Im ersten Baustein entdecken die Schülerinnen und Schüler die grundlegenden Merkmale von E-Partizipation. Sie setzen sich mit Möglichkeiten und Gefahren des Internets anhand von Beispielen auseinander und können am Ende des Bausteins in einer Talkshow die erlernten Informationen anwenden und reflektieren.
lernen Instrumente der Partizipation im Netz kennen, indem sie sich zu diesem Thema ein eigenes Lexikon erstellen,
erarbeiten eine Begriffsdefinition von E-Partizipation, anhand eines Arbeitsblattes und der Auswertung diverser Webseiten,
erarbeiten vier Aktionen, bei denen E-Partizipation eine Rolle gespielt hat,
erarbeiten in arbeitsteiliger Einzel- und Gruppenarbeit sowohl die allgemeinen Grenzen und Gefahren als auch die allgemeinen Chancen der Internetnutzung,
lernen Beispiele von E-Partizipation auf kommunaler Ebene und auf Landesebene kennen,
Zum Einstieg in den Baustein präsentiert die Lehrperson (über Beamer, interaktives Whiteboard oder auf OHP) den Schülerinnen und Schülerinnen die Karikatur "Meinung klicken" (Interner Link: M 01.01). Anhand dieser Karikatur wird deutlich, dass die traditionellen Formen der Meinungsäußerung, wie z. B. Leserbriefe in der Zeitung oder direkte Briefe an die Kommunalpolitiker vor Ort, um die Komponente Internet erweitert werden. Die Karikatur dient als stummer Impuls. Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Karikatur zuerst und äußern eventuell schon eigene Ideen. Ergänzende Impulse können sein: "Wie geht das ‚Meinung klicken‘? Macht ihr das auch manchmal? Kennt ihr Instrumente der Meinungsäußerung? Wie und wo könnt ihr denn im Netz eure Meinung äußern?" Die Assoziationen der Schülerinnen und Schüler notiert die Lehrperson auf der Folie unterhalb der Karikatur.
Instrumente der Internetgestaltung
Der Text zu den Instrumenten der Internetgestaltung durch die Nutzer (z. B. Blogs, Foren, Soziale Netzwerke etc.) (Interner Link: M 01.02) vermittelt den Schülerinnen und Schülern das nötige Hintergrundwissen zu diesem Thema. Nach der Textlektüre können die noch fehlenden Instrumente der Meinungsäußerung auf der Folie ergänzt werden. Die Schülerinnen und Schüler definieren mit eigenen Worten den Begriff Web 2.0 und legen sich eine Tabelle im Heft an, die die wichtigsten Instrumente der Internetgestaltung durch den Nutzer benennt und beschreibt. Diese Tabelle kann im Verlauf des Bausteins bzw. der gesamten Reihe als kleines Lexikon genutzt werden. Nach dem Austausch in Partnerarbeit erfolgt die Besprechung im Plenum.
Der Lehrer/die Lehrerin legt nun die Karikatur erneut auf. Dieses Mal legt der Lehrende/die Lehrende den Fokus auf die E-Partizipation. Leitende Fragen können sein: "Kennt ihr konkrete Beispiele für Mitbestimmungsarten im Netz? Habt ihr euch online schon einmal an einer Umfrage, einer Petition etc. beteiligt oder einen Aufruf gestartet?" Anhand der Schülerantworten erstellt die Lehrperson eine Stichwortsammlung an der Tafel.
E-Partizipation als Begriff
Hinterlegte persönliche Daten im Internet 2012-2010
Anhand des Textes "E-Partizipation" (Interner Link: M 01.03) lernen die Schülerinnen und Schüler den Begriff "E-Partizipation" kennen. Sie sind in der Lage im Anschluss an die Lektüre eine eigene Definition des Begriffs E-Partizipation zu benennen. Außerdem kennen sie die unterschiedlichen Kommunikationswege, die dabei auftreten können. In einem Unterrichtsgespräch werden die Ergebnisse besprochen. Die Lehrperson entwickelt auf der Grundlage der Schülerantworten ein Tafelbild (Interner Link: Info 01.01). Im Text werden einige Webseiten mit Bezügen zur E-Partizipation genannt. Der Lehrende/die Lehrende teilt die Klasse in Gruppen ein. Jedes Gruppenmitglied ruft die zugeteilte Webseite im Netz auf und schaut sich diese anhand festgelegter Kriterien/Arbeitsaufträge an. Dies kann als Hausaufgabe geschehen oder während des Unterrichts im Computerraum. Bei der Recherche legen die Schülerinnen und Schüler ein besonderes Augenmerk auf die Aspekte: Anbieter, Adressaten, Inhalte, Art der Darstellung, Ziele, Form der Partizipation und Aktualität. Im Anschluss an die Einzelarbeit treffen sich die Gruppenmitglieder und bereiten für ihre Mitschüler einen Kurzvortrag vor (Folie/PowerPoint). Die Kurzvorträge werden im Plenum gehalten und diskutiert. Zu erörternde Fragen können sein: "Was unterscheidet diese Formen von den klassischen Beteiligungsmöglichkeiten? Wann würdest du welche Form wählen oder nicht wählen?" Die Schülerinnen und Schüler kommen zu einer ersten eigenständigen und kritischen Bewertung.
Aktionen
Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie Aktionen über das Internet initiiert und verbreitet werden können, erarbeiten die Schülerinnen und Schüler in arbeitsteiliger Einzel- und Gruppenarbeit konkrete Beispiele, bei denen das Internet, in einem unterschiedlichen Intensitätsgrad, zu Partizipationszwecken genutzt wurde. (Interner Link: M 01.04 - Interner Link: M 01.07). Zunächst lesen die Schülerinnen und Schüler das jeweilige Material in Einzelarbeit durch und notieren sich Stichworte zu den Steckbrieffragen. Dann finden sich die Expertengruppen zusammen, tauschen die Ergebnisse aus und erstellen für ihr Anwendungsbeispiel einen gemeinsamen Steckbrief auf einem Plakat. In Form eines Museumsgangs (Interner Link: Info 01.02) präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse. Im Anschluss werden alle vier Plakate an die Tafel gehängt. Die Schülerinnen und Schüler stellen nun einen Vergleich an. Fragen der Lehrperson können sein: "Wie bewertet ihr die Aktionen? Welche Aktion hat besonders viel bewirkt? Welche Aktion hat nicht so gut funktioniert? Können mediale Angebote des Web 2.0 politische Meinungsbildung und Teilhabe bei Jugendlichen beeinflussen?"
Gefahren der Netzaktivitäten
Welche negativen Erfahrungen haben Sie persönlich im Internet bereits gemacht?
Mit der Nutzung des Internets im Allgemeinen und für die Partizipation sind sowohl Chancen als auch Gefahren verbunden. Die Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe des Werbespots "Wo ist Klaus?" von Externer Link: www.klicksafe.de einige Gefahrenquellen erkennen. Sie schauen sich den Spot an und bearbeiten im Anschluss daran das Material Interner Link: M 01.08. Sie beschreiben die einzelnen Filmszenen und arbeiten heraus, welche Gefahren es im Internet u. a. gibt. Die Ergebnisse können anschließend arbeitsteilig vertieft und erweitert werden. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten jeweils ein Beispiel von Netzgefahren (Datenmissbrauch, Fehlinformationen und unseriöse Quellen, sexuelle Belästigung, Cybermobbing und Rechtsextremismus; Interner Link: M 01.09 - Interner Link: M 01.12). Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, kann aber für eine verantwortungsvolle Nutzung des Internets sensibilisieren. Die Materialien werden zunächst in Einzelarbeit erarbeitet. Im Anschluss finden sich die Schülerinnen und Schüler in ihren Expertengruppen zusammen und besprechen die Ergebnisse. (Jede Gruppe bekommt eine differenzierende Zusatzaufgabe, die sie schon diskutieren kann, falls sie früher fertig werden sollte. Die vorläufigen Vermutungen können später mit Hilfe des Materials Interner Link: M 01.13 überprüft werden.) Zu ihrem jeweiligen Material erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Plakat (Kriterien für das Plakat: Beantwortung der W-Fragen und die Einbettung der Antworten zu den Aufgabenstellungen [ohne die Zusatzaufgabe]).
Die Lehrperson hängt im Anschluss an die Gruppenarbeit ein Plakat mit der Aufschrift "Gefahren im Internet" an eine zentrale Stelle im Klassenraum. Die einzelnen Schülergruppen platzieren ihre Plakate um das Ausgangsplakat herum. Ein vor Beginn der Gruppenarbeitsphase festgelegter Gruppensprecher stellt in einem Kurzvortrag die erarbeitete Gefahr vor. Die anderen Schülerinnen und Schüler machen sich Notizen im Heft und formulieren eventuelle Fragen, die nach dem Vortrag besprochen werden können. Die Lehrperson sollte im Unterrichtsgespräch darauf achten, dass der Fokus auch auf die Gefahren von E-Partizipation gelenkt wird (z. B.: "Wenn ich meine politische Meinung im Netz äußere, mache ich mich angreifbar." "Preisgegebene Daten werden im Netz auf unbestimmte Zeit gespeichert. Was passiert, wenn ich meine politische Meinung ändere?").
Gefahrenvermeidung
Die Schülerinnen und Schüler bekommen nun die Möglichkeit, Strategien der Gefahrenvermeidung zu entwickeln. Sie notieren zunächst in Einzelarbeit im Heft, welche Strategien genannt werden. Schülerinnen und Schüler, die bereits während der Gruppenarbeitsphase Strategien entwickelt haben (Zusatzaufgabe) können ihre Vermutungen mit Hilfe des Materials Interner Link: M 01.13 vergleichen. In einer Partnerarbeitsphase erstellen die Schülerinnen und Schüler ein Regelplakat für richtiges Verhalten und Gefahrenmeidung im Netz. Es sollten mind. drei Regeln formuliert werden (siehe Interner Link: Info 01.03). Die Schülerinnen und Schüler halten ihre Ergebnisse auf Folie fest. Zwei bis drei Gruppen erhalten die Möglichkeit ihre Regeln zu präsentieren.
Chancen der Netzaktivitäten
Die Lehrperson legt eine Folie mit einem Zitat von dem Zeit-Autor Albrecht Ude auf (Interner Link: M 01.14). Dieser äußert sich zum Thema Internet sehr positiv. Sie Schülerinnen und Schüler erkennen so, dass es neben den vielschichtigen Gefahren auch Chancen und Vorteile des Internets gibt.
Die Schülerinnen und Schüler lesen sich den Text Interner Link: M 01.15 durch und listen die beschriebenen Chancen in ihrem Heft auf. In Gruppenarbeit erstellen sie nun ein Werbeplakat, das einige Chancen des Internets benennt (Interner Link: Info 01.04). Das Plakat soll ein Bild, eine Schlagzeile, einen Fließtext und einen Slogan enthalten. Es bietet sich an, für diese Aufgabe den Computerraum aufzusuchen. So können die Schülerinnen und Schüler ihr Plakat auf einer PowerPoint-Folie gestalten. Der Zugriff auf diverse Bilder ist ebenfalls gewährleistet. Die Schülerinnen und Schüler stellen ihre Gruppenergebnisse im Plenum vor. Mittels einer Punktabfrage wählen sie im Anschluss an die Präsentationen das beste Werbeplakat. Die drei Plakate, die die meisten Stimmen erhalten haben, werden ausgedruckt und im Klassenraum aufgehängt. Sie können zum Abschluss des Bausteins noch einmal genutzt werden.
Chancen der E-Partizipation
Nach den eher allgemein gehaltenen Chancen des Internets liegt der Fokus nun auf den Chancen der E-Partizipation (Interner Link: M 01.16). Bei den Materialien Interner Link: M 01.04 - Interner Link: M 01.07 handelte es sich um Aktionen, die von Privatpersonen initiiert wurden. Dieses Material thematisiert nun öffentliche Partizipationsplattformen. Die Schülerinnen und Schüler lernen zwei Websites, die E-Partizipationsmöglichkeiten anbieten, kennen (Externer Link: Dresdener Debatte + Externer Link: Maerker). Sie schreiben einerseits einen Beitrag für die Schülerzeitung, in dem sie die Website zur Externer Link: Dresdener Debatte (www.dresdner-debatte.de) vorstellen und tragen diesen anschließend im Plenum vor. Andererseits setzen sie sich mit dem Angebot der Seite Externer Link: Maerker (www.maerker.brandenburg.de) auseinander und überlegen, welche Vorteile diese bietet und wie diese genutzt werden können. Die Überlegungen der Schülerinnen und Schüler werden im Plenum zur Diskussion gestellt. Des Weiteren sollen mit Rückgriff auf die Materialien Interner Link: M 01.03 - Interner Link: M 01.07 weitere Chancen eruiert werden. Alternativ können auch Webseiten aus dem eigenen Kreis/Bundesland, falls vorhanden/bekannt unter die Lupe genommen werden.
Talkshow zum Abschluss des Bausteins
Zum Abschluss des Bausteins findet die Talkshow "Bietet E-Partizipation eine Verbesserung der Demokratie?" (Interner Link: Info 01.05) statt, in der die Schülerinnen und Schüler die wesentlichen Elemente des Bausteins noch einmal abschließend reflektieren. Der Lehrer/die Lehrerin kann die Bearbeitung der Rollenkarten (Interner Link: M 01.17) auch schon als Hausaufgabe aufgeben, da die Schülerinnen und Schüler so die Möglichkeit haben, sich im Internet noch einmal genauer zu informieren. Alternativ kann die Vorbereitung auch in der eigentlichen Stunde erfolgen, dann allerdings im Computerraum und innerhalb einer Doppelstunde. Die Plakate der vorangegangenen Sitzungen dürfen von den Schülerinnen und Schülern zur Vorbereitung auf ihre Rolle ebenfalls herangezogen werden. Als Hausaufgabe beantworten die Schülerinnen und Schüler in Form eines kurzen Aufsatzes die Fragen: "Wie stehst du selbst zu diesem Thema? Bietet E-Partizipation für dich eine Verbesserung der Demokratie?"
Eine tabellarische Übersicht über den Verlauf des Bausteins 1 steht als Interner Link: PDF-Dokument zum Download bereit.
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