Der Personalschlüssel gilt als wichtiges Kriterium zur Beurteilung der Qualität der Erziehung sowie der Bildung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Es handelt sich dabei um eine Kennziffer, die aus den Daten der amtlichen Statistik errechnet wird, indem die Beschäftigungsumfänge des Personals mit den Betreuungsumfängen der Kinder nach verschiedenen Gruppenarten ins Verhältnis gesetzt werden. Der Personalschlüssel ist dabei nur eine rechnerische Größe, um Grundsatzaussagen über regionale Unterschiede und Entwicklungen im Zeitverlauf zu ermöglichen. In der täglichen Betreuungssituation vor Ort können sich durchaus andere Bedingungen ergeben.
Info 2Personalschlüssel
Die Personalschlüsselberechnung in Kindertageseinrichtungen basiert auf der Gegenüberstellung der aufaddierten Beschäftigungsstunden mit den aufaddierten Betreuungsstunden für verschiedene Gruppenarten. Die Berechnung erfolgt auf Gruppenebene, wobei auch Kindertageseinrichtungen ohne feste Gruppenstruktur berücksichtigt werden.
Damit stellt der Personalschlüssel das Verhältnis von der Anzahl an vertraglich vereinbarten Betreuungsstunden pro vertraglich vereinbarte Arbeitsstunde des pädagogischen Personals dar. Hieraus kann abgeleitet werden, wie viele Kinder rechnerisch auf eine pädagogisch tätige Person kommen.
Die Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz für ein- und zweijährige Kinder führte zu einem stärkeren Anstieg der unter 3-Jährigen in Kindertageseinrichtungen. Da Kleinstkinder mehr Betreuung und damit einen höheren Personaleinsatz benötigen, fällt der Personalschlüssel in Gruppen mit vielen Kleinkindern besser aus.
In Gruppen, in denen ausschließlich Kinder unter drei Jahren betreut wurden, bestand am 1. März 2023 – wie auch bereits im Vorjahr – bundesweit ein Personalschlüssel von 1:4,0. Dies bedeutet, dass eine pädagogisch vollzeittätige Person rechnerisch vier Kinder unter drei Jahren betreute. Für diese Gruppen stand im Schnitt mehr Personal zur Verfügung, da Kleinstkinder mehr Betreuung und damit einen höheren Personaleinsatz benötigen.
Daneben werden unter 3-Jährige auch in altersübergreifenden Gruppen ohne Schulkinder betreut. Bundesweit fiel der Personalschlüssel im März 2023 dort mit 1:6,0 ungünstiger aus als bei Gruppen mit ausschließlich unter 3-Jährigen. Auch hier hat sich das Verhältnis im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.
In Gruppen mit Kindern vor und nach dem Schuleintritt lag der Personalschlüssel bei 1:7,3, leicht verschlechtert im Vergleich zum Vorjahr (– 0,3). Bei Gruppen mit Kindern ab drei Jahren bis zum Schuleintritt lag der Personalschlüssel bei 1:7,7 – ein ähnliches Niveau wie im Vorjahr. Für Hortkinder (Gruppen nur für Schulkinder) bestand ein Personalschlüssel von 1:10,6, leicht verschlechtert gegenüber dem Vorjahr (– 0,2).
Beim Vergleich einzelner Bundesländer sind in den betrachteten Gruppen zum 1. März 2023 unterschiedliche Entwicklungen festzustellen. In den östlichen Bundesländern, das heißt den neuen Ländern und Berlin, war der Personalschlüssel in allen Gruppenarten wesentlich schlechter als im früheren Bundesgebiet. Beispielsweise betrug der Personalschlüssel bei Gruppen von Kindern unter drei Jahren in den östlichen Bundesländern 1:5,4 (im früheren Bundesgebiet 1:3,5).