In Welle W1A der aktuellen FReDA-Studie – dem deutschen familiendemografischen Panel – wurden Frauen und Männer gefragt, ob sie jemals für mindestens zwölf Monate erfolglos versucht haben, schwanger zu werden.
Info 1FReDA – Das familiendemografische Panel
Die wissenschaftliche Längsschnittstudie FReDA ("Family Research and Demographic Analysis") befasst sich mit dem Thema Beziehungen und Familienleben in Deutschland. Dazu werden bundesweit zweimal im Jahr rund 30.000 repräsentativ ausgewählte Menschen zwischen 18 und 55 Jahren beziehungsweise ihre Partnerinnen und Partner befragt.
Die erste FReDA-Erhebungswelle besteht aus drei Teilwellen (W1R, W1A, W1B). In diesem Kapitel wird auf Daten der Teilwelle W1A zurückgegriffen, die auf die Rekrutierungswelle W1R folgte und 22.048 Befragte im Alter zwischen 18 und 50 Jahre umfasst. Die Feldphase begann im Juli 2021 und endete im September 2021.
Weitere Informationen zu FReDA: Martin Bujard, Tobias Gummer, Karsten Hank et al., FReDA – Das familiendemografische Panel. GESIS, Köln 2023. ZA7777 Datenfile Version 4.0.0, Externer Link: https://doi.org/10.4232/1.14195
Abbildung 1 zeigt für Frauen und Männer verschiedener Altersgruppen, wie viele schon einmal von Infertilität betroffen waren. Insgesamt gaben 10 % aller Männer an, irgendwann in ihrem Leben Infertilitätserfahrungen gemacht zu haben, bei den Frauen waren es 4 Prozentpunkte mehr. Mit dem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit, von Infertilität betroffen zu sein, zu. Am häufigsten werden Fertilitätsprobleme von den 40 bis 44 Jahre alten Frauen und Männern genannt. Das Risiko für Frauen ist nicht nur insgesamt höher, es steigt auch früher. Das wird daran deutlich, dass bereits 6 % der 24- bis 29-jährigen Frauen Infertilitätserfahrungen gemacht hatten, dagegen waren es in dieser Altersgruppe nur 2 % der Männer. In Partnerschaften sind Frauen häufig jünger als Männer, sie beginnen früher mit der Familienplanung und werden deshalb auch früher auf Probleme bei der Umsetzung von Kinderwünschen aufmerksam. Anders als Frauen können Männer zwar bis ins hohe Alter Kinder zeugen, jedoch nimmt auch bei ihnen die Fruchtbarkeit mit dem Alter ab. Besonders wenn auch die Partnerin bereits älter ist, verstärken sich die Risiken beider Geschlechter.