Ein Standardmaß zur Messung von Vermögensungleichheit ist der Gini-Koeffizient. Dieser ist auf den Wertebereich zwischen 0 (vollkommene Gleichverteilung) und 1 (vollkommene Ungleichverteilung) normiert, das heißt, je höher der Wert ist, desto stärker ausgeprägt ist die gemessene Ungleichheit. Für 2021 ergab sich ein Koeffizient von 0,73 (siehe Tabelle 1). In Deutschland ist die Ungleichheit der Vermögensverteilung damit im Vergleich zur Verteilung der verfügbaren Haushaltseinkommen mehr als doppelt so hoch (siehe
Vermögensungleichheit
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Sozialbericht: Kapitel 5.4.2
Ein alternatives Verteilungsmaß ist das 90:50-Perzentilsverhältnis. Perzentile erhält man, indem man die Privathaushalte nach der Höhe des Vermögens sortiert und in hundert Gruppen einteilt. Das 90. Perzentil gibt dann beispielsweise den Wert des Nettovermögens an, der mindestens erreicht sein muss, um zu den reichsten 10 % der Bevölkerung zu gehören. Das 90:50-Perzentilsverhältnis zeigt an, wie viel reicher die ärmste Person des 90. Perzentils im Verhältnis zur reichsten Person des 50. Perzentils ist. Im Jahr 2021 lag dieser Faktor bei 6,8. Mit anderen Worten: Die reichsten zehn Prozent der Privathaushalte verfügten über knapp das Siebenfache des Nettovermögens der Haushalte, die sich in der Mitte der Vermögensverteilung befanden. Auch dieses Maß zeigt einen Rückgang der Ungleichheit an. Dieser setzte aber bereits zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts ein, als das 90:50-Perzentilsverhältnis noch bei einem Wert von 8,6 lag.
Des Weiteren lässt sich die Ungleichheit der Vermögensverteilung auch mittels der Anteile am Gesamtvermögen darstellen. Sortiert man die Privathaushalte nach der Höhe des Vermögens und teilt sie in zehn gleich große Gruppen ein, erhält man Dezile. Das oberste, oder auch 10. Dezil genannt, beschreibt demnach den Anteil der reichsten 10 % der Privathaushalte am Gesamtvermögen. Der höchste Anteil am Gesamtvermögen während des vergangenen Jahrzehnts wurde im Jahr 2014 mit einem Wert von 60 % erreicht. Im Jahr 2017 war dann ein merklicher Rückgang auf 55 % zu verzeichnen. Im Jahr 2021 ist dieser Wert auf 56 % leicht angestiegen. Letztlich deutet auch dieser Indikator auf eine insgesamt abnehmende Konzentration der Nettovermögen hin.
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