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Erwerbstätigkeit | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

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Erwerbstätigkeit

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Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) in Millionen, 1991 bis 2019

Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) in Millionen, 1991 bis 2019

Erwerbstätige in Millionen, Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept), 1991 bis 2019

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA): Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen, Arbeitsmarkt 2013, 2015 und 2018; Statistisches Bundesamt: www.destatis.de; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: www.statistikportal.de
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1997 waren in Deutschland 37,7 Millionen Personen erwerbstätig, 2019 waren es 45,3 Millionen – ein Rekordwert. Gleichzeitig stieg der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung von 46 auf gut 54 Prozent. Gründe hierfür sind die stabile Konjunktur in diesem Zeitraum, die starke Zunahme der Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Menschen sowie der Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung hat sich zwischen 2005 und 2018 in allen Bundesländern deutlich erhöht.

Fakten

Hinweis: Nach gegenwärtigem Stand wird die Corona-Pandemie erheblichen Einfluss auf die Zahl der Erwerbstätigen haben. Aktuelle Monatsdaten finden Sie hier:

In Westdeutschland stieg die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 1950 und 1990 von 19,6 auf 30,4 Millionen beziehungsweise um 55,4 Prozent. Die Steigerung lag damit deutlich über dem Bevölkerungswachstum, das in diesem Zeitraum bei 25,1 Prozent lag – der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung hat sich also im Laufe der Zeit erhöht. Insbesondere in den 1950er- und den 1980er-Jahren stieg die Zahl der Erwerbstätigen, in den 60er- und 70er-Jahren schwankte sie um 26,5 Millionen.

Im wiedervereinigten Deutschland ging die Zahl der Erwerbstätigen zunächst zurück. Hierfür war vor allem die Entwicklung in Ostdeutschland verantwortlich, wo die Zahl der Erwerbstätigen von 8,5 Millionen im Jahr 1991 auf 7,6 Millionen 1992 zurückging. Nach einer Phase der Stagnation ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland seit Ende der 1990er-Jahre insgesamt gestiegen: 1997 waren in Deutschland 37,7 Millionen Personen erwerbstätig, 2009 waren es 40,9 Millionen und im Jahr 2019 45,3 Millionen – der bisherige Höchstwert. Gleichzeitig hat sich auch der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung erhöht. 1997 waren rund 46 Prozent der Bevölkerung erwerbstätig, im Jahr 2009 war es die Hälfte und 2019 gut 54 Prozent. Als Gründe für diese Entwicklung nennt das Statistische Bundesamt die stabile Konjunktur in Deutschland, die starke Zunahme der Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauen und älteren Menschen sowie den Strukturwandel hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Zudem blieb der deutsche Arbeitsmarkt von der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 weitgehend unberührt.

Nach Angaben des Mikrozensus ist die Erwerbstätigenzahl im Zeitraum 2005 bis 2018 in allen Bundesländern außer in Sachsen-Anhalt gestiegen. Dabei bestehen allerdings erhebliche Unterschiede: Relativ am stärksten stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Berlin (plus 28,6 Prozent), Bremen (26,0 Prozent), Hamburg (20,4 Prozent) und Bayern (18,0 Prozent). Neben dem Rückgang der Erwerbstätigenzahl in Sachsen-Anhalt (minus 1,4 Prozent) war der Anstieg von 2005 bis 2018 am niedrigsten in Mecklenburg-Vorpommern (plus 1,6 Prozent), Thüringen (2,2 Prozent) und Sachsen (6,9 Prozent).

Wird die Zahl der Erwerbstätigen jedoch zur Bevölkerung in Beziehung gesetzt, fallen die Unterschiede zwischen den Bundesländern deutlich geringer aus: In allen Bundesländern hat sich zwischen 2005 und 2018 der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung an der Gesamtbevölkerung deutlich erhöht. Die Werte lagen laut Mikrozensus dabei zwischen 4,4 Prozentpunkten in Mecklenburg-Vorpommern und 9,5 Prozentpunkten in Bremen.

Allerdings ist die Zahl der Erwerbstätigen nicht in allen Wirtschaftssektoren gestiegen: 1991 arbeiteten 3,0 Prozent aller Erwerbstätigen im Bereich Land-/Forstwirtschaft und Fischerei. 2019 waren es nur noch 1,3 Prozent. Auch beim produzierenden Gewerbe sank der Anteil an allen Erwerbstätigen zwischen 1991 und 2019 von 35,6 auf 24,1 Prozent. Die Bedeutung des Dienstleistungssektors hat sich hingegen weiter erhöht: Der Anteil der im tertiären Sektor Beschäftigten an allen Erwerbstätigen stieg von 61,3 Prozent 1991 auf 74,5 Prozent 2019.

Das Arbeitsvolumen, also das Produkt aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen, lag 2019 bei 62,6 Milliarden Stunden. Während das Arbeitsvolumen in Deutschland zwischen 1991 und 2005 insgesamt rückläufig war, hat es sich zwischen 2005 und 2019 in elf von vierzehn Jahren deutlich erhöht. Insgesamt lag der Zuwachs seit 2005 bei 11,2 Prozent.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Informationen zum Thema sozialversicherungspflichtig Beschäftigte erhalten Sie Interner Link: hier...

Informationen zu den Erwerbstätigenquoten nach Geschlecht und Altersgruppen erhalten Sie Interner Link: hier...

Zu den Erwerbstätigen zählen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte, geringfügig Beschäftigte, Soldaten) oder als Selbstständige beziehungsweise als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben beziehungsweise in einem Arbeits- oder Dienstverhältnis stehen. Die Zuordnung zu den Erwerbstätigen erfolgt dabei unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Auch ist nicht von Bedeutung, ob aus der Erwerbstätigkeit der überwiegende Lebensunterhalt bestritten wird. Personen mit mehreren Beschäftigungsverhältnissen werden nur einmal mit ihrer Haupttätigkeit erfasst (Personenkonzept). Je nach Verwendungszweck werden die Erwerbstätigen mit Wohnsitz in Deutschland (Inländerkonzept) oder – wie hier – mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) dargestellt.

Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Es wird mit rund 810.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften fast 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu seinen Arbeits- und Lebensbedingungen befragt.

Erwerbstätigkeit

Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland in absoluten Zahlen (Inlandskonzept), 1950 bis 2019

Erwerbstätige,
in Tsd.
Veränderung
gegenüber
dem Vorjahr,
in Prozent
Erwerbstätige,
in Tsd.
Deutschland West-
deutschland
Ost-
deutschland
2019 45.269 1,0 37.193 8.077
2018 44.838 1,3 36.818 8.021
2017 44.269 1,4 36.330 7.939
2016 43.642 1,3 35.807 7.835
2015 43.071 0,9 35.332 7.740
2014 42.671 0,8 34.970 7.701
2013 42.319 0,6 34.655 7.664
2012 42.061 1,2 34.417 7.644
2011 41.577 1,4 33.983 7.594
2010 41.020 0,3 33.449 7.571
2009 40.892 0,1 33.357 7.535
2008 40.856 1,3 33.345 7.511
2007 40.325 1,7 32.887 7.438
2006 39.635 0,8 32.326 7.309
2005 39.326 0,0 32.100 7.227
2004 39.337 0,3 32.068 7.269
2003 39.200 -1,1 31.949 7.252
2002 39.630 -0,4 32.281 7.349
2001 39.809 -0,3 32.343 7.466
2000 1 39.917 32.294 7.623
1999 38.721 1,5 31.137 7.584
1998 38.148 1,1 30.588 7.560
1997 37.716 -0,1 30.150 7.566
1996 37.772 -0,1 30.090 7.682
1995 37.802 0,4 30.046 7.756
1994 37.667 -0,1 30.045 7.622
1993 37.695 -1,3 30.223 7.472
1992 38.183 -1,4 30.554 7.630
1991 38.712 30.233 8.479
1990 30.406
1985 27.707
1980 27.495
1975 26.334
1970 26.695
1965 26.755
1960 26.063
1955 2 22.500
1950 2 19.570

Fußnote: 1 Änderung der Datenbasis.

Fußnote: 2 ohne Berlin und Saarland.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA): Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen, Arbeitsmarkt 2013, 2015 und 2018; Statistisches Bundesamt: www.destatis.de; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: www.statistikportal.de

Erwerbstätigkeit

Anteile an allen Erwerbstätigen in Prozent, 1991 bis 2019

Westdeutschland Ostdeutschland
2019 82,2 17,8
2018 82,1 17,9
2017 82,1 17,9
2016 82,0 18,0
2015 82,0 18,0
2014 82,0 18,0
2013 81,9 18,1
2012 81,8 18,2
2011 81,7 18,3
2010 81,5 18,5
2009 81,6 18,4
2008 81,6 18,4
2007 81,6 18,4
2006 81,6 18,4
2005 81,6 18,4
2004 81,5 18,5
2003 81,5 18,5
2002 81,5 18,5
2001 81,2 18,8
2000 80,9 19,1
1999 80,4 19,6
1998 80,2 19,8
1997 79,9 20,1
1996 79,7 20,3
1995 79,5 20,5
1994 79,8 20,2
1993 80,2 19,8
1992 80,0 20,0
1991 78,1 21,9

Quelle: Bundesagentur für Arbeit (BA): Beschäftigte nach ausgewählten Merkmalen, Arbeitsmarkt 2013, 2015 und 2018; Statistisches Bundesamt: www.destatis.de; Statistische Ämter des Bundes und der Länder: www.statistikportal.de

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