Insgesamt hat sich die Zahl der Geburten in Deutschland zwischen 1964 und 2011 etwa halbiert – von 1,36 Millionen auf 663.000. Die Zahl der Gestorbenen ist zwischen 1950 und 1975 insgesamt gestiegen (von 748.000 auf 990.000), in den Folgejahren dann aber auch gesunken (2004: 818.000). Im Jahr 2018 starben 954.900 Menschen, ihnen standen 787.500 Lebendgeborene gegenüber. Der Überschuss an Gestorbenen lag demnach bei 167.400. Seit 1972 sterben in Deutschland jedes Jahr mehr Menschen als geboren werden.
Fakten
Der als "Baby-Boom" bezeichnete Anstieg der Geburtenzahl nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erreichte mit 1,36 Millionen Geburten im Jahr 1964 seinen Höhepunkt. In den Folgejahren nahm die Zahl der Geburten ab. 1972 sank die Geburtenzahl erstmals seit 1949 unter eine Million, 1975 lag sie bei rund 782.000. Nach einem wellenförmigen Anstieg der jährlichen Geburtenzahlen auf 906.000 im Jahr 1990, setzte in den Folgejahren wieder ein Geburtenrückgang ein, der sich ab 1997 verstetigte. Im Jahr 2011 wurde mit 663.000 Lebendgeborenen die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 registriert. Seitdem ist die Zahl wieder gestiegen – auch weil die Kinder der Babyboomer-Generation selber Kinder bekommen. Im Jahr 2018 lag die Geburtenzahl bei 787.500.
Die Zahl der Gestorbenen ist zwischen 1950 und 1975 tendenziell gestiegen und in den darauffolgenden 30 Jahren insgesamt rückläufig gewesen (1950: 748.000 / 1975: 990.000 / 2005: 830.000). Abseits der Schwankungen im Zeitverlauf erhöhte sich die Zahl der Gestorbenen zwischen 2004 und 2018 von 818.000 auf 955.000. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank die Zahl der Totgeborenen zwischen 1950 und 2018 von knapp 25.000 auf rund 3.000. Im Jahr 1950 starben von den lebendgeborenen Kindern 9,0 Prozent im ersten Lebensjahr. 1960 waren es noch 5,0 Prozent und 1970 2,4 Prozent. 2018 starben lediglich 0,26 Prozent der Lebendgeborenen im ersten Lebensjahr, darunter 0,15 Prozent in den ersten sieben Lebenstagen.
Bis 1971 reichte die Zahl der Lebendgeborenen aus, um die Zahl der Gestorbenen zu kompensieren. Seit 1972 sind in Deutschland jedes Jahr mehr Menschen gestorben als geboren wurden – Bevölkerungszuwächse basieren seitdem also auf Zuwanderung. Den größten Überschuss an Gestorbenen – knapp 212.000 – gab es bisher im Jahr 2013. Von den zehn Jahren mit dem größten Überschuss an Gestorbenen entfielen acht auf den Zeitraum 2008 bis 2018.
Im Jahr 2018 starben 954.900 Menschen, ihnen standen 787.500 Lebendgeborene gegenüber. Der Überschuss an Gestorbenen lag demnach bei 167.400. Ohne Zuwanderung wäre die Bevölkerungszahl seit 1972 um 5,55 Millionen geschrumpft. Allein im 10-Jahres-Zeitraum 2009 bis 2018 lag der Überschuss an Gestorbenen bei durchschnittlich 174.200 pro Jahr.
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Die Geburtenstatistik erfasst lebend- und totgeborene Kinder. Soweit nichts anderes erwähnt ist, bezieht sich der Text auf die Lebendgeborenen.
Die Anzahl der Geburten hängt nicht nur von der durchschnittlichen Kinderzahl je Frau ab, sondern wird auch durch den Umfang der Elterngeneration bestimmt. Wenn die Geburtenziffer bei einem Wert von unter "2,1" liegt (wenn also die durchschnittliche Zahl der Kinder, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommt, bei weniger als 2,1 liegt), sinkt auch die Zahl potenzieller Mütter in der Zukunft. Informationen zur Geburtenziffer erhalten Sie