In allen Bundesländern in West- und Ostdeutschland hat sich beim Vergleich der Jahre 1996 und 2019 der Anteil der Ehepaare mit Kindern an allen Familien verringert – in Ostdeutschland war der Rückgang dabei noch ausgeprägter. Entsprechend ist in allen Bundesländern der Anteil der Alleinerziehenden-Haushalte und – noch stärker – der Anteil der Lebensgemeinschaften mit Kindern gestiegen. 2019 waren von den insgesamt 8,2 Millionen Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind in Deutschland 69,9 Prozent Ehepaare mit Kindern, 18,6 Prozent waren Haushalte von Alleinerziehenden und 11,5 Prozent waren Lebensgemeinschaften mit Kindern.
Fakten
Im Jahr 2019 gab es in Deutschland insgesamt 8,2 Millionen Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind. Während zwischen 1996 und 2019 die Zahl der Ehepaare mit Kindern um 25,4 Prozent auf 5,7 Millionen zurückging, stieg die Zahl der Haushalte von Alleinerziehenden um 16,9 Prozent auf 1,5 Millionen und die der Lebensgemeinschaften mit Kindern um 108,4 Prozent auf gut 940.000. Trotz der wachsenden Bedeutung alternativer Familienformen machten Ehepaare mit Kindern 2019 immer noch 69,9 Prozent aller Familien in Deutschland aus (1996: 81,4 Prozent).
Auf der Ebene der Bundesländer schwankt der Anteil der Ehepaare mit Kindern an allen Familien erheblich. Im Jahr 2019 hatten die fünf ostdeutschen Flächenländer die niedrigsten Anteile mit Werten zwischen 51,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und 54,4 Prozent in Brandenburg. In Baden-Württemberg und Bayern waren hingegen mehr als drei Viertel aller Familien Ehepaare mit Kindern (77,3 bzw. 76,6 Prozent). Darauf folgten Rheinland-Pfalz und Hessen mit 74,3 und 73,7 Prozent.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hatten alternative Familienformen in Ostdeutschland (einschließlich Berlin) im Jahr 2019 einen Anteil von 46,6 Prozent an den Familien insgesamt. Dabei waren 22,1 Prozent Lebensgemeinschaften mit Kindern und 24,6 Prozent Haushalte von Alleinerziehenden. In Westdeutschland lag der Anteil alternativer Familienformen bei 26,2 Prozent – 9,0 Prozent waren Lebensgemeinschaften mit Kindern, 17,2 Prozent Alleinerziehenden-Haushalte.
Bezogen auf die einzelnen Bundesländer war der Anteil der Lebensgemeinschaften mit Kindern an allen Familien im Jahr 2019 in den ostdeutschen Flächenländern am größten und lag zwischen 22,3 und 24,0 Prozent. Und auch die Anteile der Alleinerziehenden-Haushalte an allen Familienhaushalten waren in den ostdeutschen Flächenländern hoch und lagen dicht beieinander – zwischen 22,0 Prozent in Brandenburg und 25,2 Prozent in Sachsen-Anhalt. Allerdings erreichen hier die Stadtstaaten Bremen (24,2 Prozent) und Hamburg (24,5 Prozent) ebenso hohe Werte. Den höchsten Anteil an allen Familien hatten die Familien von Alleinerziehenden im Jahr 2019 in Berlin (26,6 Prozent).
In allen Bundesländern in West- und Ostdeutschland hat sich beim Vergleich der Jahre 1996 und 2019 der Anteil der Ehepaare mit Kindern an allen Familien verringert – in Ostdeutschland um 19,0 Prozentpunkte (von 72,3 auf 53,4 Prozent) und in Westdeutschland um 10,3 Prozentpunkte (von 84,2 auf 73,8 Prozent). Auf der anderen Seite ist in allen Bundesländern der Anteil der Alleinerziehenden-Haushalte und – noch stärker – der Anteil der Lebensgemeinschaften mit Kindern an allen Familienhaushalten gestiegen. In Westdeutschland nahmen die Anteile um 4,5 bzw. 5,8 Prozentpunkte zu, in Ostdeutschland um 6,8 bzw. 12,1 Prozentpunkte.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Als Familien gelten hier ausschließlich Eltern-Kind-Gemeinschaften mit mindestens einem minderjährigen und gegebenenfalls weiteren minder- oder volljährigen Kindern im Haushalt. Grundlage für die Darstellung ist die Bevölkerung in Familien/Lebensformen am Hauptwohnsitz. Weitere Informationen erhalten sie
Die hier gemachten Angaben beziehen sich auf die Zahl der Haushalte und nicht auf die Anzahl der Familienmitglieder.
Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Es wird mit rund 810.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften rund 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu seinen Arbeits- und Lebensbedingungen befragt.