Die Konsumausgaben privater Haushalte lagen 2022 bei durchschnittlich 2.846 Euro im Monat. Die Konsumquote, das ist der Anteil der Konsumausgaben am verfügbaren Einkommen, betrug dabei 69 %.
Den größten Teil ihrer Konsumausgaben (36 % beziehungsweise 1.025 Euro monatlich) gaben die Haushalte für Wohnen, Energie und Wohnungsinstandhaltung aus. An zweiter Stelle lagen die Ausgaben für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches mit 15 % (417 Euro monatlich). Die Ausgaben für Verkehr – dazu zählen beispielsweise die Ausgaben für Autos, Kraft- und Fahrräder sowie deren Reparaturen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel – machten mit 347 Euro im Monat einen Anteil von 12 % an den gesamten Konsumausgaben aus. Die Aufwendungen für Freizeit, Sport und Kultur lagen anteilig bei 9 % (245 Euro monatlich). Für Kleidung und Schuhe gaben die Privathaushalte 4 % (103 Euro monatlich) aus. Die Ausgaben für das Bildungswesen betrugen weniger als 1 % (19 Euro monatlich).
Konsumausgaben im Zeitvergleich
Im Jahr 2017 gaben die privaten Haushalte durchschnittlich 2.517 Euro im Monat für ihren Konsum aus. Im Jahr 2022 waren es 13 % mehr (2.846 Euro). Die Struktur der Konsumausgaben, also die "Rangfolge" der einzelnen Ausgabenbereiche, hat sich in diesem Zeitraum nicht verändert. Allerdings sind die absoluten Ausgaben in einigen Bereichen stärker angestiegen als in anderen: So sind beispielsweise 2022 die Ausgaben für das Wohnen um 14 % (+ 128 Euro) gegenüber 2017 gestiegen. Auch für Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren (+ 69 Euro) gaben die Haushalte 20 % mehr aus als fünf Jahre zuvor. Die Ausgaben für Verkehr dagegen waren 2022 mit 347 Euro etwa genauso hoch wie 2017 (348 Euro). Die Konsumquote betrug damals 73 % und lag damit 4 Prozentpunkte über der Konsumquote von 2022 (69 %).
Konsumausgaben nach Haushaltstyp
Deutliche Unterschiede in Niveau und Struktur zeigen sich bei den Konsumausgaben ausgewählter Haushaltstypen. Die höchsten monatlichen Konsumausgaben tätigten im Jahr 2022 Paarhaushalte mit Kind(ern) mit durchschnittlich 4.029 Euro, gefolgt von den Paaren ohne Kind mit 3.372 Euro. Die Konsumausgaben der Haushalte von Alleinerziehenden (2.417 Euro) und Alleinlebenden (1.833 Euro) lagen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 2.846 Euro im Monat. Die sonstigen Haushalte kamen 2022 auf Konsumausgaben in Höhe von 3.917 Euro. Durchschnittlich lebten 2022 in einem Alleinerziehendenhaushalt 2,5 Personen, in Paarhaushalten mit Kind(ern) 3,8 Personen und in einem sonstigen Haushalt 3,2 Personen.
In der anteilsmäßigen Zusammensetzung der Ausgabenbereiche Wohnen, Ernährung und Bekleidung weisen die einzelnen Haushaltstypen folgende Unterschiede auf: Anteilig gaben Haushalte, in denen Kinder leben, mehr Geld für Ernährung aus als Haushalte, in denen keine Kinder leben. Während Paarhaushalte mit Kind(ern) 16 % und Alleinerziehende 17 % ihres gesamten Konsums für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren und Ähnliches ausgaben, waren es bei den Paaren ohne Kind anteilig 14 % und bei den Alleinlebenden 13 %. Alleinlebende hatten dagegen mit 41 % den höchsten Ausgabenanteil für Wohnen, gefolgt von den Alleinerziehenden mit 36 % und den Paaren ohne Kind mit anteiligen 35 %. Paarhaushalte mit Kind(ern) hatten einen Wohnkostenanteil von 33 %.
Für den Ausgabenbereich Verkehr verwendeten Paarhaushalte mit und ohne Kinder anteilig jeweils 12 %. Alleinlebende und Alleinerziehende wendeten anteilig (11 beziehungsweise 10 %) am wenigsten für Verkehr auf. Die Ausgabenanteile für den Bereich Freizeit, Sport und Kultur waren bei den einzelnen Haushaltstypen ähnlich hoch: Alleinlebende sowie sonstige Haushalte wendeten dafür jeweils 8 % auf, bei den anderen Haushaltstypen waren es etwa 9 %.
Konsumausgaben nach Haushaltsnettoeinkommen
Je mehr Geld den Haushalten monatlich zum Ausgeben zur Verfügung steht, umso höher sind auch deren Konsumausgaben. Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von unter 1.250 Euro gaben im Jahr 2022 durchschnittlich 1.066 Euro im Monat für den privaten Konsum aus. Mehr als viermal so viel (4.634 Euro) wendeten Haushalte mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr für ihren Konsum auf.
Für Wohnen, Ernährung und Bekleidung gaben die Haushalte mit einem monatlichen Einkommen unter 1.250 Euro im Durchschnitt 777 Euro monatlich aus; das waren 73 % ihrer gesamten Konsumausgaben. Haushalte mit Einkommen über 5.000 Euro wendeten dafür mit 2.238 Euro zwar fast dreimal so viel auf. Anteilig machten die Ausgaben dafür aber weniger als die Hälfte (48 %) ihrer gesamten Konsumausgaben aus. Im Durchschnitt gaben die privaten Haushalte etwas mehr als die Hälfte (54 %) ihrer Konsumausgaben für Wohnen, Ernährung und Bekleidung aus.
Auch wenn die Ausgaben für Wohnen und Kleidung mit zunehmenden Einkommen stark ansteigen, verringern sich deren Anteile an den gesamten Konsumausgaben: Machte 2022 der Anteil der Wohnausgaben in Haushalten mit einem Nettoeinkommen von unter 1.250 Euro anteilig gut die Hälfte (51 %) der Konsumausgaben aus, so liegt dieser in Haushalten mit einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro und mehr bei 31 %. Dafür nehmen die Anteile der anderen Konsumbereiche mit steigendem Einkommen zu. Besonders deutlich ist dies bei den Verkehrsausgaben: Mit 685 Euro im Monat (15 %) wendeten die Haushalte der höchsten Einkommensgruppe mehr als das Zwölffache der Haushalte der niedrigsten Einkommensgruppe auf (57 Euro, 5 %). Für Freizeit, Sport und Kultur gaben die Haushalte mit dem höchsten monatlichen Nettoeinkommen knapp das Zehnfache (438 Euro beziehungsweise 9 %) dessen aus, was die Haushalte mit einem Einkommen unter 1.250 Euro monatlich dafür aufwendeten (46 Euro beziehungsweise 4 %).
QuellentextVerbraucherpreisindex für Deutschland
Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Es werden alle Ausgaben berücksichtigt, die in Deutschland getätigt werden, das heißt neben den Ausgaben von beispielsweise Singlehaushalten, (Rentner-)Ehepaaren oder Familien auch die Ausgaben ausländischer Touristinnen und Touristen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat beziehungsweise zum Vorjahr wird als Teuerungsrate oder auch als Inflationsrate bezeichnet.
Im Jahresdurchschnitt 2023 erhöhten sich die Preise aller Waren und Dienstleistungen für den privaten Verbrauch in Deutschland um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr und damit etwas geringer als im Jahr 2022 (+ 6,9 %).
Die Preisentwicklung für das Jahr 2023 wurde wie im Jahr 2022 von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituationen beeinflusst. Nach einem enormen Anstieg um 29,7 % im Jahr 2022 verteuerten sich die Energieprodukte 2023 gegenüber dem Vorjahr mit 5,3 % vergleichsweise moderat. Allerdings wiesen die einzelnen Energieprodukte sehr unterschiedliche Preisentwicklungen auf. So verbilligte sich leichtes Heizöl um 22,2 %, Kraftstoffe waren im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,8 % günstiger. 2022 waren die Preise für leichtes Heizöl jedoch um 87,3 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die Kraftstoffpreise um 26,2 %. Erdgas (hier in der Abgrenzung "ohne Betriebskosten") verteuerte sich 2023 um 14,7 % (2022: + 63,6 %) und Strom um 12,7 % (2022: + 19,2 %).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2023 gegenüber 2022 mit + 12,4 % erneut spürbar. Bereits 2022 hatte die Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln mit + 13,4 % deutlich über der Gesamtteuerung gelegen. Besonders stark verteuerten sich 2023 beispielsweise Brot und Getreideerzeugnisse (+ 16,4 %), Molkereiprodukte und Eier sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (jeweils: + 15,7 %). Günstiger als im Vorjahr waren lediglich Speisefette und Speiseöle mit – 3,5 %.
Die Preisentwicklungen einzelner Güterarten sind im "Preismonitor" des Statistischen Bundesamts veranschaulicht. Der Preismonitor stellt beispielhaft die Entwicklung der Verbraucherpreise für ausgewählte häufig gekaufte Waren und Dienstleistungen dar. Die Grafiken zeigen, um wie viel Prozent die Preise im jeweiligen Monat höher oder niedriger lagen als im Jahresdurchschnitt 2020: Externer Link: www.destatis.de > Themen > Wirtschaft > Preise > Verbraucherpreisindex und Inflationsrate > Statistik visualisiert.
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