Aufgrund der hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen unter den Geflüchteten aus der Ukraine kommt der Teilhabe im Betreuungs- und Bildungssystem eine große Bedeutung zu. Nach Angaben der Kultusministerkonferenz ist die Zahl von ukrainischen Kindern und Jugendlichen, die den Unterricht an Schulen in Deutschland besuchen, zwischen Februar und Juni 2022 vergleichsweise schnell auf circa 150.000 und anschließend langsamer auf knapp 220.000 zu Beginn des Jahres 2024 gestiegen.
Auch die Befragungsdaten zeigen, dass nahezu alle geflüchteten Kinder und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter (97 %) eine allgemein- oder berufsbildende Schule in Deutschland besuchten, was vor dem Hintergrund der Schulpflicht auch zu erwarten war. Etwa ein Viertel der Kinder und Jugendlichen in dieser Altersklasse (27 %) nutzten darüber hinaus zusätzlich Online-Angebote ukrainischer Schulen.
Für Kinder, die noch nicht das schulpflichtige Alter erreicht haben, ist der Besuch von Kindertageseinrichtungen wichtig. Sie bieten nicht nur Angebote und Aktivitäten mit Gleichaltrigen, sondern ermöglichen den Kindern, die deutsche Sprache zu erlernen, und den Eltern, an Integrationskursen teilzunehmen und in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Seit der zweiten Befragung der Studie "Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland" im Frühjahr 2023 hat die Nutzung von Betreuungsangeboten deutlich zugenommen. So lag die Inanspruchnahme von Kindertageseinrichtungen sowie von Angeboten der Kindertagespflege der bis 2-Jährigen im Sommer 2023 bei 23 % und damit um 11 Prozentpunkte höher als noch im Frühjahr 2023. Bei den Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt fiel der Anstieg mit rund 7 Prozentpunkten etwas geringer aus; im Sommer 2023 besuchten hier 70 % der Kinder eine Kita. Insgesamt lagen die Nutzungsquoten in beiden Altersgruppen immer noch unter dem Durchschnitt aller anderen Kinder in Deutschland.