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PISA – Lesekompetenz | Die soziale Situation in Deutschland | bpb.de

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PISA – Lesekompetenz

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PISA-Punkte insgesamt und geschlechtsspezifischer Unterschied, ausgewählte europäische Staaten, 2018

PISA-Punkte insgesamt und geschlechtsspezifischer Unterschied, ausgewählte europäische Staaten, 2018

PISA-Punkte insgesamt, ausgewählte europäische Staaten, 2018

Quelle: PISA 2018: Grundbildung im internationalen Vergleich
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Bei PISA 2018 erreichten die 15-Jährigen in Deutschland bei der Lesekompetenz 498 Punkte und lagen damit über dem OECD-Durchschnitt (487 Punkte). Trotzdem ist rund ein Fünftel von ihnen kaum in der Lage, den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren. Insgesamt schneiden die Mädchen deutlich besser ab als die Jungen. Schwerer als das Geschlecht wiegt allerdings die soziale Herkunft: Die privilegiertesten 25 Prozent der Schüler in Deutschland haben gegenüber den sozioökonomisch schwächsten 25 Prozent einen Leistungsvorsprung von 113 Punkten – OECD-weit waren es 89 Punkte.

Fakten

In der OECD-Studie PISA werden die Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften mit standardisierten Tests gemessen. PISA fragt dabei nicht Faktenwissen ab, sondern testet, ob die Teilnehmenden ihr Wissen anwenden und Informationen sinnvoll verknüpfen können.

Die Leistungen der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland liegen in allen drei Bereichen über dem OECD-Durchschnitt. Allerdings bleibt der Abstand zu den Spitzenreitern – vier chinesische Provinzen und Singapur – und auch zu einigen europäischen OECD-Staaten, wie Estland und Finnland, insgesamt groß.

Im Jahr 2018 erreichten die 15-Jährigen in Deutschland bei der Lesekompetenz 498 Punkte. Acht europäische OECD-Staaten erzielten im selben Jahr höhere Werte als Deutschland, 17 niedrigere. Der Durchschnitt aller OECD-Staaten lag bei 487 Punkten. Zwischen der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 und der Studie im Jahr 2009 war der Wert beim Lesen von 484 auf 497 Punkte gestiegen. 2012 und 2015 lag der Wert mit 508 bzw. 509 Punkten jedoch höher als 2018.

Entgegen der Gesamtentwicklung ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die besonders gut lesen können, in Deutschland seit 2009 gewachsen. 2018 lag der Anteil bei 11 Prozent und damit über dem OECD-Durchschnitt. Allerdings gibt es insbesondere an nicht gymnasialen Schularten einen hohen Anteil leseschwacher Jugendlicher, der sowohl im Vergleich zu 2009 als auch im Vergleich zu 2015 deutlich angestiegen ist und 2018 bei 21 Prozent lag. Anders formuliert ist rund ein Fünftel der 15-Jährigen kaum in der Lage, den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren.

Bei allen PISA-Teilnehmerländern schnitten 2018 beim Lesekompetenztest die Mädchen insgesamt deutlich besser ab als die Jungen. Sie erzielten im OECD-Durchschnitt 30 Punkte mehr. In Deutschland fiel der geschlechtsspezifische Leistungsunterschied im Bereich Lesekompetenz mit 26 Punkten etwas kleiner aus. Der Abstand war zudem geringer als im Jahr 2009 (40 Punkte), obwohl die Leistungen der Jungen in diesem Zeitraum stabil geblieben sind.

Der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Jugendlichen und ihrer Lesekompetenz ist in Deutschland überdurchschnittlich stark ausgeprägt. Das heißt zum Beispiel, dass 15-Jährige aus Familien mit niedrigem Bildungs- und Wohlstandsniveau häufiger eine geringe Lesefähigkeit haben. Die privilegiertesten 25 Prozent der Schüler haben gegenüber den sozioökonomisch schwächsten 25 Prozent einen Leistungsvorsprung von 113 Punkten – das sind 24 Punkte mehr als im OECD-Durchschnitt (89 Punkte). Zudem hat sich in Deutschland der Abstand gegenüber dem Jahr 2009 um 9 Punkte ausgeweitet (2009: 104 Punkte). Allerdings ist die sozioökonomische Benachteiligung nicht unüberwindbar: 2018 gehörten in Deutschland rund zehn Prozent der benachteiligten Schülerinnen und Schüler beim Leseverständnis zu den besten 25 Prozent.

Der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund (beide Eltern im Ausland geboren) hat sich in Deutschland zwischen 2009 und 2018 von 18 auf 22 Prozent erhöht. Etwa die Hälfte dieser Schüler war bei PISA-2018 sozioökonomisch benachteiligt. Die Schüler ohne Migrationshintergrund erzielten im Bereich Lesekompetenz 63 Punkte mehr als die Schüler mit Migrationshintergrund (erste und zweite Generation). Auch nach Berücksichtigung des sozioökomischen Profils der Schüler und der Schulen bleibt der Abstand noch vergleichsweise groß (17 Punkte). Von allen Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund gehörten lediglich 16 Prozent zum obersten Viertel der Leistungsverteilung. OECD-weit waren es 17 Prozent.

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Informationen zum Thema PISA-2018: Mathematik und Naturwissenschaften finden Sie Interner Link: hier...

Informationen zum Thema PISA-2018: Lernumfeld und Wohlbefinden finden Sie Interner Link: hier...

PISA (Programme for International Student Assessment) ist eine international vergleichende Schulleistungsstudie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development – OECD). Die Studie findet seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre statt. Sie ermittelt in erster Linie inwieweit Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren Kompetenzen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften erworben haben. Aber auch das Schulklima, das Wohlbefinden der Schüler und Schülerinnen sowie der Einfluss der sozialen Herkunft, des Geschlechts und des Migrationshintergrundes auf das Leistungsniveau werden erfasst.

International wurden in knapp 22.000 Schulen die Daten von mehr als 600.000 Schülerinnen und Schülern erhoben. Dabei sind die Stichproben repräsentativ für die 15-Jährigen des jeweiligen Staates. In Deutschland nahmen an 223 Schulen insgesamt 5.451 Schülerinnen und Schüler aller Schularten an der PISA-Testung 2018 teil. Auch für Deutschland ist die Stichprobe repräsentativ, sie erlaubt aber keine verallgemeinerbaren Vergleiche zwischen den Bundesländern.

PISA ordnet die Teilnehmerländer entsprechend ihrem Abschneiden in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik und Naturwissenschaften ein. Eine Rangliste, die alle drei Bereiche zusammenfasst, gibt es nicht. Bei der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 wurde der OECD-Mittelwert auf 500 festgelegt. Allerdings liegt der OECD-Mittelwert in den späteren Erhebungen nicht mehr genau bei 500, sondern hat sich etwa durch ein anderes Lösungsverhalten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer oder den Zuwachs an OECD-Staaten verändert. Zur genaueren Beschreibung der Schwierigkeiten von Aufgaben sowie der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler werden seit PISA 2000 Kompetenzstufen definiert. In der PISA-Studie 2018 werden acht Kompetenzstufen für die Lesekompetenz unterschieden (1a/b/c, 2 bis 6). Siehe hierzu ggf.: Interner Link: PISA 2018 – Grundbildung im internationalen Vergleich

OECD-Mitglieder: Externer Link: http://www.oecd.org/berlin/dieoecd/

PISA – Lesekompetenz

PISA-Punkte insgesamt und geschlechtsspezifischer Unterschied, ausgewählte europäische Staaten, 2018

PISA-Punkte 1
insgesamt
PISA-Punkte der
Mädchen minus
PISA-Punkte der
Jungen
Estland 523 30
Finnland 520 51
Irland 518 24
Polen 512 33
Schweden 506 34
Vereinigtes Königreich 504 20
Dänemark 501 30
Norwegen 499 47
Deutschland 498 26
Slowenien 495 42
Belgien 493 22
Frankreich 493 25
Portugal 492 24
Tschechien 490 33
OECD-Durchschnitt 2 487 30
Niederlande 485 29
Österreich 484 28
Schweiz 484 31
Lettland 479 33
Italien 476 25
Litauen 476 39
Ungarn 476 26
Island 474 40
Luxemburg 470 29
Türkei 466 25
Slowakei 458 34
Griechenland 457 42

Fußnote: 1 bei der ersten PISA-Studie im Jahr 2000 wurde der OECD-Mittelwert auf 500 festgelegt. Allerdings liegt der OECD-Mittelwert in den späteren Erhebungen nicht mehr genau bei 500, sondern hat sich etwa durch ein anderes Lösungsverhalten der Teilnehmer oder den Zuwachs an OECD-Staaten verändert.

Fußnote: 2 der OECD-Mittelwert wird aus den Werten von 36 OECD-Staaten berechnet, da vom OECD-Staat Spanien aus methodischen Gründen keine Ergebnisse zur Lesekompetenz berichtet werden.

Quelle: PISA 2018: Grundbildung im internationalen Vergleich

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