Ende 2018 entfiel die Hälfte der gesamten Bevölkerung Deutschlands auf die drei bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Gleichzeitig lebten in acht der sechzehn Bundesländer jeweils weniger als drei Millionen Menschen und damit weniger als in Berlin. In allen ostdeutschen Flächenländern sank die Bevölkerungszahl zwischen 1990 und 2018. In Westdeutschland galt dies nur für das Saarland.
Fakten
Von den 83,0 Millionen Einwohnern in Deutschland Ende 2018 lebte mehr als jeder Fünfte in Nordrhein-Westfalen – der Anteil an der Gesamtbevölkerung lag bei 21,6 Prozent (17,9 Millionen Einwohner). Weitere 15,8 bzw. 13,3 Prozent lebten in Bayern und Baden-Württemberg (13,1 bzw. 11,1 Mio.). Damit entfiel 2018 die Hälfte der gesamten Bevölkerung auf die drei bevölkerungsreichsten Bundesländer (50,7 Prozent). Auf der anderen Seite lebten in den drei bevölkerungsärmsten Ländern Bremen, Saarland und Mecklenburg-Vorpommern zusammen lediglich 3,3 Millionen Einwohner bzw. 4,0 Prozent der Bevölkerung. Ende 2018 lebten in acht der sechzehn Bundesländer jeweils weniger als drei Millionen Menschen und damit weniger als in Berlin (3,6 Mio.).
Zwischen 1990 und 2018 (jeweils 31.12.) entwickelte sich die Bevölkerungszahl in den Ländern sehr unterschiedlich. Während die Bevölkerung in Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg und Schleswig-Holstein um mehr als 10 Prozent zunahm, sank sie – mit Ausnahme von Brandenburg – in den ostdeutschen Flächenländern drastisch. Den prozentual größten Bevölkerungsrückgang zwischen 1990 und 2018 verzeichnete Sachsen-Anhalt: Die Bevölkerungszahl fiel von 2,9 auf 2,2 Millionen und damit um knapp ein Viertel (minus 23,2 Prozent). In Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern lag der Bevölkerungsrückgang im selben Zeitraum bei 17,9 bzw. 16,3 Prozent, in Sachsen bei 14,4 Prozent.
Das Saarland ist das einzige westdeutsche Bundesland, bei dem zwischen 1990 und 2018 der Bevölkerungsstand insgesamt gesunken ist (minus 7,7 Prozent). Allerdings gab es auch in anderen westdeutschen Bundesländern Phasen des Bevölkerungsrückgangs. So reduzierte sich in den Jahren 2004 bis 2010 die Bevölkerungszahl in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in allen Jahren und in Hessen in fast allen Jahren. Der Grund für den Bevölkerungsrückgang ist, dass in diesem Zeitraum der Wanderungssaldo den Überschuss der Gestorbenen gegenüber den Geborenen nicht ausgeglichen hat. Entsprechend führten die hohen positiven Wanderungssalden ab 2011 zu einer Bevölkerungszunahme in allen westdeutschen Bundesländern (außer dem Saarland) sowie in Berlin. Dies gilt für alle Jahre des Zeitraums 2011 bis 2018. Insgesamt würde die Bevölkerung in Deutschland ohne Nettozuwanderung seit Langem schrumpfen, da seit 1972 die Zahl der Gestorbenen die Zahl der Geborenen jedes Jahr übersteigt und somit die sogenannte natürliche Bevölkerungsbilanz negativ ist.
Bayern hat mit 70.542 Quadratkilometern (km²) einen Anteil von knapp 20 Prozent an der Gesamtfläche Deutschlands (357.582 km²). Es folgen die Bundesländer Niedersachsen (13,3 Prozent), Baden-Württemberg (10,0 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (9,5 Prozent). Abgesehen von den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen, auf die lediglich 0,6 Prozent der Gesamtfläche entfallen, sind das Saarland (0,7 Prozent), Schleswig-Holstein und Thüringen (4,4 bzw. 4,5 Prozent) die flächenmäßig kleinsten Länder.
Bei einer Betrachtung der Bevölkerungsdichte lagen Ende 2018 die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen mit 4.090, 2.438 bzw. 1.629 Einwohnern je Quadratkilometer an erster Stelle. Aber auch Nordrhein-Westfalen ist auffallend dicht besiedelt: Mit 526 Einwohnern je km² war die Bevölkerungsdichte dort im Jahr 2018 mehr als doppelt so hoch wie in ganz Deutschland (232 Einwohner je km²). Die niedrigste Bevölkerungsdichte fand sich im selben Jahr mit 69 Einwohnern je km² in Mecklenburg-Vorpommern. Es folgten die anderen ostdeutschen Länder Brandenburg (85 Einw. je km²), Sachsen-Anhalt (108 Einw. je km²) und Thüringen (132 Einw. je km²). In Westdeutschland waren im Jahr 2018 Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit 167 bzw. 183 Einwohnern je Quadratkilometer die Bundesländer mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
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Zusammen mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Differenz Lebendgeburten/Sterbefälle) bestimmen die Wanderungsbewegungen den Bevölkerungsstand insgesamt. Der Anteil beider Faktoren hat sich im Zeitverlauf erheblich verändert. Informationen zu diesem Thema finden Sie
Der Wanderungssaldo ist die Differenz zwischen Zu- und Abwanderung. Der Saldo ist positiv, wenn mehr Personen zuwandern als abwandern und negativ, wenn die Abwanderung überwiegt.