Allgemeine Sterblichkeit
Im Jahr 2022 verstarben in Deutschland insgesamt 1.066.341 Menschen, davon waren 532.333 Männer und 534.008 Frauen. Die Zahl der Sterbefälle insgesamt ist im Vergleich zum Jahr 2012 um 22,6 % höher. Dieser Anstieg ist auch auf die hohe Anzahl der erstmalig im Jahr 2020 erfassten COVID-19-Sterbefälle zurückzuführen. Bei einem Vergleich der Männer und Frauen zeigt sich, dass die Geschlechter unterschiedlich stark betroffen sind: Während die Zahl der verstorbenen Frauen in den vergangenen zehn Jahren nur um 17,8 % gestiegen ist, war die Anzahl der verstorbenen Männer nach dem gleichen Zeitraum um 27,8 % höher. Die Gründe hierfür sind vielfältig und reichen beispielsweise von der bei Frauen höheren Lebenserwartung über das höhere Risikoverhalten der Männer bis hin zu einem unterschiedlichen Gesundheitsbewusstsein. Auch bei den Altersgruppen gab es in den vergangenen Jahren große Verschiebungen: Der Anteil der Verstorbenen, die 90 Jahre und älter waren, stieg seit 2012 um 4,2 % an und lag im Jahr 2022 bei 20,7 %.
Häufigste Todesursachen
Die im Jahr 2022 am häufigsten festgestellte Todesursache (Einzeldiagnose) war bei Männern die chronische ischämische Herzkrankheit. An ihr verstarben 42.890 Männer. Bei den Frauen war es die nicht näher bezeichnete Demenz mit 35.863 weiblichen Verstorbenen.
Fünf der zehn häufigsten Todesursachen waren dem Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen zuzuordnen. Es handelte sich dabei um die chronische ischämische Herzkrankheit, den akuten Myokardinfarkt, die Herzinsuffizienz, die hypertensive Herzkrankheit sowie Vorhofflattern und Vorhofflimmern. Allein an diesen fünf Erkrankungen starben 2022 insgesamt 211.017 Personen, davon 102.251 Männer und 108.766 Frauen. Weitere wichtige Todesursachen waren die Krebsleiden (bösartige Neubildungen). Bei den Männern waren die bösartigen Neubildungen der Bronchien und Lunge, der Prostata, des Dickdarms und des Pankreas die Ursache für 60.159 Sterbefälle. Bei den Frauen waren es die bösartigen Neubildungen der Brustdrüse (Brustkrebs) sowie der Bronchien und Lunge; insgesamt 36.962 Frauen verstarben daran.
An COVID-19-Erkrankungen, der dritthäufigsten Todesursache im Jahr 2022, verstarben 52.358 Menschen, davon 28.140 Männer und 24.218 Frauen.
Todesursachen im Zeitvergleich
Die Bedeutung bestimmter Krankheitsgruppen am Sterbegeschehen ist im Zeitraum 2012 bis 2022 gesunken. Allein der Anteil der Krankheiten des Kreislaufsystems ist um 6,6 Prozentpunkte zurückgegangen. Starben im Jahr 2012 noch 40,2 % aller Verstorbenen an einer solchen Erkrankung, betrug der Anteil im Jahr 2022 nur noch 33,6 %. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der psychischen Erkrankungen an allen Todesursachen von 3,6 auf 6,4 % angestiegen. Insbesondere die Demenz mit 53.323 Fällen trug zu diesem Zuwachs bei. Sie ist mit einem Anteil von 5 % bei den Einzeldiagnosen die zweithäufigste Todesursache.