In den europäischen Staaten verteilen sich die Einkommen sehr unterschiedlich auf die Bevölkerung. Beispielsweise verfügte in Deutschland im Jahr 2017 das Zehntel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen über 23,1 Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung. Auf das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen entfielen hingegen lediglich 3,2 Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung. Bezogen auf die Einkommensungleichheit liegt Deutschland damit in der Mitte der 34 hier betrachteten Staaten. Während in Slowenien, Island, Tschechien, Finnland und Belgien die Einkommensungleichheit im Jahr 2017 vergleichsweise gering ausfiel, war sie in Serbien mit Abstand am höchsten. Darauf folgten Bulgarien, die Türkei, Litauen, die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Spanien und Italien.
Fakten
In den einzelnen Staaten Europas verteilen sich die Einkommen sehr unterschiedlich auf die Bevölkerung. Beispielsweise verfügte in Deutschland im Jahr 2017 das Zehntel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen über 23,1 Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung. Auf das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen entfielen hingegen lediglich 3,2 Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung (jeweils verfügbare, gewichtete Einkommen = Nettoäquivalenzeinkommen). Das Einkommen des oberen Zehntels (23,1 Prozent) war damit 7,2-mal größer als das Einkommen des unteren Zehntels (3,2 Prozent).
Bezogen auf die Einkommensverteilung stellt Eurostat Daten für die 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie für Island, Mazedonien (ehem. j.R.), Norwegen, die Schweiz, Serbien und die Türkei bereit. In Slowenien – hier das Land mit der geringsten Einkommensungleichheit im Jahr 2017 – verfügte das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen über 4,0 Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung. Der Anteil des Zehntels der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen lag bei 19,6 Prozent (Einkommensdezilverhältnis: 4,9). Eine – verglichen mit anderen europäischen Staaten – geringe Einkommensungleichheit fand sich 2017 auch in Island, Tschechien, Finnland, Belgien, der Slowakei und Norwegen.
Hingegen hatte in Serbien – hier das Land mit der höchsten Einkommensungleichheit im Jahr 2017 – das Zehntel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen einen Anteil von 27,4 Prozent am Gesamteinkommen der Bevölkerung. Das Zehntel der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen verfügte lediglich über 0,9 Prozent der Einkommen (Einkommensdezilverhältnis: 30,4). Auch Bulgarien, die Türkei, Litauen, Nordmazedonien, Spanien, Italien, Rumänien und Griechenland sind von einer vergleichsweise hohen Einkommensungleichheit betroffen. In der Europäischen Union lagen die Werte bei 23,6 Prozent (oberstes Dezil) bzw. 2,8 Prozent (unterstes Dezil). Das Einkommensdezilverhältnis lag entsprechend bei 8,4.
Ausgeprägter ist die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung, wenn das Gesamteinkommen der Bevölkerung nicht in Zehntel (Dezile) unterteilt wird, sondern in Hundertstel (Perzentile). So verfügte in der Europäischen Union im Jahr 2017 das eine Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen über fünf Prozent des Gesamteinkommens der Bevölkerung. In Bulgarien hatte das oberste Hundertstel der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen einen Anteil von 8,9 Prozent am Gesamteinkommen der Bevölkerung. Darauf folgten die Türkei (8,6 Prozent), Serbien (6,9 Prozent) und Dänemark (6,7 Prozent). In Deutschland lag der entsprechende Anteil wie bei der EU-28 bei 5,0 Prozent.
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Unter Einkommen wird hier das verfügbare Äquivalenzeinkommen verstanden. Beim EU-Gesamtwert handelt es sich um einen nach der Bevölkerungszahl gewichteten Durchschnittswert der Zahlen der einzelnen Mitgliedstaaten. Informationen zur Berechnung des Äquivalenzeinkommens erhalten Sie
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Das Einkommensdezilverhältnis ist das Verhältnis des Gesamteinkommens von den 10 Prozent der Bevölkerung mit den höchsten Einkommen (oberstes Dezil) zum Gesamteinkommen von den 10 Prozent der Bevölkerung mit den niedrigsten Einkommen (unterstes Dezil).