Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland begreift den Klimawandel nicht nur als ein vorrangig von Menschen verursachtes Phänomen, sondern macht sich auch große Sorgen. Bei einer Befragung in den Jahren 2020 und 2021 gaben 58 % der Deutschen an, sehr oder extrem besorgt über den Klimawandel zu sein, weitere 33 % waren etwas besorgt. Gar keine Sorgen um den Klimawandel machten sich nur 9 % der Deutschen.
Sorgen um den Klimawandel und seine Folgen
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Sozialbericht: Kapitel 12.4.2
Mit diesen Werten liegt Deutschland an der Spitze der befragten Länder, dicht gefolgt von Spanien (mit einem Anteil von 56 % der Befragten, die sich sehr oder extrem große Sorgen über den Klimawandel machten), Österreich (54 %), Portugal (52 %) und Slowenien (50 %). In anderen Ländern hingegen war die Besorgnis über den Klimawandel deutlich geringer, auch wenn in den meisten Fällen über 80 % der Menschen zumindest etwas besorgt waren. Der Anteil der Menschen, die sich überhaupt keine Sorgen über den Klimawandel machten, war in den meisten Ländern gering. Nur in den folgenden Ländern lag er über 20 %: Irland (21 %), Island (21 %), Zypern (22 %), Griechenland (23 %), Israel (24 %), Schweden (24 %), Estland (24 %), Tschechien (30 %), Slowakei (38 %). Der Klimawandel ist also ein Thema, das viele Menschen in Deutschland und Europa bewegt.
Das hohe Bewusstsein und die großen Sorgen angesichts des menschengemachten Klimawandels in Deutschland entspricht dem insgesamt hohen Umweltbewusstsein im Land, dass sich beispielsweise anhand der Sorgen um den Schutz der Umwelt seit Mitte der 1980er-Jahre ablesen lässt (siehe
Weit verbreitet ist auch die Ansicht, dass der Klimawandel mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit einhergeht. Im Sommer 2022 gaben in Nordrhein-Westfalen 92 % der Menschen in einer repräsentativen Telefonumfrage an, dass sie von einer Zunahme von Hitzewellen durch den Klimawandel ausgehen. Hitzewellen sind demnach die Folgen des Klimawandels, die die Menschen am meisten erwarten. Weitere häufig erwartete Folgen waren Wassermangel für die Land- und Forstwirtschaft (89 %) und die Zunahme von Starkregen und Überschwemmungen (85 %). Darüber hinaus erwarteten viele Menschen konkrete Folgen für die Gesundheit beziehungsweise das Gesundheitssystem, insbesondere die Zunahme von Schlaganfällen und Herzinfarkten (79 %) und eine Überlastung der medizinischen Notfallversorgung infolge von Hitzewellen (68 %). Weitere Auswertungen aus dieser Befragung zeigen zudem, dass bereits heute viele Menschen gesundheitlich unter den Folgen lang anhaltender Hitzewellen leiden. Beispielsweise berichteten 54 % der Befragten davon, dass sie sommerliche Hitzewellen als (eher) belastend empfinden, wobei Frauen und ältere Menschen deutlich häufiger betroffen waren. Das Bewusstsein für andere Folgen des Klimawandels, beispielsweise die Ausbreitung gefährlicher Pflanzen- und Tierarten in Deutschland, scheint hingegen geringer verbreitet zu sein.
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