Im Jahr 2019 lebten 17,1 Millionen Personen in einem Einpersonenhaushalt (1996: 12,7 Mio.). Der Anteil der Alleinlebenden an der Bevölkerung stieg in diesem Zeitraum von 15,6 auf 20,8 Prozent. Dabei gilt: Je größer die Gemeinde, desto größer ist der Anteil der Alleinlebenden. Zwischen 1996 und 2019 stieg die Zahl alleinlebender Frauen um 15,6 Prozent und die der Männer um 63,5 Prozent. Bei den alleinlebenden Frauen sind die meisten verwitwet oder ledig (38,3 bzw. 37,5 Prozent), bei den alleinlebenden Männern überwiegen mit großem Abstand die Ledigen (2019: 65,0 Prozent).
Fakten
Deutlich mehr als jede fünfte Person war im Jahr 2019 alleinstehend (22,8 Prozent der Bevölkerung). Diese Personen wohnten also ohne eigene Kinder und ohne Lebenspartner oder -partnerin in einem Haushalt. Dabei lebten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 91,5 Prozent der 18,7 Millionen Alleinstehenden in einem Einpersonenhaushalt und gehörten damit zur Gruppe der Alleinlebenden. Die verbleibenden 8,5 Prozent wohnten als Alleinstehende in einem Mehrpersonenhaushalt beispielsweise mit Verwandten oder in einer Studenten-Wohngemeinschaft.
Im Jahr 2019 lebten 17,1 Millionen Personen allein, 1996 waren es mit 12,7 Millionen noch deutlich weniger. Der Anteil der Alleinlebenden an der Bevölkerung stieg in diesem Zeitraum von 15,6 auf 20,8 Prozent. In Westdeutschland nahm die Zahl der Alleinlebenden zwischen 1996 und 2019 um 31,6 Prozent auf 13,3 Millionen zu, der Anteil an der Bevölkerung erhöhte sich von 15,8 auf 20,1 Prozent. In Ostdeutschland (einschließlich Berlin) stieg die Zahl der Alleinlebenden sogar um 45,7 Prozent auf 3,8 Millionen, der Anteil an der Bevölkerung erhöhte sich von 15,0 auf 23,9 Prozent.
Bei einem Vergleich der Bundesländer fällt auf, dass in den Stadtstaaten überproportional viele Menschen allein leben. Den höchsten Anteil an Alleinlebenden an der Bevölkerung wies im Jahr 2019 Berlin mit 29,4 Prozent auf, gefolgt von Bremen und Hamburg (28,1 bzw. 26,3 Prozent). Die Alleinlebendenquoten der Flächenländer lagen insgesamt niedriger. Die höchsten Quoten hatten dabei Sachsen (23,6 Prozent) und Sachsen-Anhalt (22,6 Prozent), die niedrigsten Anteile an Alleinlebenden entfielen auf Rheinland-Pfalz (17,9 Prozent) und Baden-Württemberg (18,8 Prozent).
Die Alleinlebendenquoten nehmen mit der Größe der Gemeinde kontinuierlich zu: In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern lebten im Jahr 2019 27,8 Prozent der Bevölkerung in einem Einpersonenhaushalt. Das waren deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt (20,8 Prozent). In Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern lebten lediglich 14,9 Prozent der Bevölkerung allein.
Zwischen 1996 und 2019 stieg die Zahl alleinlebender Frauen um 15,6 Prozent (West: plus 14,2 Prozent, Ost: plus 20,9 Prozent). Die Zahl alleinlebender Männer erhöhte sich im gleichen Zeitraum um fast zwei Drittel (plus 63,5 Prozent) – in Westdeutschland um 57,9 Prozent und in Ostdeutschland sogar um 85,8 Prozent. Entsprechend sank der Anteil der Frauen an den Alleinlebenden von 60,5 Prozent 1996 auf 52,0 Prozent im Jahr 2019.
Weiter bestehen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes große Unterschiede zwischen alleinlebenden Frauen und Männern beim Familienstand. 2019 waren 38,3 Prozent der alleinlebenden Frauen verwitwet, 37,5 Prozent ledig, 20,1 Prozent geschieden und 4,1 Prozent verheiratet getrennt lebend. Bei den alleinlebenden Männern war die Reihenfolge eine andere: Hier überwogen mit 65,0 Prozent mit großem Abstand die Ledigen, gefolgt von den Geschiedenen mit 17,7 Prozent, den Verwitweten mit 10,2 Prozent und den verheiratet getrennt Lebenden mit 7,1 Prozent.
Die Unterschiede beim Familienstand spiegeln sich auch in der Altersstruktur der Alleinlebenden wider: Bei den allein wohnenden Männern gehörten im Jahr 2019 37,7 Prozent zur Gruppe der 25- bis unter 45-Jährigen – bei den Frauen lag der entsprechende Wert bei lediglich 18,8 Prozent. Bei den alleinlebenden Frauen waren hingegen 47,9 Prozent 65 Jahre oder älter – bei den Männern galt dies für lediglich 19,9 Prozent. Unter anderem aufgrund der höheren Lebenserwartung von Frauen gibt es insgesamt mehr allein wohnende Frauen als Männer (8,9 gegenüber 8,2 Millionen).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Alleinlebende sind Personen, die in einem Einpersonenhaushalt leben. Der Familienstand der alleinlebenden Person hat dabei keine Bedeutung (ledig, verheiratet getrennt lebend, geschieden oder verwitwet). Die Alleinlebenden sind eine Untergruppe der Alleinstehenden.
Grundlage für die Darstellung ist hier die Bevölkerung in Familien/Lebensformen am Hauptwohnsitz. Sie wird von der Bevölkerung in Privathaushalten abgeleitet und ist zahlenmäßig geringer als diese. Bei der Bevölkerung in Privathaushalten wird nicht zwischen Haupt- und Nebenwohnsitz unterschieden. Da eine Person in mehreren Privathaushalten wohnberechtigt sein kann, sind entsprechend Mehrfachzählungen möglich.
Der Mikrozensus ist die größte jährliche Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Es wird mit rund 810.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften rund 1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland zu seinen Arbeits- und Lebensbedingungen befragt.
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