der darauffolgenden Stunde untersuchen die Schülerinnen und Schüler, inwiefern die von der UN-Kinderrechtskonvention geforderten Rechte in einer Auswahl an Industrieländern verwirklicht sind. Hierzu überlegen sie zunächst anhand einer Liste von Beispielen zur notwendigen Grundversorgung (z. B. täglich frisches Obst und Gemüse, regelmäßige Freizeitaktivitäten), welche dieser Dinge für sie unverzichtbar sind. Sie liefern dann eine Einschätzung dazu, wie viel Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland auf zwei oder mehr dieser Dinge verzichten müssen. Diese Voreinschätzung kann knapp an der Tafel festgehalten werden. Die Lernenden überprüfen ihre Vermutung mittels einer Grafik, die die Entbehrungen in 29 Industrieländern im Vergleich aufzeigt. Es wird deutlich, dass wirtschaftliche Entwicklung nicht automatisch mit einer Verbesserung der Verhältnisse von Kindern und Jugendlichen einhergeht. Den Schülerinnen und Schülern kann so vor Augen geführt werden, dass in einer Klasse von 25 Jugendlichen sich durchschnittlich zwei in dieser Lage befinden. In skandinavischen Ländern und sogar in dem krisengeschüttelten Spanien stellt sich die Lage der unter 18-Jährigen diesbezüglich positiver dar. Extremwerte weisen – nach Portugal, Lettland und Ungarn – Bulgarien (ca. 57 %) und Rumänien (ca. 73 %) auf. Die Ansprüche, die mit der UN-Kinderrechtskonvention zum Ausdruck gebracht werden, erscheinen in Anbetracht dieser Zahlen selbst in westlichen Industrienationen noch nicht ausreichend verwirklicht.
"Wir fordern unsere Rechte ein!"
In der abschließenden Sequenz des Bausteins können die Schülerinnen und Schüler die spezielle Bedeutung ihres Rechts, gehört zu werden, erarbeiten und reflektieren. Den Einstieg in die Thematik bietet eine Sammlung von authentischen Einstellungen Jugendlicher dazu, in welchem Grad ihre Meinung für die öffentliche Teilhabe und das politische Leben von Relevanz sind (
Zur weiteren Arbeit muss jeder Schülerin/jedem Schüler der vollständige Text vorliegen. In Einzelarbeit können die Implikationen des Artikels zusammengefasst und anschließend im Unterrichtsgespräch an der Tafel gesammelt werden. An dieser Stelle dienen
Abschließend kann durch einen Rückgriff auf den Stundeneinstieg das Zitat des litauischen Mädchens (
Sind sie geeignet, die Interessen der Jugendlichen stark zu machen?
Werden die Möglichkeiten ausreichend von öffentlicher Seite kommuniziert?
Welche Beteiligungsmöglichkeiten erscheinen besonders attraktiv?
Welche Möglichkeiten könnten für ein geplantes Projekt genutzt werden?
Diese Diskussionspunkte können genutzt werden, um weitergehendes Interesse an den Partizipationsformen (
Eine tabellarische Übersicht über den Verlauf des Bausteins 2 steht als Interner Link: PDF-Dokument zum Download bereit.