Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in Deutschland die häufigste Todesursachengruppe dar. Im Lauf der vergangenen 40 Jahre ist die standardisierte Sterberate für diese Krankheitsgruppe jedoch stark gesunken. Bei der zweithäufigsten Gruppe, den sogenannten Neubildungen (Krebs und Tumore), war der Rückgang dagegen deutlich geringer, sodass diese nun nur noch knapp hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen liegt. Die Gruppe der psychischen Erkrankungen liegt nach deutlichem Anstieg ab Mitte der 2000er-Jahre seit 2021 auf Rang drei, jedoch mit großem Abstand zu den beiden ersten Todesursachengruppen. Nur knapp dahinter liegen Atemwegserkrankungen. COVID-19 war 2022 an fünfter Stelle, gefolgt von äußeren Ursachen (Unfälle, Suizide, Mord) und Krankheiten des Verdauungssystems.
Todesursachen
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Sozialbericht: Kapitel 1.4.4
Info 2Standardisierte Sterberate
Die rohe Sterberate, für deren Berechnung man die Anzahl der Todesfälle durch die gesamte Bevölkerungszahl teilt, wird stark durch die Altersstruktur der Bevölkerung beeinflusst. Dadurch kommt es bei Vergleichen von Sterberaten von Bevölkerungen mit unterschiedlicher Altersstruktur zu Verzerrungen. Um derartige Verzerrungen zu vermeiden, werden standardisierte Sterberaten verwendet. Dabei werden die für die jeweilige Bevölkerung errechneten altersspezifischen Sterberaten mit der Altersstruktur einer Standardbevölkerung gewichtet, die als Bezugsgröße dient. Damit gibt die standardisierte Sterberate – als Aufsummierung der gewichteten altersspezifischen Sterberaten – an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse auf 100.000 Lebende entfallen wären, wenn die Struktur der Bevölkerung nach Alter und Geschlecht in der betreffenden Berichtsperiode der Standardbevölkerung entsprochen hätte. Diese Vorgehensweise bietet sich für internationale und regionale Vergleiche an, aber auch für Zeitvergleiche, da sich so die Veränderung der Sterblichkeit unabhängig von der Veränderung der jeweiligen Bevölkerung analysieren lässt. Im vorliegenden Kapitel wurde als Standardbevölkerung die "Europastandardbevölkerung 2013" gewählt.
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