Lernziele
Inhaltlich
Die Schülerinnen und Schüler...
erarbeiten und erklären Möglichkeiten politischer Partizipation in repräsentativen Demokratien und sind in der Lage diese nach ihrer Effektivität zu ordnen
können die Bedeutung der Wahlhandlung für die Demokratie beurteilen und erklären. In diesem Zusammenhang erarbeiten und erschließen sie sich die Begriffe Responsivität, Inklusion und Alternanz
erfassen die Bedeutung und Funktionen von politischen Parteien für die Demokratie und die Wahl
stellen Zusammenhänge zwischen sozidemografischen/ sozioökonomischen Eigenschaften und sinkender Partizipation her. Dabei erkennen sie durch die Interpretation von Diagrammen den negativen Einfluss eines niedrigen sozialen Status auf politische Beteiligung
erarbeiten mögliche Konsequenzen geringerer Partizipation und Lösungsstrategien
Methodisch
Die Schülerinnen und Schüler...
erschließen sich Wissen aus der Rezeption verschiedener medialer Formate wie zum Beispiel: wissenschaftlichen Texten, Diagrammen, Podcasts und Experteninterviews
Sozial
Die Schülerinnen und Schüler...
nehmen einen Perspektivwechsel vor und versetzen sich empathisch in andere Menschen hinein
Planungshinweise und didaktische Idee des Bausteins
Einstieg
Zum Einstieg in das Thema Wahlen und Partizipation wird durch die Schülerinnen und Schüler ein fiktives Problem aus ihrer Lebenswelt bearbeitet (
Nach der Diskussionsphase nimmt die Lehrkraft eine Reduktion der gesammelten Ergebnisse auf die vier Beteiligungsmöglichkeiten Wahl, Demonstration, Onlinepartizipation und die Mitgliedschaft in einer Interessengruppe vor. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Möglichkeiten der Beteiligung finden sich im Infomaterial (
Partizipationsformen
Im Anschluss erfolgt die arbeitsteilige Erarbeitung der Effizienz der verschiedenen Beteiligungsformen (
Die Lernenden sollen zur Erkenntnis gelangen, dass die Wahl die effektivste aller Partizipationsformen darstellt, da sie im Gegensatz zu alternativen Beteiligungsformen einen geringen Zeitaufwand in Anspruch nimmt und niedrige kognitive Voraussetzungen zur Realisierung erforderlich sind. Dabei ermöglicht sie trotzdem eine erhebliche Einflussnahme auf die politischen Verhältnisse und Entscheidungen. Einen Überblick über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Beteiligungsformen bietet das Infomaterial (
Wahlhandlungen und ihre Bedeutung für die repräsentative Demokratie
Auf der Grundlage der diskutierten Ergebnisse wird durch die Lehrkraft auf den nächsten Teil des Bausteins übergeleitet, in dem die Wahlhandlung und ihre Bedeutung für die repräsentative Demokratie tiefergehend analysiert werden soll. Das Video
Auf Grundlage des Videos
Zu diesen zählen: die Übertragung gesellschaftlicher Konflikte in das Parteiensystem, die Repräsentation von Minderheiten, die Bereitstellung von politischem Personal sowie das Offerieren von Politikangeboten für die Bürgerinnen und Bürger durch Parteiprogramme. Darüber hinaus unterscheidet sich die Funktion der Parteien in der jeweiligen Rolle als Regierungs- und Oppositionspartei. Die Parteien, die durch die Wählerinnen und Wähler mit einem Regierungsauftrag ausgestattet worden sind, sehen sich in der Verantwortung, ihre Wahlversprechen einzuhalten und zum Wohle der Menschen zu handeln. Demgegenüber obliegt den Oppositionsparteien die Kontrolle der Regierung sowie die Bereitstellung alternativer Politikangebote.
In einer anschließenden Auswertung durch ein Unterrichtsgespräch erfolgt die Sicherung der dargestellten Inhalte durch die Lehrkraft. Darüber hinaus leitet sie durch den Verweis auf den idealtypischen Zustand der bisher dargestellten Sachverhalte und die Existenz von problematischen Entwicklungen in Bezug auf Partizipationshandlungen auf den nächsten inhaltlichen Block des Bausteins über.
Gegenwärtige Problemlagen der Parteien
Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann (© Cornelius Knab/Forschen mit GrafStat)
Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann (© Cornelius Knab/Forschen mit GrafStat)
In einem ersten Schritt erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die gegenwärtigen Problemlagen der Parteien aus dem Experteninterview mit Dr. Simon Franzmann (
Anhand der Materialien (
Die Schülerinnen und Schüler teilen sich in vier Gruppen auf. Jede Gruppe erhält ein Material und ein ausgedrucktes Poster im A3 Format (
Placemat-Poster
Placemat-Poster
Zunächst überlegen die Lernenden einzeln nach Antworten auf die Frage, welche Gründe die jeweilige Gruppe für das Fernbleiben von Wahlen haben könnte und halten diese in den markierten Flächen am äußeren Rand des Posters fest. Teil dieses Prozesses ist ein Perspektivwechsel durch die Lernenden. Im Anschluss daran diskutieren die Gruppenmitglieder ihre Ergebnisse untereinander und entscheiden gemeinsam, welche Meinungen sie als Gruppenposition vor der Klasse vertreten. Diese werden im Zentrum des Posters festgehalten. Im nächsten Schritt werden die Ergebnisse der einzelnen Gruppen nacheinander vorgestellt. Im Anschluss an die Vorstellung der Ergebnisse erfolgt, zum Zweck der Sicherung, eine Gruppendiskussion die die Frage nach dem Zusammenhang der einzelnen Einflussfaktoren für die Wahlbeteiligung zum Gegenstand hat. Die Lernenden reflektieren nochmals, dass die Wahlbeteiligung in Gänze sinkt, junge Menschen häufiger der Wahl fernbleiben, Arbeitslosigkeit, geringes verfügbares Vermögen und niedrige Bildung die Wahlabsicht negativ beeinflussen. Die zentralen Ergebnisse werden durch die Lehrkraft festgehalten.
Politische Partizipation von jungen Heranwachsenden
Nachdem die Lernenden den Zusammenhang zwischen Wahlbeteiligung und soziodemografischen bzw. sozioökonomischen Faktoren erschlossen haben, erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Thema politischer Partizipation von jungen Heranwachsenden. Anhand des Textes (
Im nächsten Schritt erfolgt die Einordnung der Problematik sinkender Partizipation in einen gesellschaftlichen Gesamtkontext. Zu diesem Zweck erarbeiten die Lernenden die Konsequenzen, die eine politische Beteiligung, die in Abhängigkeit zum sozialen Status steht, für die repräsentative Demokratie hat. Die Schülerinnen und Schüler bringen dazu in
Nachdem die Sortierung des Textes abgeschlossen ist erfolgt eine eigenständige Visualisierung der Inhalte durch die Lernenden. Indem sie ein eigenes Schaubild gestalten, soll ihnen die Verkettung der einzelnen Sachverhalte nochmals deutlicher werden.
Dieser Kreislauf wird im Unterrichtsgespräch festgehalten. Gegenstand der Diskussion sind dabei die möglichen Folgen sinkender Partizipation für die repräsentative Demokratie. Die Lehrkraft legt beim Prozess der Sicherung besonderes Augenmerk darauf, dass die komplexen Zusammenhänge durch die Schülerinnen und Schüler erfasst und verstanden werden, und rekurriert zum diesem Zweck nochmals auf die idealtypischen Funktionen von Wahlen (
Wahlpflicht?!
Nachdem die Lernenden die gegenwärtigen Probleme politischer Partizipation für sich erschlossen haben, steht am Ende des Bausteins die Frage das Einführen einer Wahlpflicht das Problem der sinkenden Partizipation lösen kann. Dabei sollen die Lernenden das angeeignete Wissen aus den vorangegangenen Materialien des Bausteines transferieren und auf die Fragestellung anwenden. Die Schülerinnen und Schüler hören sich zuerst die verschiedenen Statements (
Der tabellarische Verlaufsplan ist hier als Interner Link: PDF-Datei abrufbar.