Angesichts der oben gezeigten idealen Arbeitszeiten stellt sich die Frage, inwieweit sie mit den tatsächlichen (oder realen) Arbeitszeiten übereinstimmen. Um dies zu beantworten, wurde zum einen der Durchschnittswert der Antworten von beiden Geschlechtern der Altersgruppe 18 bis 50 Jahre für ideale Arbeitszeiten nach Alter des jüngsten Kindes berechnet, was die Gendernorm darstellt. Zum anderen wurde die entsprechende reale Arbeitszeit von Müttern beziehungsweise Vätern gegenübergestellt, deren jüngstes Kind das jeweilige Alter hat. Abbildung 3 zeigt, dass bei Müttern die reale und ideale Arbeitszeit in der Rushhour des Lebens nahe beieinander liegen, allerdings danach mit zunehmendem Alter der Kinder die Schere weit aufgeht. Wenn das jüngste Kind acht Jahre alt ist, wurden 30,2 Stunden pro Woche als ideal angesehen, während Mütter im Durchschnitt nur 24,6 Stunden erwerbstätig waren. Bei Kindern zwischen 8 und 18 Jahren, lag die reale Arbeitszeit etwa fünf bis sechs Stunden unter der als ideal gesehenen. Dies deutet auf erhebliche Arbeitskräftepotenziale bei Müttern hin.
Kluft zwischen idealer und tatsächlicher Erwerbsarbeit
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Sozialbericht: Kapitel 4.6.4
Bei Vätern sieht der Befund völlig anders aus: In der Rushhour des Lebens liegt die reale Erwerbstätigkeit deutlich höher als die als ideal gesehene. Väter von zweijährigen Kindern arbeiteten im Durchschnitt 39,3 Stunden pro Woche, während 34,5 Stunden als ideal angesehen wurden. Sie arbeiteten also etwa fünf Stunden mehr im Beruf als sie selbst – aber auch ihre Partnerinnen – es für ideal erachteten. Mit zunehmendem Alter der Kinder entsprechen sich ideale und reale Arbeitszeit bei Vätern.
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