Wie viele Menschen leben in Deutschland? Wo wohnen sie und wie alt sind sie? Daten über Struktur und Entwicklung der Bevölkerung gehören zum grundlegenden Informationsbedarf für fast alle Bereiche von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Politik benötigt sie, weil viele Entscheidungen – beispielsweise im Bildungs- und Gesundheitswesen – nur auf der Grundlage gesicherter bevölkerungsstatistischer Angaben getroffen werden können. Für die Wirtschaft sind demografische Daten von Bedeutung, da sie Grundinformationen über die Menschen als Arbeitskräfte, Einkommensbezieherinnen und -bezieher sowie Konsumentinnen und Konsumenten liefern.
Hinter den Zahlen verbergen sich aber auch Werthaltungen und Lebenseinstellungen, die ihrerseits wieder Rückwirkungen auf die Bevölkerungsstruktur haben. So spiegeln sich zum Beispiel in den Zahlen der Eheschließungen und -scheidungen sowie der Lebenspartnerschaften, der Geburtenentwicklung und der Familiengröße auch die Einstellungen in der Gesellschaft zur Familie und zu Kindern wider. Der Altersaufbau einer Bevölkerung wird von diesen Lebenseinstellungen mitbestimmt. Er hat zugleich direkte Auswirkungen auf die Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten der Menschen und beeinflusst daher unmittelbar ihre Lebensweise.
Info 1Methodische Hinweise zu den Bevölkerungszahlen
Die Bevölkerungszahlen werden anhand der Bevölkerungsfortschreibung in demografischer Gliederung bis auf Gemeindeebene ermittelt. Basierend auf den Ergebnissen des jeweiligen letzten Zensus beziehungsweise der letzten Volkszählung erfolgt die Fortschreibung des Bevölkerungsstands anhand einer Bilanzierung der gemeldeten Geburten (+) und Sterbefälle (–) sowie der gemeldeten Zu- und Fortzüge. Die Bevölkerungszahlen werden nach jedem Zensus beziehungsweise jeder Volkszählung ab dem Stichtag umgestellt. Dadurch entsteht ein Bruch in den Zeitreihen. Betroffen sind die Jahre 1961, 1970, 1987 (beziehungsweise 1981 in den neuen Bundesländern) und 2011. Basis der Bevölkerungsfortschreibung in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost von 1990 bis 2010 ist ein Auszug des Einwohnermeldeamts der ehemaligen DDR zum 3. Oktober 1990. Die vorliegenden Ergebnisse für 2022 sind auf Basis des Zensus 2011 gerechnet. Zum Zensus 2022 mit dem Stichtag 15. Mai 2022 lagen zu Redaktionsschluss noch keine neuen Ergebnisse vor, sie können jedoch ab Sommer 2024 über Externer Link: https://www.zensus2022.de (Zensus-Website) beziehungsweise Externer Link: https://ergebnisse.zensus2022.de (Zensusdatenbank) eingesehen und abgerufen werden. Außerdem finden sich dort weiterführende Informationen zum Zensus 2022.
Für die DDR liegen in der Bevölkerungsstatistik im Wesentlichen vergleichbare Angaben vor. Seit 2001 wird in der amtlichen Statistik nicht mehr zwischen Berlin-West und Berlin-Ost differenziert. Bei Angaben für die alten beziehungsweise neuen Bundesländer wird Berlin in der Regel separat nachgewiesen.
Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen ist seit 2016 aufgrund methodischer und technischer Weiterentwicklungen bedingt mit den Vorjahren vergleichbar (siehe auch