Im Adult Education Survey (AES) werden drei Gründe für die Teilnahme an nonformaler Weiterbildung unterschieden: Bei betrieblicher Weiterbildung stehen betriebliche Gründe im Vordergrund. Sie findet in der Regel während der bezahlten Arbeitszeit statt, oder der Arbeitgeber beteiligt sich finanziell an den Kurskosten. Bei individuellen berufsbezogenen Gründen ist dies nicht der Fall, jedoch belegt die Person den Kurs oder Lehrgang auch hier hauptsächlich aus beruflichen Gründen. Bei nicht berufsbezogener Weiterbildung erfolgt die Teilnahme eher aus privaten Gründen.
In Deutschland findet nonformale Weiterbildung in erster Linie im betrieblichen Kontext statt. Drei Viertel (75 %) aller nonformalen Weiterbildungsaktivitäten erfolgten 2020 während der Arbeitszeit und/oder der Betrieb übernahm einen Teil der Kosten für die Weiterbildung. Nur 25 % der Weiterbildungskurse gingen auf Eigeninitiativen jenseits des Betriebs zurück. Hierbei war etwa jede zehnte Weiterbildung (9 %) individuell berufsbezogen, rund jede sechste Weiterbildung (16 %) hatte eher private Gründe. Bei diesen Anteilen zeigt sich über die vergangenen Jahre hinweg eine leichte Zunahme der betrieblich bedingten Weiterbildung. Es gibt hingegen keine Hinweise darauf, dass Personen zunehmend selbst und unabhängig vom Betrieb ihre berufliche Weiterbildung und damit ihre berufliche Karriere in die Hand nehmen.