Der Verbraucherpreisindex für Deutschland misst die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen, die private Haushalte für Konsumzwecke kaufen. Darunter fallen zum Beispiel Nahrungsmittel, Bekleidung und Kraftfahrzeuge ebenso wie Mieten, Reinigungsdienstleistungen oder Reparaturen. Es werden alle Ausgaben berücksichtigt, die in Deutschland getätigt werden, das heißt neben den Ausgaben von beispielsweise Singlehaushalten, (Rentner-)Ehepaaren oder Familien auch die Ausgaben ausländischer Touristinnen und Touristen. Die Veränderung des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat beziehungsweise zum Vorjahr wird als Teuerungsrate oder auch als Inflationsrate bezeichnet.
Im Jahresdurchschnitt 2023 erhöhten sich die Preise aller Waren und Dienstleistungen für den privaten Verbrauch in Deutschland um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr und damit etwas geringer als im Jahr 2022 (+ 6,9 %).
Die Preisentwicklung für das Jahr 2023 wurde wie im Jahr 2022 von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituationen beeinflusst. Nach einem enormen Anstieg um 29,7 % im Jahr 2022 verteuerten sich die Energieprodukte 2023 gegenüber dem Vorjahr mit 5,3 % vergleichsweise moderat. Allerdings wiesen die einzelnen Energieprodukte sehr unterschiedliche Preisentwicklungen auf. So verbilligte sich leichtes Heizöl um 22,2 %, Kraftstoffe waren im Jahresdurchschnitt 2023 um 5,8 % günstiger. 2022 waren die Preise für leichtes Heizöl jedoch um 87,3 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, die Kraftstoffpreise um 26,2 %. Erdgas (hier in der Abgrenzung "ohne Betriebskosten") verteuerte sich 2023 um 14,7 % (2022: + 63,6 %) und Strom um 12,7 % (2022: + 19,2 %).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2023 gegenüber 2022 mit + 12,4 % erneut spürbar. Bereits 2022 hatte die Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln mit + 13,4 % deutlich über der Gesamtteuerung gelegen. Besonders stark verteuerten sich 2023 beispielsweise Brot und Getreideerzeugnisse (+ 16,4 %), Molkereiprodukte und Eier sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (jeweils: + 15,7 %). Günstiger als im Vorjahr waren lediglich Speisefette und Speiseöle mit – 3,5 %.
Die Preisentwicklungen einzelner Güterarten sind im "Preismonitor" des Statistischen Bundesamts veranschaulicht. Der Preismonitor stellt beispielhaft die Entwicklung der Verbraucherpreise für ausgewählte häufig gekaufte Waren und Dienstleistungen dar. Die Grafiken zeigen, um wie viel Prozent die Preise im jeweiligen Monat höher oder niedriger lagen als im Jahresdurchschnitt 2020: Externer Link: www.destatis.de > Themen > Wirtschaft > Preise > Verbraucherpreisindex und Inflationsrate > Statistik visualisiert.