Übersicht
Grundauswertung
GrafStat bietet eine automatische Grundauswertung über alle Fragen. Auf Mausklick wird das komplette Datenmaterial ausgezählt und ein Text erzeugt, der die Werte für alle Merkmale zeigt. Neben absoluten und prozentualen Werten werden auch die Summen und die Anzahl der Datensätze ohne Antwort aufgeführt. Bei verschiedenen Fragetypen werden zusätzlich noch statistische Kennwerte berechnet (Skalenfragen: Mittelwert und Median; Maßzahlfragen: Minimum, Maximum und Mittelwert). Die Grundauswertung wird als RTF-Datei erzeugt und kann anschließend mit einem Textverarbeitungsprogramm geöffnet, weiter bearbeitet und/oder ausgedruckt werden. Über die Grundauswertung erhält man schnell einen guten Überblick über das Datenmaterial und kann so evtl. auch schon auffällige Punkte entdecken, die anschließend im Auswertungsmodus "komplett" detaillierter untersucht werden können.
Auswertungsmodus "komplett"
Einfache Auswertungen
Im Auswertungsmodus "komplett" kann man die Auswertung der Daten mit unterschiedlichen Funktionen präzisieren und grafisch aufbereiten. Eine unkomplizierte Anwahl des gewünschten Items/Frage/Merkmals – über die Pfeiltasten oder aber einen Doppelklick in die farbige Leiste – ermöglicht das Erstellen einer einfachen Auswertung mit nur ein paar Mausklicks. Die Auswertungen können durch Nutzung zusätzlicher Auswertungsfunktionen wie z.B. Definieren von Filtern noch präzisiert und/oder per Mausklick in unterschiedlichen Grafikformen dargestellt werden. Über Setzen oder Entfernen des Häkchens vor "in %" (am unteren Bildschirmrand) kann man sich die Werte einmal in absoluten oder in Prozentzahlen anzeigen lassen.Gruppierung und Klassenbildung
Diese GrafStat-Funktion erlaubt die nachträgliche Bildung von neuen Gruppen bei Auswahlfragen oder Skalenfragen bzw. Klassen bei Maßzahlen. Auf diese Weise lassen sich Antwortschlüssel – also die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten – im Nachhinein vereinfachen oder Aussageergebnisse konzentrieren/komprimieren. (Vorsicht: Auf diese Weise kann man – absichtlich oder unabsichtlich – Ergebnisse verfälschen!)Kreuztabellen
GrafStat bietet mit der Auszählung in Kreuztabellen ein effektives Instrument zur Auswertung in zwei Dimensionen. Die Darstellung in Kreuztabellenform ermöglicht es, eventuelle Korrelationen zweier Merkmalsausprägungen auszumachen und somit beispielsweise geschlechtsspezifische Aussagen zu treffen oder zu überprüfen. Bei Kreuztabellen ist besonders darauf zu achten, wie die Auszählung auf 100% zu wählen ist (auf Zeilen, auf Spalten oder auf N), um die "passenden" Zahlen für die Auswertung zu bekommen. Hilfreich ist dabei, sich vorab die Hypothese, die überprüft werden soll, aufzuschreiben, um stets vor Augen zu haben, welche Gruppen miteinander verglichen werden sollen. Diese Gruppen müssen auf 100% ausgezählt werden, damit sie – trotz unterschiedlicher Größe – vergleichbar werden.Filter
Soll das Datenmaterial unter speziellen Aspekten bzw. nur eine bestimmte Gruppe unter den Befragten untersucht werden, so bieten sich Filter an. Filter können in GrafStat in beliebiger Anzahl kombiniert werden und schränken die Auswertungen auf die gewählten Filtersetzungen ein. Da es sich in GrafStat um einen Positivfilter handelt, werden alle Fragebögen, die den Filteraspekten entsprechen, für die Auswertung herangezogen, während alle anderen (also die, die dem nicht entsprechen) für die Auswertung nicht berücksichtigt werden. Bei Mehrfachwahlfragen kann man zudem die Art des Filters (z.B. "und" = Kombination aus mehreren Merkmalsausprägungen; "oder", "und/oder", "und nicht") bestimmen. Welcher Filter gesetzt ist und wie viele Fragebögen nun noch zur Auswertung herangezogen werden, wird im Grafikmodus (außer beim Tabellendiagramm) unter der Grafik angezeigt.
Hinweis: Wenn man eine neue/weitere Auswertung erstellen möchte, sollte man daran denken, den Filter auszuschalten oder zu löschen, wenn er für diese Auswertung nicht benötigt wird, denn ansonsten bleibt der Filter weiterhin auch für diese Auswertung aktiv.Kopplung
Bei einer Kopplung werden mehrere Merkmale (= Fragen) eines Fragebogens in einer gemeinsamen Grafik dargestellt. Voraussetzung hierfür ist, dass es sich bei den Fragen um Skalenfragen mit dem gleichen Antwortschlüssel handelt. Kopplungen ermöglichen einfache visuelle Vergleiche zwischen gleich strukturierten Merkmalen.
Hinweise:Nur gleichartige Merkmale können gekoppelt werden.
Es können beliebig viele Merkmale gekoppelt werden.
Die Reihenfolge der Auswahl wird für die Grafik übernommen.
Falls gruppiert werden soll, wird die Gruppierung des ersten Merkmals verwendet.
Kopplungen werden grafisch dargestellt, wenn von der Kopplungsseite aus ein Grafiktyp angewählt wird.
Wo finde ich Hilfe bei Problemen mit GrafStat im Auswertungsprozess?
Falls man bei der Datenauswertung einmal nicht weiter kommt, gibt es unterschiedliche Wege, sich Hilfe zu besorgen:
Handbuch: Zur Software GrafStat wird ein ausführliches Handbuch in PDF-Format mitgeliefert (s. Programmordner GrafStat). Das Handbuch bietet eine detaillierte Dokumentation (inkl. screenshots) des Programms und gibt zahlreiche Tipps und Zusatzinformationen.
Hilfe: Bei der Arbeit mit dem Programm besteht jederzeit die Möglichkeit, über den Hilfebutton genauere Hilfestellungen zu den einzelnen Funktionen von GrafStat zu erhalten. Da es sich hierbei um eine Kontexthilfe handelt, gelangt man automatisch zu dem Kapitel der Hilfe, in dem der Bereich beschrieben wird, in dem man sich gerade befindet.
Anleitungen zu einzelnen Funktionen
Anleitung zum Anlegen einer Kopplung
Kopplungen ermöglichen einfache grafische Vergleiche zwischen mehr als zwei Merkmalen (= Fragen) einer Befragung. Dazu können mehrere, aber gleich strukturierte Merkmale in einer gemeinsamen Grafik dargestellt werden. In der Grafik kann man dann sehr leicht die Lage der Werte vergleichen. Das Liniendiagramm ist dafür gut geeignet, weil es das Auge durch die Linienverläufe führt. Für Vergleiche von Tendenzen sollte außerdem die prozentuale Auswertung eingestellt sein.
Voraussetzung für eine Kopplung ist, dass es sich bei den Fragen um Skalenfragen oder Einfachwahlfragen mit dem gleichen Antwortschlüssel, also der gleichen Struktur, handelt. Zur Sicherheit ist die Kopplungsfunktion in GrafStat so eingerichtet, dass auch wirklich nur gleichartig strukturierte Merkmale miteinander gekoppelt werden können.
So wird eine neue Kopplung angelegt:
Klicke in der entsprechenden Zeile in die Spalte "Kopplung".
Wähle im Dialogfenster nun die Fragen der Kopplung in der gewünschten Reihenfolge aus.
Vergib oben in der Eingabezeile "Bezeichnung" einen Namen für die Kopplung.
Schließe das Dialogfenster mit "OK".
Um eine Kopplung anzulegen, muss man zuerst auf die Seite "Kopplung" wechseln. Dazu klickt man auf den mit "Kopplung" benannten Karteikartenreiter. In der hier erscheinenden Tabelle kann man nun eine neue Kopplung anlegen.
Wenn noch keine Kopplungen vorliegen, klickt man in die erste Zeile (meist gelb markiert), ansonsten in die erste freie Zeile. Wichtig dabei ist, dass man in die Spalte "Kopplung" klickt, denn nur so öffnet sich das Dialogfenster, in dem man die Zusammenstellung der Kopplung festlegen kann!
Hier sind nun alle Fragen des Fragebogens aufgelistet, inklusive der Angabe, um welchen Fragetyp mit wie vielen Antworten es sich handelt, z.B. "s5" für eine Skala mit fünf Antwortmöglichkeiten. Allerdings sind nur die grün hinterlegten Merkmale prinzipiell koppelbar (nur Einfachwahlfragen und Skalenfragen). Sobald ein Merkmal durch Setzen eines Kreuzchens davor ausgewählt wurde, sind nur noch die Fragen grün hinterlegt und auswählbar, die die gleiche Antwortstruktur wie die ausgewählte Frage haben. Die Reihenfolge, in der man die Merkmale auswählt, wird auch für die Darstellung in der Grafik übernommen. Nachdem die entsprechenden Fragen ausgewählt wurden, muss im Eingabefeld "Bezeichnung" nur noch ein Name für die Kopplung eingegeben werden, bevor man die Kopplung mit "OK" bestätigt, GrafStat die Kopplung berechnet und sich das Dialogfenster schließt.
Über das gleiche Dialogfenster kann man schon vorhandene Kopplungen auch bearbeiten, neu auszählen lassen (z.B. wenn man auf "in %" umgestellt hat) oder ganz löschen.
Zwischen den einzelnen schon angelegten Kopplungen kann über die Tabelle auf der Registerseite "Kopplung" gewechselt, sowie eine Gruppierung auf die Kopplung angewendet werden.
Mit einem Klick in die Spalte "Gruppieren" kann man eine vorhandene Gruppierung (s. Karteikartenreiter "Gruppen/Klassen") aktivieren. Hat man das Feld "Gruppieren" mit einem Klick aktiviert, so wird für die Kopplung die Gruppierung vom ersten Merkmal der Kopplung übernommen. Voraussetzung ist natürlich, dass zuvor einmal eine Gruppierung für dieses Merkmal angelegt worden ist. Hat man beispielsweise die Merkmale 12, 13, 10 in dieser Reihenfolge gekoppelt, dann werden alle Merkmale so gruppiert, wie es für Merkmal 12 vorgegeben war.
Hinweise:
Nur gleichartige Merkmale können gekoppelt werden.
Es können beliebig viele Merkmale gekoppelt werden, sofern diese miteinander koppelbar sind.
Die Reihenfolge der Auswahl wird für die Grafik übernommen.
Falls gruppiert werden soll, wird die Gruppierung des ersten Merkmals verwendet.
Kopplungen werden grafisch dargestellt, wenn von der Kopplungsseite aus ein Grafiktyp angewählt wird.
Das Umschalten von "in %" auf absolute Zahlen und umgekehrt, sowie das Zuschalten der Statistikwerte (nur bei Skalenfragen) sollte vor dem Erstellen der Kopplung auf der Seite "Merkmal" erfolgen.
Wenn auf gekoppelte Daten ein Filter angewendet wird, muss die Kopplung stets neu berechnet und im Bereich der Kopplung der Name der Grafik geändert werden, bevor in die Grafik-Ansicht gewechselt wird!
Anleitung fürs "Filter setzen"
Soll das Datenmaterial unter speziellen Aspekten bzw. nur eine bestimmte Gruppe unter den Befragten untersucht werden, so bieten sich Filter an. Filter können in GrafStat in beliebiger Anzahl kombiniert werden und schränken die Auswertungen auf die gewählten Filtersetzungen ein. Da es sich in GrafStat um einen Positivfilter handelt, werden alle Fragebögen, die den Filteraspekten entsprechen, für die Auswertung herangezogen, während alle anderen (also die, die dem nicht entsprechen) für die Auswertung nicht berücksichtigt werden. Bei Mehrfachwahlfragen kann man zudem die Art des Filters (z.B. "und" = Kombination aus mehreren Merkmalsausprägungen; "oder", "und/oder", "und nicht") bestimmen. Welcher Filter gesetzt ist und wie viele Fragebögen nun noch zur Auswertung herangezogen werden, wird im Grafikmodus (außer beim Tabellendiagramm) unter der Grafik angezeigt.
Hinweis:
Denke daran, den Filter auszuschalten oder zu löschen, wenn du eine neue Auswertung erstellen willst, denn ansonsten bleibt der Filter weiterhin auch für die nächste Auswertung aktiv!
Durch das Setzen eines Filters reduzierst Du die Anzahl der zugrunde liegenden Fragebögen. (© BpB)
Durch das Setzen eines Filters reduzierst Du die Anzahl der zugrunde liegenden Fragebögen. (© BpB)
So setzt man einen Filter:
Das Einstellen eines Filters erfolgt über die Registerkarte "Filter". Hier öffnet sich ein Fenster, in dem man eine Liste aller Fragen des Fragebogens angezeigt bekommt. Per Doppelklick in die Spalte "Filter" hinter dem entsprechenden Merkmal öffnet sich ein kleines Auswahlfenster, in dem du per Mausklick die Antworten ausgewählen kannst (mit Häkchen markieren), die du für deinen Filter benötigst.
Prinzipiell können beliebig viele Filter gesetzt werden, bedenke jedoch, dass mit jedem gesetzten Filter die für die Auswertung zugrunde liegende Zahl an Fragebögen reduziert wird und somit bei einer Vielzahl an Filtern evtl. letztlich nur noch eine sehr kleine und daher wenig aussagekräftige Grundmenge an Fragebögen vorhanden ist.
Tipp:
Kontrolliere die Größe der Grundmenge nach dem Filtersetzen mittels Auszählung in absoluten Zahlen.
Eine Kreuztabelle erleichtert den Vergleich von erhobenen Daten anhand von zwei einander gegenüber gestellten Merkmalen. (© BpB)
Eine Kreuztabelle erleichtert den Vergleich von erhobenen Daten anhand von zwei einander gegenüber gestellten Merkmalen. (© BpB)
Anleitung zur Erstellung von Kreuztabellen
Bei statistischen Auswertungen geht es oft darum, Zusammenhänge und Abhängigkeiten aufzudecken. Beispielsweise ist bei vielen Fragestellungen eine geschlechtsspezifische Auswertung oder ein Altersvergleich von besonderem Interesse.
Wenn du ein zweites Merkmal einsetzt, kannst du solche Auswertungen vornehmen. Die Deutung der Ergebnisse erfordert gezielte Überlegungen (Hypothesen) und oft etwas Erfahrung.
So erstellt man eine Kreuztabelle:
Wähle im Auswertungsmodus von GrafStat auf der Seite "Merkmal" die Option "2. Merkmal".
Die Seite wird geteilt und du kannst rechts ein zweites Merkmal einstellen.
Wähle die Registerseite Kreuztabelle, hier können die Zahlen interpretiert werden.
Die Zahlen können als absolute Zahlen oder in Prozentzahlen angezeigt werden.
Setze bei Bedarf ein Häkchen vor " in %".Entscheide dich für eine Art der Prozentaufzählung.
Wähle einen Grafiktyp.
Hinweis:
Daten lassen sich immer nur im Vergleich zu anderen Daten interpretieren. Überlege daher sorgfältig, welche Gruppen (z. B. Mädchen und Jungen) miteinander verglichen werden müssen, um deine Hypothese (Vermutung) zu überprüfen.
Bei der Interpretation der Prozentzahlen in Kreuztabellen muss immer beachtet werden, worauf – auf welchen Grundwert [N] – sich die Prozentzahlen beziehen. So kommt es vor, dass die Gruppen, die verglichen werden sollen, evtl. unterschiedlich groß sind. Wenn z.B. an einer Befragung 65 Männer und 35 Frauen teilgenommen haben, kann man die beiden Gruppen nur vergleichen, wenn man die Bezugsgröße bei "Geschlecht" auf 100 Prozent gestellt hat, also die jeweiligen Anteile von allen Frauen bzw. von allen Männern hinsichtlich des zweiten Merkmals miteinander vergleicht. Tut man das nicht, kann es schnell zu falschen Aussagen kommen.
Quelle:
Eigener Text in Anlehnung an die GrafStat-Hilfe von Uwe Diener