QuellentextBildungsstand von Personen mit Einwanderungsgeschichte nach Zuzugsalter
Der Bildungsstand von Erwachsenen (ab 25 Jahren) mit Einwanderungsgeschichte unterscheidet sich je nach Zuzugsalter oder Herkunftsland. Unter den Menschen, die im Alter von 19 Jahren und älter zugezogen sind, war im Jahr 2022 beinahe ein Viertel Hochschulabsolventin oder -absolvent (23 %). Damit war dieser Anteil höher als unter den Menschen ohne Einwanderungsgeschichte (21 %) und unter den Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die in Deutschland geboren wurden (19 %) (zum Konzept "Einwanderungsgeschichte" siehe
Ein anderes Bild zeigt sich bei Erwachsenen ohne Berufsabschluss. Im Jahr 2022 lag dieser Anteil bei Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die im Alter von 19 Jahren und älter zugewandert sind, mit 49 % deutlich über dem Anteil derjenigen ohne Einwanderungsgeschichte (15 %). Von den Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die in Deutschland geboren wurden, wiesen 31 % keinen beruflichen Abschluss auf.
Der Bildungsstand der Bevölkerung ist sowohl gesamtgesellschaftlich als auch auf individueller Ebene sehr bedeutsam. Er beeinflusst maßgeblich die Qualifikation der menschlichen Arbeitskraft, das sogenannte Humankapital, und bestimmt somit das Leistungsvermögen einer Volkswirtschaft. Für den Einzelnen steigert ein hoher Bildungsstand die Chancen auf gesicherte Erwerbstätigkeit sowie die Möglichkeiten der individuellen Lebensführung und die aktive gesellschaftliche Teilhabe. Daten zum Bildungsstand der Bevölkerung werden jährlich mittels des Mikrozensus, der größten Haushaltsbefragung Deutschlands, gewonnen.
Mehr als die Hälfte (61 %) der Bevölkerung ab 25 Jahren hatten 2022 einen höherwertigen Schulabschluss (Mittlerer Abschluss, Fachhochschul- oder Hochschulreife). Demnach besaßen 24 % einen Mittleren Abschluss und mehr als ein Drittel (37 %) Fachhochschul- oder Hochschulreife. Unter den 25- bis 29-Jährigen konnten 83 % einen höherwertigen Abschluss vorweisen (25 % Mittleren Abschluss, 58 % Abitur oder Fachhochschulreife). Von den Altersjahrgängen ab 60 Jahren hatten hingegen lediglich 19 % einen Mittleren Abschluss und 24 % die Fachhochschul- oder Hochschulreife.