Der direkte Energieverbrauch der privaten Haushalte entfällt zum größten Teil auf den Bereich Wohnen. Dort werden beispielsweise Gas und Öl zum Heizen und für die Warmwasserbereitung sowie Strom für die Beleuchtung, Elektrogeräte und darunter zunehmend auch für Informations- und Kommunikationstechnik eingesetzt. Im Jahr 2021 machte das Wohnen gut zwei Drittel (68 %) des Energieverbrauchs privater Haushalte aus. Den übrigen Teil (32 %) setzten diese für den motorisierten Individualverkehr ein, also beispielsweise Fahrten mit dem Auto oder Motorrad.
Für den Bereich Wohnen haben private Haushalte im Jahr 2021 insgesamt 2.633 Petajoule Energie genutzt. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von 17.851 Kilowattstunden je Haushalt. Im Vergleich zu 2010 ist das ein Zuwachs des Verbrauchs um 9 %. Zum Teil ist diese Entwicklung auf die wachsende Anzahl der Haushalte und hier insbesondere der Einpersonenhaushalte zurückzuführen. Je Haushalt betrachtet betrug der Anstieg nämlich nur 5 %. Besonders für die Erzeugung von Warmwasser (+ 35 %) und fürs Heizen (+ 5 %) hat der Verbrauch seit 2010 zugenommen. Einflüsse der Witterung wie ein besonders kalter Winter sind dabei schon herausgerechnet. Für Beleuchtung reduzierte sich der Verbrauch dagegen um 15 %. Allerdings macht Beleuchtung mit weniger als 2 % nur einen sehr geringen Teil aller Anwendungszwecke im Bereich Wohnen aus.
Nicht nur der gesamte Energieverbrauch für Wohnen und der Anteil der einzelnen Anwendungsbereiche, auch die Verteilung der eingesetzten Energieträger hat sich verändert. Bedeutendster Energieträger war 2021 weiterhin Gas, dessen Anteil am Gesamtenergieverbrauch für Wohnen mit 41 % seit 2000 nahezu konstant ist. Dagegen gewannen die erneuerbaren Energien deutlich an Bedeutung. Ihr Anteil bei der Deckung des Energiebedarfs privater Haushalte im Bereich Wohnen wuchs zwischen 2010 und 2021 von 11 auf 15 %. Zugleich wurde vor allem Heizöl eingespart, das 2021 nur noch einen Anteil von 16 % am Verbrauch ausmachte – im Vergleich zu 21 % im Jahr 2010.
Das spiegelt sich auch bei den verwendeten Heizungsarten wider: Zwischen 2010 und 2022 ist der Anteil der Haushalte, die vorwiegend auf Basis erneuerbarer Energien (hier Holz, Holzpellets, Erd- und anderer Umweltwärme sowie Abluftwärme) heizen, in der Tendenz gestiegen. Er lag im Jahr 2022 bei 7 %. Dagegen ist der Anteil der Haushalte, die überwiegend mit Öl heizen, auf 20 % gesunken.
Mit der Nutzung der meisten Energieträger ist die Freisetzung von CO₂ verbunden. Es ist das mengenmäßig betrachtet wichtigste Treibhausgas und daher besonders relevant für die Diskussion zur globalen Erwärmung. Wie der Energieverbrauch sind auch die direkten CO₂-Emissionen privater Haushalte durch das Wohnen seit 2010 gestiegen. Im Jahr 2021 lagen sie bei 124 Millionen Tonnen. Der Zuwachs ist mit 2 % allerdings deutlich geringer als beim Energieverbrauch. Das ist teilweise darauf zurückzuführen, dass in vielen Haushalten Heizöl durch das CO₂-emissionsärmere Erdgas ersetzt wurde. Der Umstieg auf erneuerbare Energien hat dagegen keine eindeutige Implikation für den Umfang der Emissionen. Heizen und Warmwassererzeugung mit Holz, zum Beispiel in Pelletheizungen, verursacht je freigesetztem Joule Energie deutlich mehr CO₂-Emissionen als eine Ölheizung. Andere erneuerbare Energieformen wie Geothermie oder Solarthermie verursachen dagegen gar keine Emissionen vor Ort. Nutzen Haushalte verstärkt Fernwärme oder Strom als Wohnenergie, vermeiden sie dadurch ebenfalls, dass in ihren Wohnhäusern CO₂ entsteht. Je nachdem welche Energieträger bei der Herstellung eingesetzt werden, entstehen stattdessen Emissionen bei der Energieumwandlung in Kraftwerken, das heißt, sie werden an einen anderen Ort verlagert. Auch bei der Umwandlung von Roh- zu Heizöl in Raffinerien wird CO₂ freigesetzt.
Private Haushalte verursachten 2021 einschließlich dieser indirekten Emissionen 210 Millionen Tonnen CO₂. Im Vergleich zu 2010 ist das eine Reduktion um 4 %. Sie ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Emissionen bei der Energieumwandlung im Lauf der Zeit reduziert werden konnten beziehungsweise dass sich der Energieträgermix bei der Stromerzeugung geändert hat.