EU-weit waren fast drei Viertel aller Personen im Alter von 25 bis unter 65 Jahren erwerbstätig. Jedoch hängt die Erwerbstätigenquote sehr stark vom Bildungsniveau ab. Dabei gilt in allen 34 hier betrachten Staaten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen: Je höher die Bildung, desto höher die Erwerbsbeteiligung. Im Jahr 2017 waren EU-weit 85,3 Prozent der 25- bis unter 65-jährigen Bevölkerung mit hohem Bildungsstand erwerbstätig. Bei der gleichaltrigen Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand waren es lediglich 55,6 Prozent.
Fakten
Im Jahr 2017 waren in der Europäischen Union 74,2 Prozent aller 25- bis unter 65-Jährigen erwerbstätig. Wird die Bevölkerung nach dem höchsten erreichten Bildungsstand unterschieden, zeigt sich, dass die Erwerbstätigenquote in erheblichem Maße durch den Bildungsabschluss beeinflusst wird. Bei der 25- bis unter 65-jährigen Bevölkerung mit einem hohen Bildungsstand lag die Erwerbstätigenquote im Jahr 2017 EU-weit bei 85,3 Prozent (Bildungsstand nach der Klassifikation ISCED – International Standard Classification of Education). Bei der gleichaltrigen Bevölkerungsgruppe mit einem mittleren Bildungsstand war die Quote mit 75,7 Prozent deutlich niedriger. Schließlich lag die Erwerbstätigenquote der 25- bis unter 65-Jährigen mit niedrigem Bildungsstand bei 55,6 Prozent.
Bemerkenswert ist, dass der Zusammenhang zwischen hohem/mittlerem/niedrigem Bildungsstand und hoher/mittlerer/niedriger Erwerbstätigenquote nicht nur für die vorangehenden zwei Jahrzehnte gilt, sondern im Jahr 2017 auch für jeden einzelnen EU-Staat sowie für Island, Nordmazedonien, Montenegro, Norwegen, die Schweiz und die Türkei. Auch bei einer gesonderten Betrachtung von Männern und Frauen gilt in allen 34 Staaten, für die Eurostat Daten bereithält: Je höher das Bildungsniveau, desto höher die Erwerbsbeteiligung.
Im Zeitraum 2002 bis 2017 bewegte sich die Erwerbstätigenquote der EU-Bevölkerung mit niedrigem Bildungsstand lediglich zwischen den Werten 52,0 Prozent (2013) und 57,1 Prozent (2007). Auch bei der Bevölkerung mit mittlerem Bildungsstand schwankte die Erwerbstätigenquote nur leicht zwischen 72,2 Prozent (2004) und 75,7 Prozent (2017). Schließlich lag die Erwerbstätigenquote der Bevölkerung mit hohem Bildungsstand in den Jahren 2002 bis 2017 durchgehend bei mehr als 80 Prozent. Der niedrigste Wert (2013: 83,4 Prozent) war nur wenig kleiner als der Höchstwert (2017: 85,3 Prozent). Bildung ist demnach ein zentraler Faktor, um die Erwerbstätigenquote zu erhöhen.
In keinem der hier betrachteten Staaten ist der Einfluss des Bildungsstandes auf die Erwerbstätigenquote höher als in Kroatien. Im Jahr 2017 war die Erwerbstätigenquote der 25- bis unter 65-jährigen Bevölkerung mit einem hohen Bildungsstand hier 2,4-mal höher als die Quote der entsprechenden Bevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand (83,8 gegenüber 34,9 Prozent). Stärker als in anderen Ländern war der Zusammenhang zwischen Bildung und Erwerbstätigkeit im selben Jahr auch in Nordmazedonien, der Slowakei, Polen und Montenegro (Faktor 2,1). Weniger stark ausgeprägt war der Zusammenhang in Island (Faktor 1,2) sowie in Portugal, Estland, der Schweiz und im Vereinigten Königreich (1,3). In Deutschland war die Erwerbstätigenquote der 25- bis unter 65-jährigen Bevölkerung mit einem hohen Bildungsstand 1,5-mal höher als die Quote der Bevölkerung mit einem niedrigen Bildungsstand (88,6 gegenüber 60,1 Prozent).
Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
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Die Erwerbstätigenquote gibt den Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung derselben Altersgruppe in Prozent an. Hier beziehen sich die Erwerbstätigenquoten auf die Altersgruppe der 25- bis unter 65-Jährigen, da sich jüngere Personen – insbesondere im Tertiärbereich – häufiger noch in der Ausbildung befinden.
Erwerbstätige sind grundsätzlich alle Personen im Alter von mindestens 15 Jahren, die in der Bezugswoche (der EU-Arbeitskräfteerhebung) gegen Entgelt, zur Gewinnerzielung oder zur Mehrung des Familieneinkommens mindestens eine Stunde gearbeitet haben sowie alle Personen, die nur vorübergehend von ihrer Arbeit abwesend sind (zum Beispiel aufgrund von Krankheit, Urlaub, Streik, Aus- oder Weiterbildungsmaßnahmen).
Die Erwerbsbevölkerung setzt sich aus den Erwerbstätigen und den Arbeitslosen zusammen. Zu den Arbeitslosen zählen grundsätzlich alle Personen von 15 bis unter 75 Jahren, die während der Bezugswoche ohne Arbeit waren, die innerhalb der letzten vier Wochen aktiv eine Beschäftigung gesucht haben und die sofort bzw. innerhalb von zwei Wochen eine Beschäftigung aufnehmen könnten.