Im Jahr 2021 machten sich Personen mit Migrationshintergrund insgesamt etwas seltener große Sorgen wegen Ausländerfeindlichkeit als Personen ohne Migrationshintergrund (33 gegenüber 36 %), während bei den Nachkommen von Migrantinnen und Migranten das Gegenteil der Fall war (38 gegenüber 31 %). Am seltensten machten sich Geflüchtete Sorgen angesichts dieses Themas (15 %). Am weitesten verbreitet waren diese Sorgen hingegen unter Personen mit türkischer Herkunft. Hier machte sich etwas mehr als jeder oder jede Zweite (54 %) große Sorgen wegen Ausländerfeindlichkeit.
Erfahrung von Benachteiligung, Sorgen, Bleibeabsicht und Überweisungen
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Sozialbericht: Kapitel 7.3.5
Unterschiede zwischen den Herkunftsgruppen lassen sich auch in Bezug auf die Sorgen um die wirtschaftliche Situation feststellen. Unter den Personen türkischer Herkunft und aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens waren diese Sorgen am stärksten verbreitet (27 beziehungsweise 20 %). Insgesamt machten sich jedoch weniger Personen große Sorgen um die wirtschaftliche Situation als um Ausländerfeindlichkeit – dies gilt sowohl für Personen mit als auch ohne Migrationshintergrund (19 beziehungsweise 10 %) und für Migrantinnen- sowie Migrantennachkommen (17 %). Anders sah dieses Bild unter Geflüchteten aus. Große Sorgen um die wirtschaftliche Situation waren unter Geflüchteten besonders hoch und deutlich weiter verbreitet als Sorgen wegen Ausländerfeindlichkeit (29 beziehungsweise 15 %).
Ein ähnlicher Trend ist in Bezug auf die Arbeitsplatzsicherheit zu beobachten. Während nur 5 % der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund angaben, sich große Sorgen um die Sicherheit von Arbeitsplätzen zu machen, gaben das 10 % der Bevölkerung mit Migrationshintergrund an. Unter den Geflüchteten gaben 20 % an, dass sie sich große Sorgen über die Möglichkeit machen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.
Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete gaben häufiger an, sich große Sorgen um ihre Gesundheit zu machen (23 und 25 %), als Menschen ohne Migrationshintergrund (16 %). Unter den Herkunftsgruppen sind die Sorgen in allen Bereichen am größten unter den Personen mit türkischem Migrationshintergrund. Der Anteil der türkeistämmigen Migrantinnen und Migranten, die sich große Sorgen um ihre Gesundheit machen, betrug ein Drittel (33 %).
Die Unterschiede in der Bleibeperspektive sind zwischen den verschiedenen Zuwanderungsgruppen weniger stark ausgeprägt. Im Jahr 2021 äußerten 84 % der Personen mit Migrationshintergrund den Wunsch, für immer in Deutschland bleiben zu wollen. Die größten Anteile wiesen (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler (93 %) auf. Mit 89 % war die Bleibeabsicht bei türkeistämmigen Menschen im Vergleich zu 2018 (71 %) deutlich gestiegen. Dieser Unterschied ist vermutlich mit der Verschlechterung der wirtschaftlichen und politischen Lage in der Türkei zu erklären.
Mehr als ein Zehntel der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (12 %) überwies im Jahr 2021 Geld ins Ausland, in der Regel in ihre Herkunftsländer. Dies gaben vor allem Personen mit Herkunft aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens (22 %) an. Am seltensten überwiesen Personen mit südwesteuropäischem sowie jene mit türkischem Migrationshintergrund Geld in die Herkunftsländer (8 %). Auch die Nachkommen von Migrantinnen und Migranten leisteten vergleichsweise seltener Zahlungen ins Ausland (4 %).
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