Zunehmende Möglichkeiten der Lebensgestaltung für Frauen und Männer lassen die Frage aufkommen, welchen Stellenwert Kinder und Familie für Menschen in Deutschland haben. Gehören Kinder zu einem erfüllten Frauen- oder Männerleben dazu? Das ist besonders im Hinblick auf die 18- bis 50-Jährigen interessant, die sich noch im Familiengründungs- beziehungsweise Familienerweiterungsalter befinden.
Obwohl laut FReDA (2021) lediglich 10 % der Menschen zwischen 18 und 50 Jahren keine Kinder haben und keine Kinder wollen, hält nur eine Minderheit aller Befragten Kinder generell für unentbehrlich für ein erfülltes Leben. Dabei kann man von einer Gleichstellung der Geschlechter sprechen, denn die Häufigkeit der Zustimmung zu Aussagen über Frauen- und Männerleben unterscheidet sich nicht signifikant. Im Jahr 2021 stimmten nur 15 % der Befragten zwischen 18 und 50 Jahren der Aussage zu, dass ein Mann für ein erfülltes Leben Kinder brauche, und nur 16 %, dass dies für Frauen gelte. Umgekehrt lehnten 63 beziehungsweise 62 % diese Aussagen explizit ab. Noch 2005 und 2008/09 wurde Frauen häufiger als Männern attestiert, dass für sie Kinder für ein erfülltes Leben notwendig seien. Die Zustimmung ging von 2005 auf 2008/09 für beide Geschlechter gleichermaßen zurück und näherte sich dann 2021 mit einem erneuten Rückgang, der für Frauen stärker ausfiel als für Männer, einander an.