Institutionelle Investoren sammeln Kapital, um es auf den Kapitalmärkten gebündelt anzulegen. Im Jahr 2014 entsprach das von den institutionellen Investoren verwaltete Vermögen in etwa dem weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP). Entsprechend hoch ist ihre Bedeutung für Unternehmen und Staaten. Allerdings variiert diese Bedeutung erheblich: Während beispielsweise das verwaltete Vermögen von Investmentfonds, Pensionsfonds und Versicherungen in Dänemark 280 Prozent des BIP entsprach, lag der Wert in Russland bei lediglich 7 Prozent (Deutschland: 136 Prozent).
Fakten
Seit Jahrzehnten nimmt das von institutionellen Investoren verwaltete Vermögen zu. Im Jahr 2014 entsprach das verwaltete Vermögen in etwa dem weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP). Im Jahr 2000 lag dieser Wert noch bei 70 Prozent des Welt-BIP. Entsprechend hat sich auch die Bedeutung der institutionellen Investoren für Unternehmen und Staaten weiter erhöht.
In den einzelnen Staaten variiert die Bedeutung von institutionellen Investoren allerdings erheblich. Gemäß der Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die in ihren Institutional Investors Statistics das verwaltete Vermögen der "traditionellen" institutionellen Investoren in Relation zum BIP erfasst, übertrifft das verwaltete Vermögen von Investmentfonds, Pensionsfonds und Versicherungen zusammengenommen in Dänemark, in den USA und Kanada das jeweilige BIP im Jahr 2015 um weit mehr als das Doppelte. In Schweden, Island, Japan, Deutschland, Israel, Belgien, Chile und Südkorea werden in absteigender Folge Werte von mehr als 100 Prozent des jeweiligen BIP erreicht. Hingegen vereinen in Ungarn, Tschechien, Estland, Griechenland, Litauen und Russland die institutionellen Investoren ein Vermögen von zum Teil weit unter 30 Prozent des BIP auf sich.
Sehr unterschiedlich fällt auch die relative Bedeutung der verschiedenen institutionellen Investoren aus: Zum Beispiel sind in Chile, Israel, Island und Estland Pensionsfonds die dominante Form institutioneller Anlagen. In Japan, Belgien, Südkorea und Italien sind es hingegen Versicherungen. In Finnland, Österreich, Ungarn und den USA dominieren wiederum Investmentfonds die Gruppe der institutionellen Investoren.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Institutionelle Investoren sammeln Kapital, um es auf den Kapitalmärkten gebündelt anzulegen. Im Unterschied zu Privatanlegern handelt es sich um sogenannte Finanzintermediäre, die das gesammelte Kapital im Kundenauftrag verwalten und möglichst gewinnbringend anlegen.
In den OECD Institutionel Investors Statistics, auf die sich die hier angegebenen Werte beziehen, werden lediglich Daten zu Versicherungen, Investment- und Pensionsfonds ausgewiesen. Die "alternativen" institutionellen Investoren – wie Private Equity Fonds, Hedge- und Dachfonds, Staatsfonds – werden von der OECD statistisch nicht erfasst. Dies gilt ebenso für Asset Management Gesellschaften, die nach dem britischen "Stewardship Code" ebenfalls als institutionelle Investoren klassifiziert werden.