Zwischen 1950 und 2015 nahm der Anteil der Städter an der Weltbevölkerung von 29,6 auf 54,0 Prozent zu. 2015 existierten weltweit 501 Städte mit mindestens einer Million Einwohnern, 1950 waren es noch 77. Allein in Asien erhöhte sich zwischen 1950 und 2015 die Zahl der Millionenstädte um 240. In der Region Lateinamerika und Karibik kamen 60 Millionenstädte hinzu, in Afrika 53. Die durchschnittliche Einwohnerzahl der 100 größten Städte lag im Jahr 2015 bei 9,0 Millionen, wobei 56 dieser Städte in Asien lagen. Um das Jahr 1900 lagen noch 53 der 100 größten Städte in Europa. Im Jahr 2015 lebte die Hälfte der städtischen Bevölkerung in Städten mit weniger als 500.000 Einwohnern (49,6 Prozent). Rund ein Achtel lebte in einer der 29 Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern (11,9 Prozent). In acht dieser 29 Städte lebten dabei mehr als 20 Millionen Menschen.
Fakten
Während 1950 nicht einmal ein Drittel der Weltbevölkerung in Städten lebte (29,6 Prozent), waren es im Jahr 2015 bereits mehr als die Hälfte (54,0 Prozent). Bis 2050 wird sich der Anteil nach den Vorausberechnungen des Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) auf 66,4 Prozent erhöhen.
Parallel zum Wachstum der Stadtbevölkerung hat sich auch die Anzahl der Millionenstädte erhöht. Existierten um 1900 weltweit lediglich 13 Millionenstädte, erhöhte sich ihre Zahl zwischen 1950 und 2015 von 77 auf 501. Im Jahr 2030 wird es nach Berechnungen des UN/DESA weltweit 662 Millionenstädte geben. 1950 lagen noch 29,9 bzw. 18,2 Prozent der Millionenstädte in Europa und Nordamerika (23 bzw. 14 Städte). Bis zum Jahr 2015 sanken die Anteile in beiden Regionen auf 10,6 bzw. 10,2 Prozent (53 bzw. 51 Städte). Auf der anderen Seite erhöhte sich der Anteil an den Millionenstädten zwischen 1950 und 2015 in Asien von 35,1 auf 53,3 Prozent und in Afrika von 3,9 auf 11,2 Prozent. Im Jahr 2015 lagen 13,6 Prozent der Millionenstädte in der Region Lateinamerika und Karibik (68 Städte) sowie 1,2 Prozent in Ozeanien (6 Städte) – 1950 lagen die entsprechenden Werte bei 10,4 sowie 2,6 Prozent (8 bzw. 2 Städte).
Nicht nur ist die Anzahl der Großstädte gestiegen, sie werden auch immer größer: Im Jahr 1800 hatten die 100 größten Städte durchschnittlich 187.000 Einwohner, im Jahr 1900 waren es bereits 725.000. Lediglich 50 Jahre später lag die durchschnittliche Einwohnerzahl der 100 größten Städte bei 2,0 Millionen und bis 2015 stieg sie auf 9,0 Millionen an. Ein wichtiger Grund für das stetige Wachstum der Städte ist ihre ökonomische Bedeutung und die daraus resultierende Anziehungskraft für die Bevölkerung: Schätzungsweise 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts werden in den städtischen Gebieten generiert.
56 der 100 größten Städte lagen im Jahr 2015 in Asien, jeweils 13 lagen in Nordamerika sowie in der Region Lateinamerika und Karibik. Zehn der 100 größten Städte befanden sich in Afrika, sechs in Europa (darunter keine in Deutschland) und zwei in Ozeanien. Um das Jahr 1900 lagen noch 53 der 100 größten Städte in Europa und lediglich 22 in Asien. Hingegen lag der Anteil Asiens um 1800 sogar noch über dem heutigen Stand: 65 der 100 größten Städte befanden sich in Asien.
Weltweit lebte im Jahr 2015 die Hälfte der städtischen Bevölkerung in Städten mit weniger als 500.000 Einwohnern (49,6 Prozent). Knapp jeder zehnte Städter lebte nach Berechnungen des UN/DESA in Städten mit 500.000 bis unter einer Million Einwohnern (9,4 Prozent). Jeweils rund ein Fünftel der Stadtbevölkerung lebte in Städten mit einer Million bis unter fünf Millionen Einwohnern (21,4 Prozent) bzw. in einer der 73 Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnen (19,7 Prozent).
Im Jahr 1975 lebten nur in Tokio, der Region um Osaka, New York und in Mexiko-Stadt mehr als 10 Millionen Menschen. Im Jahr 2000 lag die Zahl der Städte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern bereits bei 17 und 2015 waren es 29. Bis 2030 wird sich die Zahl der sogenannten Megacitys nach den Berechnungen des UN/DESA auf 41 erhöhen, wobei dann in elf dieser Städte mehr als 20 Millionen Menschen leben werden.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
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Bei der Definition der Begriffe Stadt- bzw. Landbevölkerung folgt das UN/DESA den jeweiligen Definitionen der einzelnen Staaten.
Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittlere Variante der Vorausberechnungen des UN/DESA.