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Baustein 3: Wie werten wir unsere Daten aus? | KlassenCheckUp! | bpb.de

KlassenCheckUp! Didaktische Konzeption Sachanalyse Einstieg in die Befragung (B1) M 01.01 Vier Fotos M 01.02 Fragebogen zum Thema "Klassenklima" M 01.03 Warum ein gutes Klima wichtig ist M 01.04 Wie arbeiten Sozialwissenschaftler? Die Klasse – eine ganz besondere Gruppe (B2) M 02.01 Einzelarbeit oder Teamarbeit? M 02.02 Lernen und Arbeiten in Gruppen M 02.03 Zitate zur Gruppenarbeit M 02.04 Kooperativer Turmbau M 02.05 Wann läuft eine Gruppenarbeit gut? M 02.06 So läuft Gruppenarbeit gut M 02.07 Das Asch-Experiment als Theaterstück M 02.08 Das Asch-Experiment – Typisierung der Testpersonen M 02.09 Wenn die Gruppe Druck macht M 02.10 Der Mensch – ein Gruppenwesen M 02.11 Chancen und Risiken von Peer Groups Info 02.01 Kooperativer Turmbau Info 02.02 Konformitätsexperiment nach Asch (1951) Auswertung der Befragung (B3) M 03.01 Fragebogen zum Thema Klassenklima M 03.02 "Was ist eine Hypothese?" M 03.03 Arbeitsblatt "Hypothesen bilden" M 03.04 Beispiel: Einfache Häufigkeitsauszählung M 03.05 "Wie liest man eine Statistik?" M 03.06 Arbeitsblatt: Einfache Häufigkeitsauszählung M 03.07 Ampelsystem M 03.08 Arbeitsblatt: Sechs-Punkte-Schema zur Auswertung M 03.09 Hilfen zur Auswertung M 03.10 Auswertung offener Fragen Info 03.01 Beispiel: Einfache Häufigkeitsauszählung Info 03.02 Erstellung einer einfachen Häufigkeitsauszählung Info 03.03 Checkliste: Datenauswertung Info 03.04 Kreuztabellen Info 03.05 Hinweise zur Vorbereitung der Datenauswertung Konsequenzen (B4) M 04.01 "Weißt du eigentlich, wie spät es ist?" M 04.02 Vier Ohren und ein Eisberg M 04.03 Arbeitsmaterial: Das Kommunikationsquadrat Info 04.01 Von den Daten zur Maßnahme – Informationen Info 04.02 Von den Daten zur Maßnahme – Beispiel Info 04.03 Klassenregeln Info 04.04 Der Samoa Kreis Ergebnisse des KlassenCheckUps! Literaturtipps Redaktion

Baustein 3: Wie werten wir unsere Daten aus? Einstieg in die Auswertung von Befragungsdaten

Wolfgang Sander Julia Haarmann Sabine Kühmichel Wolfgang Sander / Julia Haarmann / Sabine Kühmichel

/ 11 Minuten zu lesen

Nun kann die Klasse die erhobenen Daten zum Klassenklima gemeinsam auswerten. Ziel ist es, Erkenntnisse über verschiedene Aspekte des Klassenklimas zu erlangen, um so bei Bedarf anschließend erforderliche und angemessene Maßnahmen ergreifen zu können.

Lernziele:

Die Schülerinnen und Schüler sollen

  1. Statistiken lesen und interpretieren können,

  2. mit GrafStat einfache sowie komplexe Grafiken und Tabellen erstellen können (einfache Häufigkeitsauszählungen, Kreuztabellen etc.),

  3. das Konzept der hypothesenorientierten Datenauswertung nutzen lernen,

  4. aus der Fülle der Daten relevante Ergebnisse erkennen und auswählen können,

  5. Sinn und Zweck einer Befragung zum Thema "Klassenklima" erkennen,

  6. gewonnene Ergebnisse aussagekräftig aufbereiten und in der Klasse präsentieren.

Dieser Baustein erläutert, wie die in der Klasse erhobenen Daten zum Klassenklima gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern ausgewertet werden. Ziel dabei ist es, Erkenntnisse über das in der Klasse herrschende Klima zu erlangen, um so bei Bedarf anschließend erforderliche und angemessene Maßnahmen ergreifen zu können. Aber auch methodische Fertigkeiten im Umgang mit Umfrageergebnissen sollen vermittelt werden.

Was geben Fragebogen und Daten überhaupt her? – Analyse des Fragebogens

Mit Hilfe des Online-Fragebogens können Sie die Befragung schnell und unkompliziert in der Klasse durchführen. (© BpB)

Zu Beginn dieses Bausteins wird auf die in Interner Link: Baustein 1 erarbeiteten Kriterien für ein gutes Klassenklima (vgl. Kartenabfrage) zurückgegriffen. Es soll abgeglichen werden, welche dieser Aspekte der Fragebogen (Interner Link: M 03.01), der in Interner Link: Baustein 1 – um nicht zu beeinflussen – ohne Besprechung zum Einsatz gekommen ist, berücksichtigt.

Unter der Fragestellung Welche unserer Aspekte kommen im Fragebogen vor und können in der nun anstehenden Auswertung folglich überprüft werden? soll dies gemeinsam analysiert werden. Die Schülerinnen und Schüler lesen sich den Fragebogen gründlich durch und erarbeiten in Stillarbeit die gesuchten Aspekte heraus.

Die Ergebnisse der Analyse können anschließend im Unterrichtsgespräch entweder an der Tafel oder aber – sofern die Ergebnisse der Kartenabfrage auf Plakaten noch im Klassenraum sichtbar aufgehängt sind – auf den Kärtchen selbst festgehalten werden, indem die Nummern der entsprechenden Fragen des Fragebogens auf den Karten notiert werden. Gegebenenfalls können auch Aspekte, die im Fragebogen thematisiert werden, bei der Kartenabfrage aber nicht genannt wurden, noch nachgetragen werden.

Es empfiehlt sich des Weiteren, auf die erarbeiteten Kategorien für ein gutes Klassenklima – nach denen der Musterfragebogen strukturiert wurde – einzugehen und die Klassenklimaaspekte nach diesen Kategorien zu sortieren.

Kategorien:

  1. Lern- und Arbeitsatmosphäre (Regeln, Störungsvermeidung etc.)

  2. Soziale Kompetenz und Soziale Interaktion innerhalb der Klasse

    • Streit-/Konfliktkultur

    • Meinungspluralität/Ausgrenzung

    • Minderung von Konkurrenzdruck/Neid

    • Förderung der Hilfsbereitschaft

  3. Kommunikation

  4. Klassenzusammenhalt

  5. Schulangst/-stress

  6. Partizipation und demokratische Strukturen innerhalb der Klasse

  7. Lehrerbild/Lehrerverhalten

Was genau wollen wir herausfinden? – Hypothesen bilden

Im Anschluss an den Abgleich von Fragebogen und Kärtchenabfrage sowie die Sortierung der Aspekte nach Kategorien gilt es nun zunächst, auf Grundlage der Fragen im Fragebogen konkrete Untersuchungsfragen (= Hypothesen) zu entwickeln, die später mithilfe des Datenmaterials überprüft werden sollen.

Vorab kann zur Unterstützung der Text Interner Link: M 03.02 "Was ist eine Hypothese?" eingesetzt werden, um eine Definition und vor allem die Funktion von Hypothesen in der empirischen Sozialforschung zu erarbeiten.

Die Entwicklung der eigenen Hypothesen bzw. Untersuchungsfragen für die Datenauswertung kann zunächst mit ein oder zwei Beispielen im Unterrichtsgespräch erfolgen und sollte dann in Einzel- oder Partnerarbeit fortgesetzt werden. Nicht nur für schwächere Schülerinnen und Schüler ist es hilfreich und sinnvoll, zuerst im Klassenverbund exemplarisch ein oder zwei Beispielhypothesen formulieren zu lassen und schriftlich zu fixieren – z.B. "Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler findet, dass die Klasse eine gute Klassengemeinschaft hat" (Frage 20) oder "Mädchen geben im Vergleich zu Jungen häufiger an, dass sie auch mal lästern" (Fragen 48 und 19) –, damit die Schülerinnen und Schüler für die Einzelarbeit/Gruppenarbeit, in der sie selbst drei bis fünf eigene Hypothesen entwickeln sollen, eine Vorlage haben, an der sie sich orientieren können.

Die Einteilung der Klasse in Gruppen verringert die Gefahr von Dopplungen. (© Sebastian Stolte)

Um eine große Zahl von Dopplungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Klasse in Gruppen aufzuteilen, die sich jeweils um einen konkreten Fragenblock (ca. 5 Fragen) im Fragebogen kümmern, zu dem sie Untersuchungsfragen bzw. Hypothesen bilden. Kombinationen mit anderen Fragen im Fragebogen sind natürlich erlaubt. Es bietet sich an, wenn möglich, die Gruppeneinteilung auch an den Kategorien (s.o.) zu orientieren. Wichtig ist dabei, dass die Gruppen jeweils etwa die gleiche Anzahl an Fragen als Grundlage zur Verfügung hat. So kann eine Gruppe beispielsweise auch zwei Kategorien, dann aber mit kleineren Frageblöcken übernehmen.

Die selbst entwickelten Hypothesen sollen die Schülerinnen und Schüler schriftlich auf einem Arbeitsblatt (Interner Link: M 03.03) festhalten, das später in der Auswertungsphase eine zielgerichtete Auswertung ermöglichen wird. Alternativ oder zusätzlich können die Hypothesen auch auf Kärtchen festgehalten werden, was praktikabler für eine spätere Sortierung und Gewichtung der Kategorien ist.

Im Anschluss an die Einzelarbeit/Partnerarbeit stellen die Schülerinnen und Schüler in einer kurzen Sicherungsphase ihre Hypothesen vor. Die Hypothesen können anschließend noch diskutiert und gemeinsam nach thematischen Gruppen sortiert und ihrer Wichtigkeit nach gewichtet werden, was in der eigentlichen Auswertungsphase wiederum zum Tragen kommt.

Und wie überprüft man das? – Datenauswertung vorbereiten

Im folgenden Schritt geht es nun darum zu klären, wie man die entwickelten Hypothesen mithilfe des Datenmaterials überprüfen kann. Hier geht es – wie bei der Übung zur Hypothesenbildung schon deutlich geworden ist – sowohl um einfache Häufigkeitsaussagen als auch um komplexere Forschungsfragen, z.B. hinsichtlich Abhängigkeiten bzw. Zusammenhängen von Auswertungsmerkmalen. Für die Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die eigene Arbeit mit den Daten, wird zunächst eingeführt und eingeübt, wie man Statistiken liest und auswertet.

Wie liest man Statistiken? – Lesen und Erstellen einfacher Häufigkeitsauszählungen

Um die Schülerinnen und Schüler nicht zu überfordern, soll vorab das Lesen von Statistiken mit Hilfe einer einfachen Häufigkeitsauszählung kennengelernt und eingeübt werden. Zur Einführung der Operationalisierung einer Hypothese kann die Lehrperson die Schülerinnen und Schüler zunächst nach ihrer Vermutung fragen, was sie meinen, wie das Ergebnis zu einer aus den zuvor aufgestellten Hypothesen, z.B. "Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler findet, dass die Klasse eine gute Klassengemeinschaft hat" (Frage 20), bei der Klassenbefragung wohl aussehe. Bei dieser ersten veranschaulichenden Hypothese sollte es sich um eine inhaltlich "harmlose" und ganz einfache Hypothese handeln, die man schnell mittels einfacher Häufigkeitsauszählung überprüfen kann.

Stimmungsbild

Per simpler Abfrage über einfache Handabstimmung "Was meint ihr, stimmt die Hypothese, ja oder nein?" wird ein Stimmungsbild abgerufen und an der Tafel oder anders festgehalten. Das Ergebnis dieses Stimmungsbilds sollte (schriftlich) fixiert werden, damit man so später das vermutete Ergebnis dem Ergebnis der Fragebogenbefragung gegenüberstellen und beides miteinander vergleichen kann.

Anschließend leitet die Lehrperson über zur Demonstration, wie man eine solche Frage technisch überprüft bzw. auswertet. Die Lehrperson erstellt dazu mithilfe der Software GrafStat und des erhobenen Datenmaterials eine einfache Häufigkeitsauszählung zur ausgewählten Hypothese (Laptop und Beamer erforderlich).

Alternativ – falls die technische Ausstattung an dieser Stelle nicht vorhanden ist – kann hier auf die Demonstration der technischen Umsetzung verzichtet und stattdessen nur mit dem Ausdruck einer einfachen Häufigkeitsauszählung gearbeitet werden (Interner Link: M 03.04). Das Erstellen einer einfachen Häufigkeitsauszählung mit der Software muss dann im späteren Demonstrationsblock noch zusätzlich erfolgen.

Für die Auswertung der eigenen Umfrage lernen die Schülerinnen und Schüler, worauf man bei Statistiken achten sollte. (© Andreas Quatember)

Die Lehrperson erklärt bei der Demonstration das technische Vorgehen:

  1. Software starten

  2. Öffnen der Befragung

  3. "Grafische Auswertung"

  4. Einstellen des erforderlichen Merkmals

  5. Prozentauszählung

  6. Grafik.

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden Sie in Interner Link: Info 03.02. Sobald die Statistik-Grafik erstellt ist, geht es im Folgenden nun darum, diese zu lesen und zu interpretieren. (Vgl. Interner Link: Info 03.01).

Die Erfahrung hat gezeigt, dass es vielen Schülerinnen und Schülern nicht leicht fällt, eine Statistik bzw. ein Diagramm richtig zu lesen und zu interpretieren. Daher kann zur Unterstützung an dieser Stelle Interner Link: M 03.05 "Wie liest man eine Statistik?" zum Einsatz kommen. Die Schülerinnen und Schüler haben die Aufgabe, den Text sorgfältig durchzulesen und auf dieser Grundlage eine Checkliste (vgl. Interner Link: Info 03.03) fürs Lesen einer Statistik bzw. eines Diagramms anzufertigen. Einige Schülerinnen und Schüler stellen ihre Checklisten vor und die Punkte werden in der Klasse gemeinsam besprochen, so dass alle in der Klasse bei Bedarf ihre eigene Checkliste um wichtige fehlende Punkte ergänzen können. Ziel ist es, dass am Ende alle Schülerinnen und Schüler eine brauchbare Checkliste haben, auf die sie in der folgenden Auswertungsphase zurückgreifen können.

Gruppenarbeit zum Lesen und Interpretieren von Statistiken

In Gruppen eingeteilt, sollen die Schülerinnen und Schüler anschließend je eine Grafik zu einer einfachen Häufigkeitsauszählung (vgl. Beispielmuster in Interner Link: M 03.06) aus der Befragung analysieren und auswerten und dabei auf die Punkte der Checkliste achten. Grundlage für die Gruppenarbeit sind selbstverständlich Grafiken aus der eigenen Klassenbefragung, die die Lehrperson in entsprechender Anzahl nach dem Muster von Interner Link: M 03.06 vorbereiten müsste.

Wichtig bei der Auswertung ist hier neben dem methodisch korrekten Lesen der Grafik auch eine Einschätzung, ob die Auswertung der Daten einen Handlungs- bzw. Veränderungsbedarf anzeigt oder nicht. Die Schülerinnen und Schüler sollen daher schriftlich auch festhalten, ob dies der Fall ist und woran sie das festmachen, also nach welchen Kriterien sie das entscheiden. Im an die Gruppenarbeit anschließenden Unterrichtsgespräch werden die Ergebnisse der Gruppenarbeit besprochen und ausgewertet.

Ampelsysteme

Ampelsysteme können die Erstauswertung vereinfachen. (© AP)

Hier besteht neben der Sicherung der Ergebnisse zudem die Möglichkeit, dass die Lehrperson auf Ampelsysteme (Interner Link: M 03.07) hinweist, die als Auswertungshilfe für die Auswertung von Daten genutzt werden können. Dabei sollte jedoch unbedingt darauf aufmerksam gemacht werden, dass Ampelsysteme die Auswertungsarbeit zwar vereinfachen können, sich aber nicht wie eine Schablone oder ein Passepartout für alle Fragen gleichermaßen eignen. Bestimmte, meist besonders heikle Fragen, bedürfen einer sensibleren Betrachtung als beispielsweise "normale", eher unbedenkliche Fragen.

Nachdem die Schülerinnen und Schüler im Lesen und Interpretieren von einfachen Häufigkeitsauszählungen nun ein wenig geübter sind, geht es im Folgenden darum, sie auf die selbständige Auswertung auch komplexerer z. B. mehrdimensionaler Hypothesen vorzubereiten.

Gibt es hier Zusammenhänge? – Komplexere Auswertungen: Kreuztabellen

Obwohl die Software GrafStat sehr einfach zu handhaben ist und die Schülerinnen und Schüler sich erfahrungsgemäß meist nicht schwer tun, sich in diese neue Software einzuarbeiten, sollte man sie in die Hauptauswertungsfunktionen sowie das richtige Einstellen und natürlich auch Lesen komplexerer Diagramme zuvor gründlich einweisen.

Es empfiehlt sich anhand einer nun komplizierteren Hypothese beispielhaft aufzuzeigen, wie man eine solche Hypothese für die Auswertung überprüft, also operationalisiert und anschließend interpretiert. Dabei führt man gleichzeitig die unterschiedlichen Auswertungsfunktionen von GrafStat ein.

Als Impuls kann die Lehrperson eine der zuvor von den Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Hypothesen aufgreifen, die einen Zusammenhang zwischen zwei Merkmalen untersucht und folglich eine Operationalisierung mittels Kreuztabelle erfordert – z.B. "Mädchen geben im Vergleich zu Jungen häufiger an, dass sie auch mal lästern" (Fragen 48 und 19). Die Lehrperson kann die Schülerinnen und Schüler fragen, wie man diese Hypothese denn nun vermutlich umsetzen muss.

Im günstigsten Fall kommen die Schülerinnen und Schüler von allein darauf, dass man hier nicht nur ein, sondern zwei Merkmale zusammen in einer Grafik auswertet, um den Zusammenhang zu untersuchen. Die Lehrperson kann bei der Erarbeitung unterstützend einige Hinweise geben.

Demonstration: Erstellen einer Kreuztabelle

Anschließend erfolgt die Demonstration, wie man mit der Software GrafStat eine Kreuztabelle erstellt (vgl. die Schritt-für-Schritt-Anleitung Interner Link: Info 03.04).

Bei Kreuztabellen ist insbesondere die Funktion der 100%-Einstellung für die Kreuztabelle (auf Spalte, auf Zeile oder auf N) wichtig und bedarf der gründlichen Besprechung. Im Unterrichtsgespräch wird der Frage Welche Auszählungsweise ist für die Überprüfung unserer Beispielhypothese am ehesten geeignet? gemeinsam nachgegangen. Zur Unterstützung kann hier Interner Link: Info 03.04 auch für die Schülerinnen und Schüler eingesetzt werden.

Nachdem das Einstellen und Lesen von Kreuztabellen intensiv besprochen wurde, sollen die Schülerinnen und Schüler anschließend zunächst einmal das Einstellen einer Kreuztabelle üben, indem sie das demonstrierte Beispiel selbst "nachbauen". Insbesondere für die Schülerinnen und Schüler, die evtl. nicht allzu computererfahren sind, kann die Lehrperson das Beispiel über den Beamer noch einmal Schritt für Schritt anfertigen, so dass diese Schülerinnen und Schüler schrittweise einfach "nachklicken" brauchen.

Unter Rückgriff auf die zu überprüfende Hypothese demonstriert die Lehrperson anschließend weitere Auswertungsfunktionen der Software, wobei durch geschickte Impulse im Unterrichtsgespräch gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die einzelnen Funktionen (Filter, ggf. Gruppen-/Klassenbildung etc.), die zur Überprüfung der Hypothese zusätzlich notwendig oder sinnvoll sind, erarbeitet werden können. Außerdem sollte zur Vorbereitung auf die spätere Ergebnispräsentation auch gezeigt werden, wie man die erstellten Auswertungen innerhalb von GrafStat abspeichern und später als Bilddatei exportieren kann (vgl. Interner Link: M 03.09).

Übungsphase: Hypothesenorientierte Datenauswertung

Die Antworten auf offene Fragestellungen liefern meist sehr spannende Ergebnisse. (© AP)

Nach der Demonstration und Besprechung auch dieser Funktionen sollen die Schülerinnen und Schüler schließlich in thematischen Gruppen (Gruppen s. Hypothesenbildung) die von ihnen entwickelten Hypothesen mithilfe der Software und anhand der in der Klassenbefragung erhobenen Daten nun selbst überprüfen.

Als strukturierende Auswertungshilfe kann hier das Sechs-Punkte-Schema zur hypothesenorientierten Datenauswertung (Interner Link: M 03.08) eingesetzt werden, auf dem die Schülerinnen und Schüler für jede aufgeschriebene Hypothese sowohl das technische Vorgehen sowie die Interpretation der Daten schriftlich fixieren. Zur Unterstützung für die Auswertungsphase bietet Interner Link: M 03.09 eine Übersicht über die Hauptauswertungsfunktionen der Software und ihre Handhabung.

Auswertung von freien Fragen

Da die Antworten auf freie Fragen meist sehr spannende Ergebnisse liefern – hier konkrete Wünsche und Kritikpunkte – sollten diese bei der Auswertung der Befragung natürlich nicht vernachlässigt werden.

Die Freitextantworten können – vorbereitet durch eine entsprechende Hausaufgabe – im Klassenverband (UG) besprochen werden, es besteht aber auch die Möglichkeit, diese Fragen in der Gruppenarbeit zur Auswertung zu berücksichtigen und hier eine oder zwei "Expertengruppen" einzurichten, die sich anstatt mit den erstellten Hypothesen mit der Auswertung der freien Fragen beschäftigen. (Gruppe I: Wünsche, Fragen 44+47 und Gruppe II: Fragen 45+46; Material Interner Link: M 03.10 gibt eine kurze Anleitung für die Auswertung der freien Antworten.)

Präsentation der Ergebnisse aus der Gruppenarbeit

Anschließend bereiten die Schülerinnen und Schüler die Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse vor, welche in Form eines Museumsgangs stattfinden kann. Dazu sollten sie ihre Auswertungen grafisch ansprechend und sinnvoll gestalten, die Interpretation der Daten und das Ergebnis der Hypothesenüberprüfung für ihre Mitschülerinnen und -schüler aufbereiten – z. B. als Wandzeitung oder auch als Internetdokumentation – und sich selbst inhaltlich gut vorbereiten, um den anderen Schülerinnen und Schülern die ausgestellten Ergebnisse präsentieren und erklären zu können.

Für den Fall, dass sehr brisante oder heikle Ergebnisse bei der Analyse der Klassenbefragung zu erwarten sind – dies sollte die Lehrperson auf alle Fälle im Vorfeld über zumindest eine Durchsicht der Grundauswertung klären(!) – wird von einer detaillierten selbstständigen Analyse der Daten durch die Schülerinnen und Schüler dringend abgeraten (vgl. Interner Link: Info 03.05 und weitere Hinweise auf "Gefahren" in der Interner Link: Didaktischen Konzeption). Hier sollte die Besprechung der Ergebnisse stattdessen lieber anhand von ein paar durch die Lehrperson ausgewählten Auswertungen erfolgen.

Auf Grundlage der Ergebnisse aus der Datenauswertung soll es in link nid="46304">Baustein 4 anschließend um das Finden und Ergreifen von geeigneten Maßnahmen gehen, um das Klassenklima – schrittweise und an einigen ausgewählten neuralgischen Punkten ansetzend – zu verbessern.

Weitere Inhalte

Prof. Dr. phil., geb. 1944; Erziehungswissenschaftler an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Anschrift: Westfälische Wilhelms-Universität, Institut für Erziehungswissenschaft, Georgskommende 33, 48143 Münster.
E-Mail: E-Mail Link: sander@uni-muenster.de

Zentrum für Lehrerbildung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.

Institut für Erziehungswissenschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster.