Alle Menschen setzen sich beobachtend und handelnd mit ihrer Umwelt auseinander. So entwickeln sie sich weiter und lernen. Sie bearbeiten dabei die „Entwicklungsaufgaben“ des Menschen (nach Havighurst). Den durch die Gesellschaft vermittelten Prozess dieser Entwicklung nennt man auch Sozialisation.
Durch die Sozialisation nehmen Kinder und Jugendliche Werte und Normen zuerst über das Miteinander (Interaktion) mit ihren Eltern und Geschwistern auf. Später werden auch von anderen Personen Werte aufgenommen. Diese Werte sind aber nur Orientierungen: Sie werden mit der Umwelt aktiv ausgehandelt und erst dann teilweise verinnerlicht (K. Hurrelmann).
Entwicklungsaufgaben sind dabei die Problemstellungen, die sich jeweils in bestimmten Phasen der Sozialisation zeigen. Eine der vielen Entwicklungsaufgaben unseres Lebens ist es zum Beispiel, sich für einen Beruf zu qualifizieren. Werden die Entwicklungsaufgaben bewältigt, macht das zufrieden oder auch glücklich. Das hilft, wenn es darum geht, die nächsten Entwicklungsaufgaben anzugehen. Wird eine Entwicklungsaufgabe nicht bewältigt, kann es zu einer Krise führen. Scheitern kann zwar auch die Person weiter entwickeln und voranbringen, wird aber das Scheitern an einer Aufgabe nicht von anderen aufgefangen, kann das auch das Selbstbild negativ beeinflussen. Manchmal kann zudem die Gesellschaft ablehnend reagieren. Dies kann später auch zu Schwierigkeiten mit anderen Entwicklungsaufgaben führen.
Aufgaben:
Arbeitet in Tandems. Erarbeitet arbeitsteilig aus dem Text die Definitionen von Sozialisation und von Entwicklungsaufgaben.
Erklärt euch gegenseitig die Definitionen.
Sprecht darüber, welche Personen für euren Sozialisationsprozess am wichtigsten sind, und haltet eure Ergebnisse in Stichpunkten fest.
Das Arbeitsmaterial Interner Link: M 02.02 Definition Sozialisation ist als PDF-Dokument abrufbar.