Die Überwindung geschlechtstypischer Rollenvorstellungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt der heutigen Gleichstellungspolitik. Die systematische Erforschung der bestehenden Geschlechterverhältnisse in der Bevölkerungsforschung erlaubt, die gesellschaftliche Entwicklung hinsichtlich der Gleichstellung besser bewerten zu können. Mit den nachfolgenden Aussagen wird die Zustimmung zur geschlechtlichen Arbeitsteilung gemessen, also wie zum Beispiel die Familien- und Erwerbsarbeit zwischen Mann und Frau aus Sicht der Befragten verteilt werden soll. Anhand der Zuordnung zum jeweiligen Geschlecht lässt sich nachzeichnen, wie auf Gleichstellung zielende Denkweisen aktuell in Deutschland verbreitet sind.
Hinsichtlich der Bedeutung einer universitären Ausbildung und auch bei der Zuschreibung politischer Führungskompetenz wurden Männer und Frauen im Jahr 2021 gleich bewertet. Jeweils eine große Mehrheit der Befragten nannten hier beide Geschlechter. Allerdings war fast ein Sechstel der Befragten (16 %) der Ansicht, dass es für Männer wichtiger sei als für Frauen, eine Arbeit zu haben. Deutlich werden geschlechtsspezifische Unterschiede bei der familiären Aufgabenteilung: Insgesamt 40 % der Befragten schrieben Frauen zu, dass sie die bessere Betreuung für kleine Kinder seien. Dementsprechend fand rund ein Viertel der Befragten (27 %), dass es für Frauen wichtiger sei, sich um Haushalt und Kinder zu kümmern.