Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler sollen
verschiedene Ausprägungsformen von Mobbing kennen lernen und kategorisieren können;
Mobbing von anderen Formen der Auseinandersetzung oder Konflikten (Ärgern/Foppen etc.) abgrenzen können;
Ursachen und Gründe für mobbendes Verhalten kennen (z.B. psychologische Erklärungen für die Verhaltensweisen der Täter);
sich in die Rolle eines Opfers hineinversetzen können (Empathie);
die Folgen für die Opfer kennen;
das Zusammenspiel zwischen Täter, Opfer und Zuschauer begreifen (Rollen beim Mobbing).
Was ist Mobbing überhaupt? – Erscheinungsformen von Mobbing
Zu Beginn dieses Bausteins sollen die unterschiedlichen Formen, in denen Mobbing stattfinden kann, thematisiert und von alltäglichen Konflikten und Auseinandersetzungen abgegrenzt werden. Dies ist wichtig, da der Begriff "Mobbing" im Sprachgebrauch Jugendlicher sehr häufig für Phänomene verwendet wird, bei denen es sich nicht wirklich um Mobbing handelt.
Für die Differenzierung sammeln die Schülerinnen und Schüler zunächst erst einmal möglichst viele verschiedene Erscheinungsformen von Mobbing (Methode: Kartenabfrage in Einzelarbeit). Danach sollen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen Kategorien für die unterschiedlichen Ausprägungsformen des Mobbings finden und die einzelnen Karten diesen Kategorien zuordnen (auf Plakaten).
Screenshot Info 02.01 (© GrafStat)
Screenshot Info 02.01 (© GrafStat)
Die Ergebnisse der Einzel- und Gruppenarbeit werden anschließend im Unterrichtsgespräch in der Klasse zusammengetragen und zur Sicherung in einer Tabelle (vgl.
In einem nächsten Schritt geht es anschließend darum zu klären bzw. zu vertiefen, wie sich Mobbing von anderen Formen von Gewalt und Konflikten abgrenzt. Die Lehrperson fragt dazu die Schülerinnen und Schüler, ob bzw. inwiefern die aufgezählten Handlungen denn überhaupt schon Mobbing sind. Bei der Erarbeitung einer Differenzierung zwischen Mobbing und "normalen" Auseinandersetzungen kann/sollte hier unterstützend auf die Definition von Mobbing aus
Dass Mobbing zwar spezieller als die alltäglichen Konflikte unter Jugendlichen, dennoch bei Weitem aber kein Randphänomen ist, wird anschließend vertiefend mit der Statistik zur Verbreitung von Mobbing (
Nachdem vertiefend geklärt wurde, was Mobbing genau ist, wie es sich von alltäglichen Konflikten abgrenzt und dass es sich hierbei keineswegs um ein Randphänomen handelt, soll es im Folgenden konkret um die Akteure im Mobbingprozess sowie ihre Beziehung zueinander gehen.
Wer ist alles beteiligt? – Akteure im Mobbingprozess
Welche Akteure sind beim Mobbing beteiligt?
Warum kommt es überhaupt zu Mobbing?
Was sind die Ursachen und Gründe für mobbendes Verhalten?
In der
In der
Um diese Fragen zu klären, sollen die Schülerinnen und Schüler - auch um psychologische Erklärungen für die Verhaltensweisen der Täter und weitere begünstigende Faktoren für das Entstehen von Mobbing kennen zu lernen - die verschiedenen Akteure und Rollen im Mobbingprozess klären und anschließend intensiv erarbeiten.
Die möglichen Rollen im Mobbingprozess sollen von den Schülerinnen und Schülern mit Hilfe der Methode eines Standbildes (s. Methodenkiste 2010, Methode 38ff.) zunächst visualisiert werden.
Um die Frage Wer ist am Prozess überhaupt alles beteiligt? einzuleiten, kann zur Veranschaulichung einer Mobbingszene ein Anti-Mobbing-Spot verwendet werden (siehe dazu den Spot "Redhaired" aus
Screenshot aus dem Spot "Red Haired" (© Friends Filmer)
Screenshot aus dem Spot "Red Haired" (© Friends Filmer)
Beim Erstellen des Standbilds werden die Schülerinnen und Schüler im günstigsten Fall wahrscheinlich selbst darauf kommen, dass es im Mobbingprozess neben "Täter(n)" und Opfer auch noch andere Akteure (z.B. Zuschauer) gibt. Ansonsten kann die Lehrperson durch unterstützendes Nachfragen ggf. mit Verweis auf die Filmszene, in der insbesondere die Rolle der Zuschauer deutlich wird, die Schülerinnen und Schüler darauf bringen.
Ausgehend vom Standbild wird die Fragestellung erarbeitet: Welche 'Funktion' haben diese unterschiedlichen Akteure im Mobbingprozess, wie stehen sie zueinander, und wie fühlen sich die einzelnen Aktueure? Nach einer kurzen Sammlung von spontanen Äußerungen sollen die Schülerinnen und Schülern dies in Gruppenarbeit erforschen, um die Ergebnisse später in einem Schaubild/Schema zu visualisieren und fixieren. Ziel soll dabei sein, das Zusammenspiel zwischen Täter, Opfer und Zuschauer zu veranschaulichen und damit fassbar zu machen.
Für die Erarbeitung gibt es zu den unterschiedlichen Akteuren im Mobbingprozess jeweils Materialien, die von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet werden sollen:
Schema: Akteure im Mobbingprozess. (© Sebastian Stolte)
Schema: Akteure im Mobbingprozess. (© Sebastian Stolte)
Täter
Mit Hilfe des Materials
In
Opfer
Mit
Zuschauer und Mitläufer
Lehrperson
Auch die Rolle der Lehrperson ist nicht zu vernachlässigen, denn sie nimmt eine beabsichtigte oder auch unbeabsichtigte Rolle oder Funktion im Mobbing-Prozess ein. Welche Rollen dies sein können, soll jedoch nicht von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden, aber Sie als Lehrer/in können sich mit
Wo fängt Mobbing an? (© digitalstock)
Wo fängt Mobbing an? (© digitalstock)
Die Erarbeitung der verschiedenen Rollen kann methodisch unterschiedlich erfolgen. Ob nun
Nach Erarbeitung der verschiedenen Rollen im Mobbingprozess wird zur Sicherung das Standbild noch einmal aufgegriffen.
Hat sich nach der Auseinandersetzung mit den einzelnen Akteuren etwas in der Aufstellung verändert? Wie kann man die unterschiedlichen Beziehungen zwischen den Beteiligten darstellen?
Die einzelnen Gruppen präsentieren ihr eigenes Standbild und erläutern ihre Ergebnisse. Um Zeit zu sparen, kann auch nur eine Gruppe das Standbild "bauen" sowie präsentieren und die anderen Gruppen ergänzen im Anschluss ihre eigenen Ergebnisse. Die Ergebnisse Gruppenarbeit sowie der Standbildauswertung sollen die Schülerinnen und Schüler abschließend in einem Schema bzw. Schaubild festhalten.
In