Das Jugendalter und Erwachsenwerden sind davon geprägt, sich von den Eltern abzulösen und zunehmend auf eigenen Beinen zu stehen. Nichtsdestotrotz bleiben die Eltern wichtige Bezugspersonen für junge Menschen und stehen ihnen neben Gleichaltrigen oft mit Unterstützung und Rat zur Seite. Dabei fällt auf, dass die Eltern (vor allem der Vater) und Großeltern für queere junge Menschen tendenziell seltener (sehr) wichtig waren als für cis-heterosexuelle Gleichaltrige (siehe
Eltern fällt es nicht immer leicht, die queere sexuelle Orientierung und/oder geschlechtliche Identität ihrer Kinder zu akzeptieren. Dies kann zur Folge haben, dass sich die jungen Menschen von ihren Familienangehörigen stärker distanzieren und diesen Beziehungen nicht (mehr) so viel Wichtigkeit zuschreiben.
Das teilweise schwierigere Verhältnis von queeren jungen Menschen zu ihrer Familie spiegelt sich auch in der Bewertung des Familienklimas wider. Auch wenn die Mehrheit der queeren Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, die mit ihren Eltern zusammenwohnen, das Klima in ihrer eigenen Familie positiv bewerteten, so fallen die entsprechenden Anteile deutlich niedriger aus als bei cis-heterosexuellen Jugendlichen. Während cis-heterosexuelle Jugendliche häufiger angaben, dass es in ihrer Familie einen starken Zusammenhalt gibt, sie gern mit der Familie zusammen sind und in ihrer Familie über alles sprechen können, berichteten queere Jugendliche öfter von Reibereien in der eigenen Familie. Queere junge Menschen gaben verglichen mit cis-heterosexuellen Gleichaltrigen auch seltener an, in ihrer Freizeit regelmäßig etwas mit ihrer Familie zu unternehmen (siehe