Die Betrachtung reiner Nettogrößen verdeckt im Allgemeinen wichtige Unterschiede bezüglich der Zusammensetzung des Vermögens und eventueller Schulden. So kann ein niedriges Nettovermögen schlicht ein niedriges Geldvermögen ausdrücken, es kann aber auch das Ergebnis eines hohen Bruttovermögens bei gleichzeitig hohem Schuldenstand sein (zum Beispiel bei jungen Familien kurz nach dem Erwerb eines mit Hypotheken belasteten Eigenheims).
Das Portfolio eines Privathaushalts beschreibt den Bestand an einzelnen Vermögens- beziehungsweise Schuldenkomponenten, den dieser hält. Für das Jahr 2021 zeigt sich, dass alle Haushalte über Finanzvermögen verfügten. Die größte Verbreitung hatten dabei Girokonten mit 99 %. Am zweithäufigsten innerhalb dieser Gruppe waren Sparkonten verbreitet (71 %). In private Altersvorsorge, zum Beispiel in Form von Lebensversicherungen oder sogenannten Riesterverträgen, hatten 42 % investiert. Fondsanteile besaß etwa ein Fünftel aller Haushalte. Aktien besaßen 15 %.
Sachvermögen hatte mit 83 % ebenfalls eine relativ hohe Verbreitung. Hier spielten Fahrzeuge mit 78 % die größte Rolle. Dagegen war weniger als die Hälfte (45 %) der Privathaushalte Besitzer einer selbst genutzten Immobilie beziehungsweise einer sonstigen Immobilie (17 %). Dies können Ferienwohnungen, vermietete Immobilien oder unbebaute Grundstücke sein. Betriebsvermögen spielte im Portfolio der Privathaushalte mit 8 % eine geringe Rolle.
Verbindlichkeiten – häufig auch Schulden genannt – hatte deutlich weniger als die Hälfte (41 %) der Privathaushalte. Am häufigsten wiesen Haushalte Schulden in Form von unbesicherten Krediten auf (29 %). Dies sind Schulden, bei denen keine Sicherheit in Vermögenswerten zu hinterlegen ist. Als Beispiele sind hier Konsumentenkredite zur Anschaffung von Konsumgütern wie Möbeln oder Fahrzeugen zu nennen. Hypothekenschulden für selbst genutzte Immobilien wurden mit 16 % eher selten von Privathaushalten aufgenommen. Noch seltener waren Hypothekenkredite für sonstige Immobilien (4 %).
Betrachtet man nur die Haushalte, die eine bestimmte Vermögenskomponente halten, so waren im Jahr 2021 die höchsten Werte beim Betriebsvermögen mit einem Durchschnittswert von rund 500.000 Euro zu beobachten. Deutlich dahinter folgte mit 390.700 Euro der Wert sonstiger Immobilien beziehungsweise mit 343.200 Euro der Wert selbst genutzter Immobilien. Weiteres Sachvermögen in Form von Fahrzeugen fiel mit 15.300 Euro je Haushalt gering aus.
Das gesamte Finanzvermögen der Privathaushalte betrug im Mittel knapp 78.000 Euro und machte damit etwa ein Viertel des gesamten Nettovermögens aus. Innerhalb des Finanzvermögens wiesen Aktien mit durchschnittlich 65.100 Euro den höchsten Wert auf, gefolgt von Fondsanteilen mit 44.600 Euro. Private Altersvorsorge kam auf einen Wert von 42.100 Euro. Auf Sparkonten lagen durchschnittlich rund 31.000 Euro und auf Girokonten 12.700 Euro.
Aufseiten der Verbindlichkeiten war die höchste Verschuldung bei Hypotheken auf sonstige Immobilien mit 222.200 Euro zu beobachten. Im Gegensatz dazu fiel die Verschuldung bei Hypotheken auf selbst genutzte Immobilien mit 117.200 Euro deutlich geringer aus. Unbesicherte Kredite bezifferten sich auf einen durchschnittlichen Wert in Höhe von 11.300 Euro.
Die Zusammensetzung des Portfolios war über die Vermögensverteilung hinweg unterschiedlich. Während Finanzvermögen über die ganze Vermögensverteilung hinweg verbreitet war, lassen sich an den Rändern der Verteilung deutliche Unterschiede erkennen. Am untersten Rand der Vermögensverteilung finden sich überdurchschnittlich häufig unbesicherte Kredite. Das Fünftel der Haushalte mit den geringsten Nettovermögen hatte gut zur Hälfte solche unbesicherten Kredite. Auf der Habenseite standen Girokonten oder Fahrzeuge mit geringen Beträgen. Am anderen Ende der Vermögensverteilung wurden dagegen sowohl Betriebsvermögen, sonstige Immobilien als auch Aktien überdurchschnittlich häufig gehalten. Das bezogen auf die Gesamtbevölkerung quantitativ bedeutsame Vermögen in Form selbst genutzter Immobilien kam bei den unteren 40 % der Vermögensverteilung nahezu nicht vor. Je höher das Nettovermögen, desto häufiger besaßen die Haushalte auch selbst genutzte Immobilien.