Im Jahr 2015 investierten die 2.500 Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) weltweit am größten sind, 696,0 Milliarden Euro im Bereich FuE. Allein die 30 größten Unternehmen tätigten knapp ein Drittel der FuE-Ausgaben (30,5 Prozent bzw. 212,2 Mrd. €). Die wichtigsten Investoren waren dabei Volkswagen, Samsung, Intel, Alphabet und Microsoft, die als einzige Unternehmen 2015 mehr als 10 Milliarden Euro investierten. Von den Top 30 hatten 15 Unternehmen ihren Hauptsitz in den USA und sechs in Deutschland. Alle 30 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben waren in den fünf investitionsstärksten Forschungssektoren aktiv – allein zehn im Bereich Pharmazieprodukte/Biotechnologie und acht im Bereich Automobilbau/-teile.
Fakten
Im Jahr 2015 investierten die 2.500 Unternehmen, die gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung am größten sind, 696,0 Milliarden Euro im Bereich FuE. Das entsprach etwa 90 Prozent der weltweit von Unternehmen getätigten FuE-Investitionen. Nach Angaben des EU Industrial R&D Investment Scoreboard der Europäischen Kommission investierten allein die 30 größten Unternehmen 212,2 Milliarden Euro – ihr Anteil an den Investitionen der 2.500 größten Unternehmen lag damit bei 30,5 Prozent. Werden die Top 100 betrachtet lag der Anteil bei mehr als der Hälfte (53,1 Prozent). Kein Unternehmen gab im Jahr 2015 mehr im Bereich Forschung und Entwicklung aus als Volkswagen (13,6 Mrd. € / 2,0 Prozent). Es folgten Samsung (12,5 Mrd. € / 1,8 Prozent), Intel (11,1 Mrd. € / 1,6 Prozent), Alphabet (11,1 Mrd. € / 1,6 Prozent), Microsoft (11 Mrd. € / 1,6 Prozent), Novartis (9 Mrd. € / 1,3 Prozent), Roche (8,6 Mrd. € / 1,2 Prozent) und Huawei (8,4 Mrd. € / 1,2 Prozent).
Von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben hatten 837 ihren Hauptsitz in den USA, 590 in der Europäischen Union (Deutschland: 132), 356 in Japan und 327 in China. Die verbleibenden 390 Unternehmen verteilten sich auf 23 weitere Staaten. Von den Top 30 hatten 15 Unternehmen ihren Hauptsitz in den USA, sechs in Deutschland sowie jeweils zwei in Japan, im Vereinigten Königreich und in der Schweiz. Jeweils ein Unternehmen hatte den Hauptsitz in China, in Frankreich und in Südkorea.
Im Jahr 2015 hatten von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben 25 Forschungsausgaben von mehr als 5 Milliarden Euro, bei 112 Unternehmen lagen die Ausgaben zwischen einer Milliarde und unter 5 Milliarden Euro. 241 Unternehmen tätigten 2015 FuE-Investitionen zwischen 300 Millionen und unter einer Milliarde Euro. Schließlich lagen die Investitionen bei 2.122 Unternehmen bei unter 300 Millionen Euro. Auf diese 2.122 Unternehmen entfielen lediglich 22,6 Prozent der FuE-Ausgaben der 2.500 größten Unternehmen.
Die hohe Konzentration der FuE-Ausgaben hat zur Folge, dass die Abhängigkeit der Staaten von einzelnen Unternehmen und deren Investitionsentscheidungen überdurchschnittlich hoch ist. Ein auffälliges Beispiel hierfür ist Finnland: Im Jahr 2015 waren in der Liste der 2.500 größten FuE-Unternehmen 19 finnische Unternehmen vertreten, die zusammen FuE-Investitionen in Höhe von 3,6 Milliarden Euro tätigten. Mit 69,3 Prozent stammten jedoch mehr als zwei Drittel der Investitionen von einem einzigen Unternehmen: Nokia. Und obwohl im selben Jahr 75 der 2.500 größten FuE-Unternehmen ihren Hauptsitz in Südkorea hatten, tätigte allein Samsung fast die Hälfte der FuE-Investitionen (49,3 Prozent bzw. 12,5 Mrd. €).
Alle 30 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben waren in den fünf investitionsstärksten Forschungssektoren aktiv: Zehn im Bereich Pharmazieprodukte/Biotechnologie, acht im Bereich Automobilbau/-teile und jeweils fünf Unternehmen in den Bereichen Hardware/technologische Geräte und Anlagen sowie Software/Computerdienstleistungen. Zwei Unternehmen entfielen auf den Forschungssektor Elektronik/elektrische Geräte und Anlagen.
Von den 2.500 Unternehmen mit den höchsten FuE-Ausgaben im Jahr 2015 haben 2.031 Angaben zur Zahl der Beschäftigten gemacht. In diesen 2.031 Unternehmen waren im selben Jahr 47,4 Millionen Personen beschäftigt (alle Bereiche, nicht ausschließlich FuE). Von den 47,4 Millionen Beschäftigten entfielen 11,3 Millionen auf Unternehmen mit Hauptsitz in den USA (23,8 Prozent), gefolgt von China (7,5 Mio. / 15,8 Prozent), Japan (7,4 Mio. / 15,6 Prozent), Deutschland (5,6 Mio. / 11,7 Prozent), Frankreich (3,0 Mio. / 6,4 Prozent), dem Vereinigten Königreich (2,8 Mio. / 5,8 Prozent), der Schweiz (1,3 Mio. / 2,7 Prozent) und den Niederlanden (1,2 Mio. / 2,5 Prozent). In den Jahren 2006 bis 2015 haben 1.501 Unternehmen durchgehend von ihrer Beschäftigtenzahl berichtet. In diesen Unternehmen erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten in diesem Zeitraum um 23,9 Prozent. Je höher dabei die Forschungsintensität der einzelnen Branchen war, desto höher fiel auch der Beschäftigungszuwachs aus.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Alle Angaben beziehen sich auf die 2.500 Unternehmen, die – gemessen an ihren Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) – weltweit am größten sind. Die Unternehmen werden den Staaten zugeordnet, in denen sich ihr Hauptsitz befindet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die FuE-Ausgaben dieser Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland getätigt werden. Ebenso sind die Beschäftigten der Unternehmen sowohl im Inland als auch im Ausland beschäftigt.
Für die bessere Lesbarkeit wird für die Angaben des "2016 EU Industrial R&D Investment Scoreboard" im Text das Bezugsjahr 2015 genannt. Die Datengrundlage bezieht sich auf das Fiskaljahr 2015, allerdings entsprechen die Geschäftsjahre der Unternehmen nicht immer dem Kalenderjahr. Konkret beziehen sich die Daten insgesamt auf den Zeitraum Ende 2014 bis Mitte 2016.
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