Insgesamt konnten die ökonomisch sich entwickelnden Staaten ihren Anteil am Weltwarenhandel seit den 1970er-Jahren etwa verdoppeln.
Allerdings: Die Handelsanteile der 34 Staaten mit den niedrigsten Einkommen liegen gegenwärtig zwar etwas höher als in den 1990er-Jahren, jedoch unterhalb der Anteile in den 1970er-Jahren.
Der Großteil des Wachstums bei den Handelsanteilen entfiel auf wenige Staaten, vor allem auf China.
Fakten
Der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten am weltweiten Warenexport und -import hat sich in den vergangenen Jahrzehnten beständig reduziert. Nach Angaben der UNCTAD lag der Export- bzw. Importanteil im Zeitraum 1970 bis 1979 noch bei durchschnittlich 77,5 bzw. 80,4 Prozent. In den Jahren 2000 bis 2009 lagen die entsprechenden Anteile mit 67,0 bzw. 70,6 Prozent deutlich niedriger. Im 3-Jahres-Durchschnitt 2020 bis 2022 fiel der Anteil der ökonomisch entwickelten Staaten am weltweiten Warenexport auf 55,7 Prozent und der Anteil am Warenimport ging auf 59,7 Prozent zurück. Entsprechend erhöhten sich auf der anderen Seite die Anteile der ökonomisch sich entwickelnden Staaten. Ihr Anteil am weltweiten Warenexport bzw. -import lag im Zeitraum 2020 bis 2022 durchschnittlich bei 44,3 bzw. 40,3 Prozent.
Wird die Gruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten in Staaten mit hohem, mittlerem und niedrigem Einkommen unterteilt, zeigt sich allerdings, dass nicht alle gleichermaßen von dieser Entwicklung profitierten. So stieg der Anteil der ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit hohem Einkommen am weltweiten Warenexport bzw. -import zwischen den Zeiträumen 1970 bis 1979 und 2020 bis 2022 von 15,3 auf 36,2 Prozent bzw. von 12,5 auf 30,5 Prozent – ein Plus von 20,9 bzw. 18,0 Prozentpunkten. Demgegenüber fiel die Steigerung der Handelsanteile bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit mittlerem Einkommen mit 1,3 bzw. 3,0 Prozentpunkten sehr gering aus.
Bei den ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit niedrigem Einkommen reduzierten sich die ohnehin geringen Handelsanteile sogar: Im Zeitraum 1970 bis 1979 lag ihr Anteil an den weltweiten Warenexporten bzw. -importen bei 1,1 bzw. 1,3 Prozent und in den Jahren 1990 bis 1999 fielen die Werte auf durchschnittlich 0,5 bzw. 0,8 Prozent (2020-2022: 0,6 bzw. 1,0 Prozent). In der Gruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten mit niedrigem Einkommen sind nach der Definition der UNCTAD 34 Staaten, von denen 27 in Afrika liegen. Hinzu kommen Afghanistan, Jemen, Nepal, Nordkorea, Pakistan, Syrien und Tadschikistan.
Die steigenden Handelsanteile der ökonomisch sich entwickelnden Staaten konzentrieren sich zudem auf wenige Staaten: Wie oben beschrieben erhöhten sich die Anteile am weltweiten Warenexport bzw. -import zwischen den Zeiträumen 1970 bis 1979 und 2020 bis 2022 um 20,9 bzw. 18,0 Prozentpunkte. Allein bei China lag die Steigerung bei 13,9 bzw. 10,6 Prozentpunkten. Bei den Exporten konnten auch Hongkong (+2,0 %-Punkte; von der UNCTAD gesondert erfasst), Mexiko (+1,9 %-Punkte), Vietnam und die Vereinigten Arabischen Emirate (jeweils +1,5 %-Punkte) sowie Singapur (+1,4 %-Punkte) ihre Anteile stark erhöhen. Bei den Importen folgte auf China ebenfalls Hongkong (+2,1 %-Punkte) sowie Indien (+1,9 %-Punkte), Mexiko (+1,7 %-Punkte), Vietnam und die Vereinigten Arabischen Emirate (jeweils +1,3 %-Punkte).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
UNCTAD – United Nations Conference on Trade and Development
Nach der Definition der UNCTAD lag in ökonomisch sich entwickelnden Staaten das BIP pro Kopf im Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021…
– bei Staaten mit niedrigem Einkommen bei weniger als 1.313 US$.
– bei Staaten mit mittlerem Einkommen zwischen 1.313 und 5.907 US$.
– bei Staaten mit hohem Einkommen bei mehr als 5.907 US$.
Ausführliche Informationen, welche Staaten die UNCTAD welcher Einkommensgruppe zuordnet, finden Sie hier: Externer Link: http://unctadstat.unctad.org/EN/Classifications.html oder in der Excel-Datei Interner Link: UNCTAD – Countries, all groups hierarchy
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