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M 03.03.00 Zur Person von Cornelia Dazer
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Cornelia Dazer stammt aus der ehemaligen DDR, wo die staatlichen Instanzen der Sozialisation sehr früh in das Leben der Menschen eingriffen. Beeinflusst durch die Urgroßmutter stand Frau Dazer dem politischen System der DDR schon von frühster Kindheit an kritisch gegenüber. Nach der Verhaftung ihres Schwagers stellte sie 1985 einen Ausreiseantrag, was einen Affront gegen die DDR-Regierung darstellte. Im Mai 1989 wurde die Ausreisbewilligung nach langem Warten und etlichen Repressalien schließlich erteilt.
Cornelia Dazer wurde 1958 in Nordhausen (Thüringen) in der ehemaligen DDR geboren. Bereits in ihrer Jugend war Politik ein wichtiges Thema innerhalb ihrer Familie. Schon in früher Kindheit war ihr Freiheitsstreben sehr ausgeprägt, und sie stand dem einengenden politischen System der DDR kritisch gegenüber. Sie verweigerte den Eintritt in die Jungpioniere und äußerte sich in der Schule kritisch gegenüber dem DDR-Regime, was für sie Benachteiligung und Repressalien bedeutete.
Mehrere Mitglieder ihrer Familie äußerten sich kritisch gegenüber dem DDR-Regime. Auch auf ihrer Arbeitsstelle wurde sie wegen ihrer unangepassten Einstellung schlechter behandelt. Im Jahr 1985 wurde ihr Schwager aufgrund von öffentlich geäußerter Kritik am Regime, die auch in der Zeitung erschien, verhaftet und kam in das Gefängnis für politische Gefangene nach Bautzen. Daraufhin stellte ihre Familie einen Ausreiseantrag. Damit geriet Frau Dazer und ihre Familie nun verstärkt in das Visier der Sicherheitsbehörden der DDR. Sowohl sie als auch ihr Mann waren seitdem ständigen Schikanen durch Institutionen ausgesetzt.
Im Mai des Jahres 1985 wurde der Ausreiseantrag der Familie bewilligt. Ihre DDR-Pässe wurden eingezogen und sie hatten innerhalb von 24 Stunden die DDR zu verlassen. Zu dieser Zeit war noch nicht an eine Grenzöffnung oder gar den Mauerfall zu denken. So verließen sie die DDR mit dem Gefühl, ihre Familienangehörigen nie wieder zu sehen.
In Westdeutschland angekommen wurden sie zuerst in einem Auffanglager untergebracht. Mit viel Glück und guten Kontakten konnte sich die Familie schnell im neuen Umfeld einleben. Cornelia Dazer und ihr Mann fanden rasch Arbeit und integrierten sich trotz Schwierigkeiten schnell in ihr neues Umfeld.
Nach dem Fall der Mauer zog Cornelia Dazer 1999 mit ihrer Familie wieder zurück in ihren Geburtsort Nordhausen. Erneut mussten sie sich in ein „fremdes“ Umfeld eingewöhnen. Obwohl sie und ihre Familie aus Nordhausen stammten, begegneten ihnen dort einige Menschen – vereinzelt selbst auch Familienangehörige - mit Vorurteilen und sehr distanziert.
Heute leitet Corneliua Dazer gemeinsam mit einer Freundin ein Fachgeschäft für Porzellanwaren in der Nordhäuser Innenstadt. Ihr Mann Andreas ist ebenfalls selbständig und im Maschinenhandel tätig. Ihr 1981 geborener Sohn Christian arbeitet als selbstständiger Physiotherapeut und ihre 1999 geborene Tochter macht gerade das Abitur.
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