Der direkte Energieverbrauch privater Haushalte umfasst den Verbrauch von beispielsweise Gas oder Holz zum Heizen oder die Nutzung von Benzin und Dieselkraftstoff im Straßenverkehr. Für Wohnen und Verkehr waren dies 2021 zusammen 3.887 Petajoule (siehe Interner Link: Tabelle 1), im Jahr 2017 waren es 3.924 Petajoule. Darüber hinaus kann man den Haushalten auch einen indirekten Energieverbrauch zuschreiben – nämlich die Energie, die in Produktionsprozessen verbraucht wird, um Güter herzustellen, die Privatpersonen nachfragen. Dabei handelt es sich sowohl um Lebensmittel, Elektrogeräte, Kraftfahrzeuge oder Möbel als auch um Dienstleistungen wie Friseurbesuche oder Taxifahrten. Auch Energieverluste, die bei der Herstellung von Strom und Fernwärme in Kraftwerken entstehen, sind Bestandteil des indirekten Verbrauchs. Die Summe aller direkten und indirekten Energieverbräuche durch die Konsumnachfrage der privaten Haushalte wird auch als ihr "Energie-Fußabdruck" bezeichnet. Analog lässt sich ihr CO₂-Fußabdruck berechnen. Wie groß sind diese Fußabdrücke?
Der gesamte Energie-Fußabdruck der privaten Haushalte belief sich 2017 auf 9.550 Petajoule. Der indirekte Energieverbrauch ist also rund 1,5-mal so hoch ist wie der direkte Verbrauch von 3.924 Petajoule in diesem Jahr. Bei CO₂-Emissionen liegt das Gewicht noch stärker auf dem indirekten Effekt. 2017 lag der CO₂-Fußabdruck der Haushalte bei 678 Millionen Tonnen, während die direkten Emissionen 220 Millionen Tonnen betrugen. Zu jeder Tonne CO₂, die Privatpersonen zum Beispiel durch Heizen oder Autofahren direkt verursachen, kommen also zwei Tonnen CO₂ hinzu, die bei der Herstellung von Konsumgütern für die Nachfrage in Deutschland lebender Privatpersonen freigesetzt wurden. Mit 19 % machen die CO₂-Emissionen, die bei der Umwandlung von Energie fürs Wohnen entstehen, einen wesentlichen Teil aus. Aber auch Emissionen durch Dienstleistungen und bei der Herstellung von Lebensmitteln tragen mit 12 beziehungsweise 11 % signifikant zum Fußabdruck bei. Im Vergleich zu 2010 sind beide Fußabdrücke bis 2017 etwas kleiner geworden (Energie: – 6 %; CO₂: – 8 %).
Da bei der Berechnung der Fußabdrücke alle Produktionsschritte in der Wertschöpfungskette eines Gutes relevant sind, werden nicht nur Energieverbräuche beziehungsweise Emissionen in Deutschland, sondern auch im Ausland berücksichtigt. Darunter fällt zum Beispiel die Produktion von Strom, den wir aus dem Ausland importieren, die Herstellung von Aluminium, das als Bestandteil von Konsumgütern benötigt wird, die deutsche Haushalte nachfragen, oder von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der überwiegende Teil der direkten und indirekten Emissionen entsteht im Inland. Der Anteil der importierten Emissionen am CO₂-Fußabdruck der Haushalte hat sich allerdings zwischen 2010 und 2017 von 23 auf 32 % erhöht. Das heißt, unsere Konsumnachfrage wirkt sich zunehmend auch auf die Umwelt jenseits der Landesgrenze aus.