Kategorie:
Empathie.
Herangehensweise:
handlungsorientiert.
Dauer:
ca. 45-60 Minuten.
Didaktische Hinweise:
Die Methode beinhaltet mehrere Schritte, die sorgfältig durchgeführt werden sollten. Ebenso sollte darauf geachtet werden, dass keine SuS für das Zeigen der Gesten ausgewählt werden, die in ein aktuelles und reales Mobbing-Geschehen involviert sind: Insgesamt ist auch hier wieder eine große Sensibilität für die Opferrolle gefordert. Benötigte Materialien: 4 Plakate, Kreppband o.ä., kleine Blätter zur Beschriftung des Mobbing-Dreiecks.
Beschreibung:
Die Methode beginnt in der Großgruppe. Der Lehrer erklärt den SuS, dass in einem Mobbing-Geschehen immer drei Personengruppen eine Rolle spielen: die Täter, die Opfer und die Zuschauer bzw. Mitläufer. Die SuS sollen nun im Plenum darüber diskutieren, wie sich die einzelnen Rollen in einer Mobbingsituation verhalten; die Ergebnisse sollen auf drei Plakaten festgehalten werden. Anschließend werden die SuS in drei Kleingruppen eingeteilt, so dass jede Personengruppe, die in ein Mobbing-Geschehen eingebunden ist, von einer Kleingruppe genauer in den Blick genommen wird: Die Kleingruppen sollen sich innerhalb von ca. 10 Minuten jeweils auf eine typische Geste einigen, die ihre Personengruppe am besten charakterisiert.
Während der Kleingruppenarbeit klebt der Lehrer ein großes Dreieck aus Kreppband auf den Boden und legt an jede Ecke ein Blatt mit der Beschriftung "Täter", "Opfer" oder "Zuschauer/Mitläufer". Dann werden die Kleingruppen gebeten, sich an ihre jeweilige Ecke zu stellen und auf Kommando ihre Geste zu zeigen. Der Lehrer bestimmt nun aus jeder Kleingruppe eine Person, die im Dreieck stehen bleibt, während die restlichen SuS sich wieder setzen. Nun sollen die im Dreieck verbliebenen SuS noch einmal nacheinander ihre Gesten zeigen und "einfrieren", so dass die drei Gesten von den anderen SuS im Vergleich angeschaut werden können. Der Lehrer bittet die SuS nun, die Gesten der drei Personen unter folgenden Aspekten zu beschreiben:
Welche Wirkung hat die Geste auf euch?
Welche Ausstrahlung hat die jeweilige Person auf euch?
Wer besitzt Macht in diesem Dreieck?
Nachdem die SuS über diese Fragen in den Austausch gekommen sind, bittet der Lehrer sie nun, darüber nachzudenken, wie das Kräfteungleichgewicht in dem Mobbing-Dreieck aufgelöst werden kann; insbesondere sollen die SuS eine Lösung für die Opfer und die Zuschauer/Mitläufer finden. Nachdem auch hier ein kurzer Austausch in der Großgruppe stattgefunden hat, sollen sich die Kleingruppen der Opfer und die der Zuschauer/Mitläufer wieder zusammenfinden und sich in den Kleingruppen überlegen (ca. 10 Min), welche Gesten sie nun einnehmen könnten, die eine Veränderung bzw. Auflösung des Mobbing-Dreiecks bewirken. Anschließend werden sie gebeten, sich wieder in das Mobbing-Dreieck zu stellen und auf Kommando ihre neuen Gesten zu zeigen. Auch hier wählt der Lehrer wieder je aus der Opfer- und Zuschauer/Mitläufergruppe eine Person aus, die im Dreieck stehen bleibt, während sich die restlichen SuS setzen und die beobachteten Gesten beschreiben.
Abschließend bittet der Lehrer die Personen, welche die "alten Gesten" der Opfer und Zuschauer/Mitläufer demonstriert hatten, sich neben die Personen mit den "neuen Gesten" zu stellen, so dass nun ein direkter Vergleich der beiden Gesten möglich ist.
Reflektionsmöglichkeiten:
Hat sich die Situation im Mobbing-Dreieck vom ersten zum zweiten Durchgang verändert?
Inwiefern hat sie sich verändert?
Welche Auswirkungen hat die Veränderung auf das Mobbing-Dreieck?
Haben sich die Machtverhältnisse geändert?
Weiterführende Diskussion:
Die SuS sollen überlegen und in den Austausch darüber kommen, wie eine Veränderung der Opfer- und Zuschauer-/Mitläuferrolle in realen Situationen herbeigeführt werden kann, d.h. die SuS sollen über konkrete Handlungsoptionen nachdenken, die ihnen im Alltag hilfreich sein können, wenn sie mit einem Mobbing-Geschehen konfrontiert werden. Die Antworten können zur Erinnerung auf einem Plakat notiert werden, welches dann später im Klassenraum aufgehängt wird.
Ziel der Methode:
Die SuS sollen die drei typischen Personengruppen innerhalb eines Mobbing-Geschehens kennenlernen und mit Hilfe pantomimischer Gesten darüber in den Austausch kommen, welche körperlichen Signale für eine bestimmte Rolle typisch sind. Weiterführend sollen die SuS Veränderungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen für die Opfer und Zuschauer/Mitläufer erarbeiten, die eine Auflösung der Mobbingsituation bewirken könnten. Insgesamt soll es darum gehen, die SuS dafür zu sensibilisieren, dass an einem Mobbing-Geschehen immer drei Personengruppen beteiligt sind, die durch bestimmte Verhaltensweisen zu erkennen sind. Diese je typischen Verhaltensweisen zu erkennen und aktiv an einer positiven Veränderung, z.B. durch eine bestimmte Körperhaltung, zu arbeiten, soll Ziel dieser Methode sein.
Quelle:
Eigener Text nach Zitzmann, C.: Alltagshelden. Aktiv gegen Gewalt und Mobbing - für mehr Zivilcourage, 2. Aufl. Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag 2007, S. 123f.