Die Jahre 2020 und 2021 waren geprägt durch die unerwartete Coronakrise, die auf eine bislang beispiellose Weise gezeigt hat, wie wichtig Gesundheitsdaten sind. Fragen zur Gesundheit der Bevölkerung und zu den für die gesundheitliche Versorgung zur Verfügung stehenden Ressourcen rückten in den Mittelpunkt des Interesses. Eine wichtige Quelle für Gesundheitsdaten sind die Statistiken der statistischen Ämter des Bundes und der Länder über Krankenhäuser, Gesundheitspersonal und Todesursachen. Damit liefert die amtliche Statistik wesentliche Informationen für gesundheits- und sozialpolitische Planungen und Einschätzungen und trägt wichtige Daten für faktenbasierte Entscheidungen bei.
Während der Coronapandemie führten die Inanspruchnahme der Krankenhäuser durch COVID-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte dazu, dass "planbare" Behandlungen verschoben wurden. Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten. Auch wenn die akute Krise vorüber ist, sind die Auswirkungen der Pandemie weiterhin messbar: Die Zahl der insgesamt stationär im Krankenhaus behandelten Fälle lag mit 16,8 Millionen im Jahr 2022 weiterhin deutlich (– 13,5 %) unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 von 19,4 Millionen. Die Betten waren im Jahr 2022 nur zu 69,0 % ausgelastet. Im Jahr 2019 hatte die Bettenauslastung noch bei 77,2 % gelegen.
Die Angaben in diesem Kapitel stammen aus der Krankenhausstatistik, der fallpauschalenbezogenen Krankenhausstatistik (DRG-Statistik), der Statistik schwerbehinderter Menschen, der Pflegestatistik, der Schwangerschaftsabbruchstatistik und der Todesursachenstatistik.
Autor/–innen: Ute Bölt, Sabine Nemitz, Torsten Schelhase, Heiko Schirrmacher
Herausgeber: Statistisches Bundesamt (Destatis)
Interner Link: Sozialbericht: Kapitel 8.1: Grafiken und Tabellen zum Download